Tagesordnungspunkt

TOP Ö 5: Verkehrsuntersuchung zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. Ne 5 "Weinberg West"
Vorstellung der Ergebnisse der Verkehrszählung

BezeichnungInhalt
Sitzung:01.10.2019   BA/009/2019 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  30/028/2019 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Frau OB Seidel zieht den Tagesordnungspunkt auf Grund der zahlreichen Zuhörer vor. Sie begrüßt Herrn Amme der WVI Prof. Dr. Wermuth Verkehrsforschung und Infrastrukturplanung GmbH aus Braunschweig. Mit Beschluss des Bauausschusses vom 24.06.2019 wurde diese beauftragt, eine inhaltlich und räumlich weitergehende umfassende Verkehrsuntersuchung im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Ne 5 „für einen Teilbereich zwischen der St 2255 und dem Strüther Berg – Wohngebiet und Pflegeeinrichtung Weinberg West“ durchzuführen.

 

Herr Amme bedankt sich bei Frau OB Seidel und erläutert die durchgeführte Verkehrszählung anhand einer digitalen Präsentation.

Herr Amme geht in seinem Fachvortrag auf nachfolgende Punkte ein:

  • Aufgabenstellung
  • Untersuchungsablauf
  • Ergebnisse der Verkehrszählungen
  • Verkehrsmodell Ansbach
  • Abschätzung des Verkehrsaufkommens für das geplante Baugebiet
  • Weiteres Vorgehen

 

Herr Amme erklärt, dass im Rahmen der Verkehrszählung vom 08.07. bis 12.07.2019 mit Videogeräten im 24-Stunden-Takt Daten erhoben wurden. Durch die Videogeräte sei eine Unterscheidung verschiedener Fahrzeugarten möglich gewesen.

Herr Amme stellt die Verkehrsströme am Weinbergknoten im Tagesverkehr zu verschiedenen Uhrzeiten dar.

Er erklärt, dass die Verkehrszahlen im Kfz-Bereich hier im Vergleich zur Verkehrszählung vor zwei Jahren um 42 Prozent gestiegen seien. Festzuhalten sei jedoch auch, dass 2016/2017 jeweils nur nachmittags eine Verkehrszählung durchgeführt und das Ergebnis auf den Tag hochgerechnet worden sein. Das Retti-Center eröffnete vor der damaligen Verkehrszählung.

Herr Amme stellt, neben den Verkehrsströmen im Kfz Bereich, auch die Ströme im Fuß- und Radverkehr dar.

Herr Amme merkt an, dass mit den Ergebnissen der aktuellen Zählungen eine Verkehrsmengenkarte erstellt wurde. Die Bundesstraße 13, die Staatstraße, sowie die Berliner Straße und Karpfenstraße seien hoch belastet.

Herr Amme stellt die Verkehrszahlen in diesem Bereich dar und erläutert detailliert die Zusammensetzung der Verkehrsströme der Berliner Straße. Spitzenstunden zeichnen sich laut Herrn Amme vorwiegend nachmittags ab.

Mittels der digitalen Präsentation geht Herr Amme auf die Abschätzung der Verkehrsnachfrage für das geplante Baugebiet „Weinberg West“, sowie auf die Bewohnerzahlen und das Verkehrsaufkommen ein.

Herr Amme verweist abschließend auf die Bürgerbeteiligung, welche am 09.10.2019 in der Karlshalle stattfinden werde. Interessierte Bürgerinnen und Bürger seien herzlich eingeladen, an verschiedenen Thementischen Anregungen und Ideen einzubringen. Auch am 09.10.2019 werde die eben vorgestellte Präsentation nochmals detailliert erläutert und im Anschluss auch über die Internetseite der Stadt Ansbach, sowie im Amtsgebäude, Nürnberger Straße 32, 3. Stock, zur Einsicht bereitgestellt.

Die Ergebnisse der Thementische werden nach der Bürgerbeteiligung ausgewertet und als Varianten in das Verkehrsmodell aufgenommen.

