Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Sachstand Umplanung Wohnmobilstellplatz am Aquella

BezeichnungInhalt
Sitzung:18.07.2022   BA/007/2022 
Beschluss:Einstimmig beschlossen.
Vorlage:  30/075/2022 

Frau Heinlein stellt den Sachstand der Umplanung des Wohnmobilstellplatzes am Aquella vor.

 

 

Der bestehende Wohnmobilstellplatz am Aquella wird zwar gut angenommen, bekommt aber auf Bewertungsportalen oft sehr schlechte Bewertungen wegen teilweise zweckentfremdeter Nutzung und Vermüllung, sodass für Wohnmobile teilweise keine Standmöglichkeiten mehr vorhanden waren. Für die Landesausstellung 2022 war ein erhöhtes Besucheraufkommen zu erwarten, daher stieß der Geschäftsbereich Kultur/Tourismus/Stadtmarketing (KST) eine Überarbeitung des Konzepts am Wohnmobilstellplatz an. Zielsetzung ist ein touristischer Wohnmobilstellplatz.

 

Als Maßnahmen aus dem Konzept sind geplant:

 

  • Erhöhung der Anzahl der Stellplätze (von 12 auf 24)
  • Abgrenzung des Wohnmobilstellplatzes zum übrigen Parkplatz
  • Verbesserung der Infrastruktur durch Aufstellen zusätzlicher Stromsäulen, Erneuerung/Erweiterung der Frischwasserversorgung und Entsorgung von Schwarzwasser über einen überfahrbaren Bodenrost (Sommer- und Winterbetrieb mit Heizschlange)
  • eindeutige Beschilderung, Widmung der Fläche (Teilbereich bisher umgewidmet, daher keine Überwachung des ruhenden Verkehrs durch städtische Bedienstete möglich)
  • Erhebung einer Stellplatzgebühr ab dem ersten Tag: Einzug der Gebühren über Parkautomat/Handy parken
  • Einhausung des Müllcontainers
  • Bereitstellen eines offenen WLAN

 

Ein Teil der Maßnahmen wurde bereits kurzfristig realisiert: provisorische Abgrenzung der Fläche mit Pflanzkübeln, Aufstellen von zwei zusätzlichen Stromsäulen, Anpassung eines Teils der Beschilderung, überarbeitete Infotafel.

 

Bisher ist die Nutzung des Wohnmobilstellplatzes kostenlos, ab Mitte Juli wird die Gebührenpflicht über das Handy-Parken eingeführt.

 

Für die noch anstehenden Maßnahmen ist mit Kosten in Höhe von 40.000€ zu rechnen.

Nicht enthalten in den Kosten ist das Bereitstellen von WLAN.

 

Dem gegenüber stehen zu erwartende Einnahmen bei 24 Stellplätzen und einer durchschnittlichen Auslastung von 65 Tagen/Stellplatz/Jahr und 12€ Tagesgebühr in Höhe von 18.720€/Jahr.

 

Der jährliche Unterhaltsaufwand liegt bei ca. 5.000€.

Nicht zu vernachlässigen ist aber die Wirtschaftskraft, die die Touristen mit in die Stadt bringen. Bei 3.588 Übernachtungen und ca. 50€/Tag entspricht dies 179.400€ (Quelle: Konzept Mosandl November 2021).

 

Herr Oberbürgermeister Deffner dankt Frau Heinlein für die Vorstellung und merkt an, dass ein Voranschreiten in Bezug auf die Attraktivität des Wohnmobilstellplatzes wichtig ist, da diese Urlaubsform gerade in Zeiten von Corona deutlich zugenommen hat. Die angedachten Gebühren sind seiner Meinung nach angemessen.

