Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Umbau Bahnhof, Ansbach-Vorstellung der Planung

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Sitzung:24.06.2019   BA/006/2019 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  32/010/2019 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Frau OB Seidel begrüßt die Vertreter der DB Station&Service AG, Herrn Krichenbauer und Herrn Bures.

 

Herr Krichenbauer und Herr Bures berichten, dass in den kommenden Jahren alle Bahnstationen in Bayern nach Priorität ausgebaut werden. Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofes Ansbach sei im Bayernpaket 2 enthalten. Die Planungen seien bereits weit fortgeschritten und in mehreren Gesprächen mit der Stadt Ansbach abgestimmt worden.

Die Herren stellen den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes Ansbach anhand einer digitalen Präsentation vor.

 

  • Die Maßnahme betreffe alle Bahnsteige, Treppen, sowie die gesamte Unterführung. Diese befinde sich nicht mehr in einem zeitgemäßen Zustand.

 

  • Es sei ein neues Servicegebäude im Bereich der Zuwegung zwischen dem bestehenden Bahnhofgebäude und den Bahnsteigen geplant.

 

  • Die Fahrkartenautomaten und Schließfächer werden auf der Zuwegung zwischen dem Bahnhofgebäude und den Gleisen komprimiert angeordnet.

 

  • Die Beleuchtung, sowie das Dach der Zuwegung zwischen dem bestehenden Bahnhofgebäude und den Gleisen werde erneuert.

 

  • Die Unterführung zu den Bahnsteigen sei künftig geradewegs vom Bahnhofgebäude aus über eine Zugangstreppe zu erreichen. Die aktuell bestehenden Zugangstreppen rechts und links der Zuwegung entfallen demnach.

 

  • Der bestehende städtische Aufzug werde seitlich wiederaufgebaut. Ein Aufzug sei während der gesamten Bauzeit durch wechselnden Betrieb nutzbar.

 

  • Die Mittelbahnsteige (2/3 und 4/5) werden neue Treppenaufgänge, sowie je einen separaten Aufzug (Kabinengröße 2,2 m x 1,1 m, Türbreite 1 m) für eine barrierefreie Erschließung erhalten.

 

  • Der Bahnsteig Gleis 1/25/27 erhält einen Aufzug (Kabinengröße 2,1 m x 1,1 m, Türbreite 1 m).

 

  • Es sei an den Treppen eine Fahrradschiebespur, jedoch keine Kinderwagenspur vorgesehen.

 

  • Die zweistielige Systemdachlösung auf allen Bahnsteigen werde geschlossen und ohne Glasflächen ausgeführt (in Anlehnung auf das bereits bestehende Bahnsteigdach Gleis 1/25).

 

  • Gleis 1/25 und 1/27 erhalte eine Länge von 77,0 m und eine Bahnsteigbreite (Gleis 1/27) vom 7,85 m.

 

  • Gleis 2/3 und 4/5 erhalte eine Länge von 70,0 m und eine Bahnsteigbreite von je 6,81 m

 

  • Nach Realisierung der Baumaßnahme sei auch der Halt für einen Intercity-Express (ICE) im Bahnhof Ansbach auf Grund der neuen Bahnsteighöhe möglich.

 

  • Die Verlängerung des Bahnsteigs auf 400 m sei bei Bedarf möglich.

 

 

In der anschließenden Aussprache wird:

 

  • angefragt, ob bei den Gesprächen zwischen Bahn und Stadt Ansbach auch der Behindertenbeirat und die Inklusionsbeauftragte miteinbezogen wurde.

Herr Büschl merkt an, dass am vergangen Freitag die Planfeststellungsvorlagen eingegangen seien. Selbstverständlich werden im Rahmen des Planfeststellungsverfahren die mit der Planung befassten städtischen Stellen mit einbezogen.

Die Vertreter der DB weisen darauf hin, dass mit dem Blinden- und Sehbehindertenverband eine Begehung vor Ort durchgeführt wurde.

Frau OB Seidel weist jedoch in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Stadt Ansbach am Verfahren lediglich beteiligt und nicht der Verfahrensträger sei.

Die Verantwortung für ein barrierefrei einwandfreies Verfahren läge bei der Deutschen Bahn.

 

  • angefragt, ob die Anzahl der Servicemitarbeiter am Bahnhof Ansbach reduziert werde.

Dies wird seitens der Vertreter der DB verneint.

 

  • die Funktionalität der geplanten Fahrradschiene in Frage gestellt.

 

  • angemerkt, dass sich Barrierefreiheit und ein blindengerechter Ausbau häufig widersprechen. Diesbezüglich wird darauf aufmerksam gemacht, dass auch Rollatoren die Blindenleitlinien überqueren müssen.