 

 

 

 

Frau OB Seidel und Herr Schubert bedanken sich für den Sachvortrag.

Es handele sich um ein spannendes Thema mit großer Bedeutung für den Stadtbereich.

Orientiert an den Prognosen werden nun Planungen mit gewissen Sicherheitsaufschlägen vorgenommen. Die Integration des Baugebiets „Weinberg West“ in die umgebende Bebauung, die Klärung der Fragen bezüglich der Anbindung Bayreuther Straße und die Integration des Fuß- und Radverkehrs seien die nächsten Aufgaben. Der erste Schritt sei mit der vorgenommenen Verkehrsuntersuchung bereits gemacht worden.

Die Verwaltung hoffe auf viele Anregungen aus der Bürgerschaft und werde voraussichtlich bereits in der Sitzung des Bauausschusses im November über den Fortschritt berichten.

 

Frau OB Seidel berichtet, dass seitens der Bürgerschaft Zweifel bestünden, dass die durchgeführte Zählung eine geeignete Grundlage für die weitere Verkehrsentwicklung darstelle. Nachdem im Durchführungszeitraum die Abschlussklassen der Realschule und des Theresien-Gymnasiums nicht anwesend gewesen seien und der neue Kindergarten „TIZ-Kids“ nicht einbezogen wurde, habe die CSU-Fraktion einen Antrag vorgelegt, eine neue, ergänzende, repräsentative Verkehrszählung durchzuführen. Frau OB Seidel bittet Herrn Amme bezüglich der geäußerten Bedenken um Stellungnahme.

 

Herr Amme erklärt, dass Verkehrszählungen laut der anzuwendenden Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE) in den Sommermonaten und außerhalb der Schulferien durchzuführen seien, um den Schülerverkehr mit abzubilden.

Die Verkehrszählung alleine bestimme nicht die Leistungsfähigkeit. Herr Amme unterstreicht in diesem Zusammenhang auch, dass die absolute Verkehrsspitze am vorgestellten Knoten nachmittags, außerhalb des regulären Schulbetriebs, erreicht werde. Ein Kreisverkehr an dieser Stelle sei ein adäquates Mittel um die Leistungsfähigkeit entsprechend anzupassen.

 

In der anschließenden Aussprache wird:

 

  • bezüglich der Darstellung der Bewohnerzahlen angefragt, ob der geplante Geschosswohnungsbau bereits berücksichtigt worden sei.

Herr Schubert bejaht dies.

 

  • angemerkt, dass sich die Bedenken bezüglich der fehlenden Schülerzahlen relativiert haben, nachdem die Verkehrsspitze am Nachmittag erreicht werde. Von einer erneuten Zählung sei abzusehen.

Herr Schubert merkt zudem an, dass die Schulbusse trotz der fehlenden Abschlussklassen regulär im Einsatz gewesen seien.

 

  • eingebracht, dass die Kreisverkehrslösung angestrebt werden solle.

 

  • angemerkt, dass ein Kreisverkehr nur dann Sinn mache, wenn der Fuß- und Radverkehr sicher geführt werden können.

 

  • angefragt, weshalb das Wohngebiet vor der Klärung der Verkehrsanbindung geplant wurde und wann der Kreisverkehr umgesetzt werden könne.

Herr Schubert antwortet, dass vor der Planung des Baugebiets bereits ein erstes Verkehrsgutachten beauftragt worden sei. Die aktuelle erweiterte Verkehrsuntersuchung werde bis Ende des Jahres fertiggestellt. Das Bauleitplanverfahren werde anschließend mit den Ergebnissen aus der Verkehrsuntersuchung und der Bürgerbeteiligung fortgeführt. Der Kreisverkehr werde voraussichtlich nach der Wohnbebauung errichtet.

 

  • angemerkt, dass die Berliner Straße auch in den Mittagsstunden Verkehrsspitzen aufweise. Die fehlenden Schüler sollten in der Analyse nachträglich berücksichtig werden.