Aus dem Gremium werden folgende Fragen gestellt bzw. Anmerkungen gemacht:

 

  • Ist eine Heizschlange an der Wasserversorgung und Abwasserent-sorgungsstation unter dem Gesichtspunkt der Energiesparmaßnahmen noch sinnvoll? Gerade in Bezug auf die angegebene Nutzung von 65 Tagen/Stellplatz. Wie hoch belaufen sich die Kosten für die Heizschlange?
  • Ist die Ausfahrt bei Ligaspielen bei der vorhandenen Planung noch sichergestellt?
  • Wäre es sinnvoll, das Aquella in die Planungen mit einzubeziehen, z.B. über ermäßigte Schwimmbadeintritte oder auch die Benutzung von Duschen und Toiletten?
  • Der LKW-Stellplatz grenzt direkt an den Wohnmobilstellplatz. Diese verursachen Lärm durch Laufenlassen der Motoren. Außerdem kommt es zu Staubbelastung aufgrund des Schotters
  • Es wird um eine Überprüfung des Mülleimerbestandes (inwieweit ausreichend) gebeten.
  • Die Angaben im Bebauungsplan in Bezug auf die Bäume seien nicht korrekt. Ein Baum sei komplett abgängig. -> Geklärt, denn dort besteht kein Bebauungsplan

 

Herr Büschl führt hierzu aus,

 

  • dass die Stadt Ansbach im Auftrag vom Kultur-, Städtepartnerschaft- und Tourismusbereich eine Planung erstellt hat und das Thema bearbeitet wurde, was wiederum auf der Basis und Empfehlung des Gutachters Mosandl geschah.

 

Weiterhin erklärt Herr Büschl,

 

  • dass der Wohnmobilstellplatz in Ansbach über das ganze Jahr durch den Städtetourismus eine gute Auslastung aufweist. Deshalb ist die Empfehlung gegeben, diesen Platz umzubauen. Es gilt anzumerken, dass die Art der Bauweise der Ver- und Entsorgungsstation inzwischen überfällig ist und der Stand der Technik, dass auch Wohnmobile mit „Grundablass“ die Brauchwassermengen über dem eingefassten Gully entsorgen kann, sich als zeitgemäß herausgestellt hat. Heiztechnisch funktioniere dies tatsächlich nur bei Frost, wenn die Fläche auch temperiert werde. Die 65 Tage Nutzung/Stellplatz sei eine relativ konservative Rechnung. Die Kosten können ggf. im HWFA bekanntgegeben werden.
  • dass die Straße neben dem Platz immer befahrbar sein muss, da diese in anderer Richtung zur Tennis- sowie Minigolfanlage führt. Herr Oberbürgermeister Deffner führt ergänzend dazu aus, dass es wohl Überlegungen gibt, dass die Besucher der Ligaspiele auf dem Parkplatz Messegelände parken sollen, und dann dort über die Hospitalstraße zum Stadium geführt werden. Diese Tatsache hat zunächst aber mit dem Wohnmobilstellplatz nichts zu tun.

 

Herr Büschl stimmt der Anfrage aus dem Gremium zu, was einen möglichen Synergieeffekt zwischen den sanitären Bedürfnissen, sowie der Thermennutzung und dem Wohnmobilstellplatz betrifft. Dies wurde von dem Gutachter bestätigt.

Herr Büschl führt weiter aus, dass die Hecke zwischen dem Wohnmobilstellplatz und LKW-Stellplatz keinen Lärmschutz darstellt, sondern lediglich eine optische Abgrenzung darstellt. Es gibt keine Möglichkeit, den Schienenlärm dadurch abzustellen. Auch verursachen die Güterzüge bei der Durchfahrt auf den angrenzenden Bahngleisen einen nicht unerheblichen Lärm.

 

Herr Oberbürgermeister Deffner erklärt, dass eine Gabionenwand ggf. Abhilfe schaffen könnte. Die hohen Kosten hierfür müssten allerdings Beachtung finden.

Im Gremium wird festgestellt, dass der Parkplatz nicht für LKW´s angedacht ist. Es besteht nur eine Parkberechtigung für Busse. Herr Oberbürgermeister Deffner äußert, dass gegen die Staubentwicklung nur eine Befestigung des Platzes Abhilfe schafft.

Herr Oberbürgermeister Deffner merkt an, dass die Mülleimer beim Wohnmobilstellplatz regelmäßig kontrolliert werden. Eine Aufstockung der Anzahl der Mülleimer ist aufgrund der vorhandenen personellen Ressourcen nicht realisierbar.

 

 


Beschluss:

 

Der Bauausschuss stimmt den aufgezeigten Verbesserungsmaßnahmen für den Wohnmobilstellplatz am Parkplatz beim Sportzentrum zu.

 

Der HFWA empfiehlt dem Stadtrat, die erforderlichen Haushaltmittel in Höhe von 40.000€ im Haushalt 2023 verbindlich bereitzustellen.