Controllingbericht für das Jahr 2022 im Amt für Familie und Jugend der Stadt Ansbach

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10.10.2022 Jugendhilfeausschuss4öffentlichKenntnisnahme  
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Beratungsergebnisse

Herr Nießlein führt aus, dass die stetig steigenden Jugendhilfekosten auch das Jugendamt mit großer Sorge erfüllt. Im Rahmen des Finanz- und Fachcontrollings wird versucht, diesem Trend entgegenzusteuern. Das Amt für Jugend und Familie würde gerne seine Aufgaben reduzieren und dementsprechend weniger Personal und Zuschüsse beanspruchen. Der gesetzlich verankerte und in den letzten drei Jahrzenten systematisch erweiterte Jugendhilfeauftrag mit einklagbaren Rechtsansprüchen lässt dies aber nur sehr begrenzt zu.

 

Positiv hat sich im Jahr 2022 die Zahl der stationären Heimunterbringen (ohne Eingliederungshilfe) entwickelt. In diesem Bereich gibt es seit Jahren konstante Fallzahlen. Dennoch kommt es auch hier, aufgrund der jährlich steigenden Entgeltsätze, zu Kostensteigerungen.

 

Laut Aussage der Entgeltkommission Mittelfranken ist für 2023 eine „Explosion“ der Entgeltsätze zu erwarten. Diese basiert auf weiteren Tariferhöhungen (Erhöhungen zwischen 3,5% und 4,5%, die Diakonie erhöht sogar um 8,6 %), der Ukrainekrise, der dadurch steigenden Inflation mit steigenden Energiekosten, welche die Träger zum Teil mit 80 % veranschlagen und steigenden Nahrungsmittelkosten. Es wird eine Steigerung der Entgeltsätze von 6-7% erwartet, in Einzelfällen sogar noch mehr. Die Stadt München führt etliche Schiedsstellenverfahren. Auf lokaler Ebene wird weiterhin nach Konsenslösungen gesucht. Die Verhandlungen werden grundsätzlich aber immer schwieriger und die Kostensteigerungen für Kommunen sind enorm.

 

Gravierende Mehrausgaben sind dagegen im Bereich der ambulanten Hilfen zu verzeichnen. Dies ist v.a. den Auswirkungen der Corona-Pandemie zuzuschreiben.

Besonders stark sind auch die Ausgaben im Rahmen der Schulbegleitungen gestiegen. Als Gegenmaßnahme wurden nun alle Altverträge mit den Leistungsträgern gekündigt. Zukünftig wird sich in diesem Bereich an die Sätze des Bezirks angelehnt.

 

Jugendhilfeausgaben nach Bereichen (Stand: 24.08.2022)

Übersicht von Hilfe zur Erziehung und sonstigen Jugendhilfeleistungen

24.08.2022

 

Ansatz

Soll-Ausgaben

Prozentsatz

Stationär

   5.674.500 €

-        3.906.353 €

68,84 %

 

Heimerziehung

   3.518.500 €

-        2.413.222 €

68,58 %

Vollzeitpflege

      436.000 €

-           239.269 €

54,88 %

Eingliederungshilfe

   1.720.000 €

-        1.253.862 €

72,90 %

 

 

 

 

 

 

 

Ansatz

Soll-Ausgaben

Prozentsatz

Teilstationär

      520.000 €

-             349.040 €

67,12 %

 

Eingliederungshilfe

      150.000 €

-          49.564 €

33,04 %

Tagesgruppe

      370.000 €

-       299.476 €

80,94 %

 

 

 

 

 

 

 

Ansatz

Soll-Ausgaben

Prozentsatz

Ambulant

   1.180.000 €

-           1.239.600 €

105,05 %

 

Eingliederungshilfe ambulant

      453.500 €

-           594.538 €

131,10 %

Sozialpäd. Familienhilfe

      500.000 €

-        404.451 €

80,90 %

Erziehungsbeistandschaft,
Betreuungshelfer

      206.500 €

-     239.650 €

116,05 %

Soziale Gruppenarbeit

        20.000 €

-            960 €

4,8 %

 

 

 

 

 

 

 

Ansatz

Soll-Ausgaben

Prozentsatz

Sonstige Jugendhilfeleistungen

      380.500 €

-             336.360 €

88,40 %

 

Inobhutnahmen

      111.000 €

-       153.115 €

137,94 %

Sonstige Hilfen

      269.500 €

-    183.245 €

67,99 %

Jugendsozialarbeit

               -  

                      -  

-

 

 

 

 

 

 

 

Ansatz

Soll-Ausgaben

Prozentsatz

Erstattungen

      471.000 €

-           912.087 €

193,65 %

 

Stationäre - Erstattungen

      400.000 €

-           507.568 €

126,90 %

Ambulante - Erstattungen

        11.000 €

-             27.198 €

247,25 %

Eingliederungshilfen - Erstattungen

        35.000 €

- 308.593 €

881,70 %

Hilfen für Volljährige - Erstattungen

        20.000 €

-     54.181 €

270,91 %

Inobhutnahmen - Erstattungen

          5.000 €

-     14.546 €

290,92 %

 

Positiv hat sich die Einnahmesituation, durch die interne Umorganisation im Bereich der Wirtschaftlichen Jugendhilfe, im Bereich der Kostenbeiträge und Kostenerstattungen entwickelt. Im Bereich der Kostenerstattung für Sozialpädagogische Familienhilfe wurde der Einnahme-Ansatz zum Stichtag 24.08.2022 bereits um 88 % überschritten, im Bereich der Vollzeitpflege um 246 % und im Bereich der Eingliederungshilfe um 137 %.

Auch die Zahl der Inobhutnahmen hat sich wieder etwas reduziert.

In der Regel werden monatlich durchschnittlich 10-12 Meldungen von Kindeswohlgefährdungen bearbeitet.

Davon endeten bis 24.08.2022 insgesamt 14 Meldungen in Inobhutnahmen.

 

Jahresübersicht_IONs + Merkmale

24.08.2022

 

 

 

 

männlich

weiblich

 

unter 3 Jahren

2

1

3

3 bis unter 6 Jahren

0

2

2

6 bis unter 9 Jahren

0

1

 1

9 bis unter 12 Jahren

0

0

0

12 bis unter 14 Jahren

1

1

2

14 bis unter 16 Jahren

2

0

2

16 bis unter 18 Jahren

3

1

4

8

6

 

Steigerungen hat es ebenfalls bei den Ausgaben für unbegleitete minderjährige Ausländer gegeben. In der Zeit vom 01.01.2022 bis 31.08.2022 wurden dem Jugendamt insgesamt zwei weitere minderjährige jugendliche Ausländer zugewiesen. Insgesamt betreut das Jugendamt aktuell sechs unbegleitete minderjährige ausländische Jugendliche. Mit weiteren Zuweisungen ist zu rechnen. Kostenerstattungen laufen über den Bezirk Mittelfranken, als überörtlich zuständigen Sozialleistungsträger.

 

Frau Stein-Hoberg vermisst bei der vorgetragenen Berichterstattung entsprechende Änderungsvorschläge. Des weiteren weist sie darauf hin, dass für Jugendsozialarbeit kein Haushaltsansatz veranschlagt ist.

 

Herr Nießlein bittet das Versehen zu entschuldigen. Die Zahlen werden noch nachgereicht.