Die Vertreter der DB merken an, dass dieses Problem auf Grund bestehender Vorschriften unumgänglich sei.

 

  • angemerkt, dass die Regionalzüge nicht zu der neuen Bahnsteighöhe passen.

Die Vertreter der DB merken an, dass eine entsprechende Höhenanpassung erfolgen werde.

 

  • angefragt, ob die Anzahl der Fahrkartenautomaten verringert werde.

Die Vertreter der DB verneinen dies.

 

  • angefragt, ob der Fahrradabstellbereich im Zuge der Maßnahme erneuert werde. Die aktuelle Situation in diesem Bereich sei sehr unbefriedigend.

Es wird vorgeschlagen, die Erneuerung der Fahrradabstellanlagen mit neuen Stellplätzen und Ladestationen parallel zum Ausbau des Bahnhofes durchzuführen. 

Seitens der Vertreter der DB wird darauf hingewiesen, dass die Verantwortung für die Fahrradabstellanlagen bei der Kommune liege. Die Vertreter der DB haben in Gesprächen mit der Stadt Ansbach bereits darauf hingewiesen, dass der Freistaat derzeit Maßnahmen etwas mehr fördere. Die Vertreter der DB empfehlen der Stadt Ansbach, diesbezüglich aktiv zu werden und eventuelle Planungen mit der DB abzustimmen.

Frau OB Seidel merkt an, dass der Schnittpunkt zwischen dem Radverkehr und dem öffentlichen Nahverkehr sehr wichtig für die Stadt Ansbach sei. Die Erneuerung der Fahrradabstellanlagen sei bereits seit Längerem im Fokus und werde umgesetzt, sobald dies aus Kapazitätsgründen wieder möglich sei.

 

  • angefragt, ob beim Ausbau auch ökologische Gesichtspunkte betrachtet werden.

Die Vertreter der DB merken an, dass beispielsweise die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt werde. Das Baumaterial, wie z.B. Betonsteine und das Dach, stamme aus Deutschland. Somit seien kurze Liefer- und Transportwege gegeben.

 

  • angefragt, ob im Rahmen des Ausbaus die Möglichkeit bestehe, sich beispielsweise durch einen Wettbewerb, oder „Kunst am Bau“ gestalterisch einzubringen. So sei es laut den Vertretern der DB denkbar, etwas für Ansbach typisches, beispielsweise in die Fliesengestaltung, aufzunehmen.

Die Vertreter der DB merken an, dass sie bezüglich der Gestaltung des Bahnhofes Ansbach, wie an allen anderen Bahnhöfen auch, an gewisse Vorgaben gebunden seien. Die vorgegebenen Richtlinien bezüglich einer einheitlichen Gestaltung der Bahnhöfe sei zu beachten.

Frau OB Seidel merkt an, dass auf eine zeitlose Gestaltung geachtet werden müsse.

 

  • angefragt, wie der barrierefreie Ausbau zeitlich abgesteckt sei.

Die Vertreter der DB antworten, dass die Hauptbauphase Mitte 2020 erreicht sei. Die Gesamtfertigstellung sei 2022 vorgesehen. Ab 2022 könne die Stadt Ansbach dann auch bezüglich der Fahrradabstellanlagen tätig werden.

 

  • angefragt, ob auch der Innenbereich des bestehenden Bahnhofgebäudes saniert werde.

Die Vertreter der DB verneinen dies.

                                                 

  • Frau OB Seidel bemängelt die Länge der Bahnsteigdächer im Vergleich zu den Bahnsteigen. Sie fragt an, ob die Überdachung verlängert, oder ggf. eine zweite Überdachung an den Bahnsteigen vorgesehen werden könne.

Die Vertreter der DB merken an, dass ihnen in diesem Fall die Hände gebunden seien. Eine Verlängerung der Bahnsteigdächer sei nicht finanzierbar. Hier müsste sich die Stadt Ansbach finanziell einbringen. Es sei jedoch grundsätzlich nicht ratsam, eine Verlängerung der Dächer im bereits laufenden Prozess nachträglich einzubringen. Zudem kritisiert Frau OB Seidel die Länge der Bahnsteige.

 

  • eingebracht, dass im Bereich des Treppenaufgangs Richtung Südstadt eine Überdachung fehle.

Herr Büschl weist darauf hin, dass der südliche Treppenaufgang, einschließlich Aufzug, Eigentum der Stadt Ansbach sei.

 

  • angefragt, mit welchen Kosten die Bahn rechne.

Die Vertreter der DB geben an, dass sich die Kosten für den barrierefreien Ausbau des Bahnhofes Ansbach auf mehr als 25 Millionen Euro belaufen werden.

 

Frau OB Seidel bedankt sich für die Vorstellung der Planungen.