Herr Amme merkt an, dass das nachträgliche Hinzufügen geschätzter Zahlen nicht möglich sei.

 

  • gebeten, die Präsentation an die Fraktionsvorsitzenden zu senden.

 

  • angemerkt, dass die Anbindung des Schulzentrums Nord vor der Erschließung betrachtet werden solle.

 

  • angefragt, ob die Möglichkeit bestehe, den Fuß- und Radverkehr aus den Berechnungen herauszunehmen, um die Spitzenstunden an der stark genutzten Kreuzung zum Schulzentrum zu errechnen und gesondert betrachten zu können. Dies könne Grundlage für die Regelung des Fuß- und Radverkehrs sein.

Herr Amme merkt an, dass dies technisch möglich wäre.

 

  • gebeten, dass mögliche künftige Veränderungen im Verkehr, wie z.B. der Anstieg der Verkehrszahlen, bei den Planungen zu berücksichtigen.

 

  • das bürgerliche Engagement und die geplante Bürgerbeteiligung gelobt.

 

  • bezüglich der Verkehrszählung angemerkt, dass die Bezirksverwaltung im Durchführungszeitraum in die Danzinger Straße umgezogen sei. Demnach relativieren sich eventuelle Unregelmäßigkeiten. Einer erneuten Zählung werde nicht zugestimmt. Das Projekt solle zügig vorangetragen werden, sozialer Wohnungsbau werde dringend gebraucht.

 

  • die Problematik bezüglich der Abzweigung Strüther Berg angesprochen.

Herr Amme merkt an, dass diesbezüglich ein fünfarmiger Kreisverkehr betrachtet wurde. Im Rahmen der Bürgerbeteiligung werde nochmals auf die verschiedenen Möglichkeiten eingegangen.

 

  • angefragt, ob eine ergänzende Zählung im Bereich der Berliner Straße möglich und welche Auswirkung zu erwarten sei.

Herr Amme antwortet, dass dies theoretisch möglich sei. Die Zahlen haben jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf das Endergebnis. Es müsse der Spitzenstundenanteil korrigiert werden. Einzelne Ströme spielen eine wichtige Rolle, da jeder Strom bewertet und die Wartezeit ermittelt werde. Eine zu hohe Wartezeit ergebe eine schlechte Qualitätsstufe. In diesem Fall müsse dann nachgebessert werden.

Grundsätzlich sei von einer Teilzählung abzuraten. Eine vollständige Verkehrszählung für den gesamten Bereich müsse vor den Herbstferien oder 2020 durchgeführt werden.

 

Frau OB Seidel hält fest, dass die Beauftragung des erweiterten Verkehrsgutachtens die richtige Entscheidung gewesen sei. Mit den daraus resultierenden Planungen könne das richtige Signal gesetzt und Verkehrsströme geleitet werden.

Die Bedenken der Bürgerschaft seien nochmals reflektiert sowie eingehend mit dem Experten betrachtet worden. Die Möglichkeit des künftigen Zuwachses an Verkehr in einem gewissen Rahmen müsse beachtet werden. Neben den reinen Zahlen müssen auch weitere Aspekte in die Betrachtung einfließen und entsprechende Puffer vorgesehen werden.

Frau OB Seidel verweist nochmals auf die Bürgerbeteiligung am 09.10.2019. Nach Auswertung der Ergebnisse solle das Vorhaben schnellstmöglich umgesetzt werden. Die Verwaltung hoffe jedoch, dass eine Entlastung des Verkehrs bereits vorher erreicht werden könne.

 

Bezüglich des Antrags wird seitens der CSU Fraktion um positive Abstimmung gebeten.

 

Frau OB Seidel bittet das Gremium um Abstimmung über den vorliegenden Antrag einer erneuten Verkehrszählung:

 

5 ja   8 nein

 

Der Antrag wird mehrheitlich abgelehnt.

 


Hier können Vermerke zu Abstimmung eingegeben werden.