Tagesordnungspunkt

TOP Ö 9: Bedarfsprognose für Kindertageseinrichtungen - Bericht

BezeichnungInhalt
Sitzung:28.05.2019   SR/005/2019 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
DokumenttypBezeichnungAktionen

Frau OB Seidel erläutert, dass es heute einen Gesamtbericht über die KiTa-Einrichtungen geben wird, mit dem man einen Blick in die Zukunft werfe. Neue Baugebiete seien einbezogen, die zu einer Veränderung in der Bevölkerungszahl führen sowie die Veränderungen in den verschiedenen Altersklassen in den nächsten Jahren. Der Bericht wurde fachübergreifend erarbeitet und soll eine Grundlage für die zukunftsfähigen Entscheidungen in den nächsten Jahren bieten.

 

Herr Büschl ergänzt, dass die Erarbeitung mit Blick auf die getroffenen Grundsatzentscheidungen erfolgte. Er stellt anhand einer PowerPointPräsentation die Bedarfsprognose basierend auf dem Werkzeug SIKURS vor, die aktuell speziell für Kindertageseinrichtungen ausgerichtet wurde. Die Präsentation wurde den Stadträten auch digital zur Verfügung gestellt und ist Anlage des Protokolls.

 

Frau OB Seidel weist darauf hin, dass es nun wichtig sei, rechtzeitig die Weichen zu stellen. Die Bedarfsprognose muss selbstverständlich regelmäßig fortgeschrieben werden, aber es zeige sich schon mal eine Tendenz.

 

Herr Sauerhöfer erkundigt sich, ob die Zahlen bedeuten, dass die Plätze derzeit eigentlich ausreichend seien bzw. sogar noch Plätze zur Verfügung stünden, denn dies sei ja nicht der Fall.

 

Herr Büschl antwortet, dass dies leider nicht so sei, denn die Platzzahl bilde nicht eins zu eins die Kinderzahl ab.

 

Herr Seiler erkundigt sich, ob es eine Zahlenerhebung der sogenannten Kann-Kinder gebe.

 

Herr Nießlein teilt mit, dass hierfür 30 Kinder in Frage kommen würden, es aber offen sei, ob die Eltern diesen Weg auch wählen.

 

Frau Homm-Vogel bedankt sich für die Präsentation und wünscht sich auch gleich den nächsten Schritt zu gehen. Sie fragt, ob man auch darstellen könne wie sich die Zahl für die einzelnen Grundschul-Standorte entwickle.

 

Herr Büschl entgegnet, dass eine nächste Stufe in den Bedarfsprognosen zur Stadtentwicklung und Infrastruktur sei. Es stelle sich dafür allerdings die große Frage, welche Sprengelzugehörigkeit sich einstelle. Die bisherigen Erhebungen betreffen das gesamte Stadtgebiet, einzelne Einrichtungen seien noch nicht eingebunden.

 

Herr Meyer erkundigt sich, ob man die nötigen Krippenplätze durch Anbauten schaffen könne.

 

Herr Büschl teilt mit, dass zusätzliche Anbauten auf den bestehenden KITA-Grundtücken nur schwer umsetzbar seien. Das habe man bereits letztes Jahr geprüft. Ein Beispiel für eine geringe Erweiterung um eine Krippengruppe sei noch in Elpersdorf gegeben.

 

Herr Schaudig bedankt sich ebenfalls für die Arbeit der Verwaltung, könne sich aber dem Lob der anderen Stadträte nicht anschließen. Er frage sich auch, ob dies aufgrund der Überlastung der Bauverwaltung und des Bürgeramtes eine notwendige Arbeit gewesen sei. Das Ergebnis, dass man in den nächsten Jahren 24 neue Gruppen benötige, hätte ihm vollkommen gereicht. Er verstehe nicht, wie von der Wohnsituation auf die Entwicklung der KiTa-Einrichtungen Bezug genommen werden kann, denn es sei doch eher anders herum. Er erkundigt sich, ob diese Erhebungen auch für andere Gebiete brauchbar seien und eine sinnvolle Grundlage für die Daseinsvorsorge darstellen, z.B. Bedarf ÖPNV, Ärzte, Schulen etc.

 

Herr Büschl antwortet, dass man einen so tiefen Exkurs gemacht habe, was die Gebäudetypologie betreffe, dass die Daten auch für andere Prognosen verwendbar wären. Ohne die Eingangsdaten und Annahmen sei man auch nicht auf die Prognose gekommen. Eine zu stellende Frage war, wie sich die Bevölkerungszusammensetzung entwickelt habe und wie man die Infrastruktur darauf ausrichten und steuern könne, wenn man Siedlungspolitik betreibe. Man habe mit dem Einstieg in dieses Prognose-Werkzeug eine Grundlage für eine Fortschreibung geschaffen.

 

Herr Jakobs weist darauf hin, dass eine Prognose niemals genau sein könne, aber letzten Endes zeige, wo die Reise hingehe. Dies sei auch für die Haushaltsplanung wichtig, denn das Geld und die personellen Kapazitäten müssen da sein, um die Herausforderungen der Zukunft zu stemmen. Diesen Handlungsbedarf galt es zu ermitteln. Man müsse heutzutage mit ca. 800.000 € Baukosten pro Gruppe rechnen. Bei 24 nötigen Gruppen, komme einiges auf das HH-Volumen zu. Es seien natürlich nur Annahmen, aber damit müsse man als Stadtrat künftig arbeiten.

 

Frau OB Seidel ergänzt, dass es wichtig sei, zu versuchen einen möglichst konkreten Blick in die Zukunft zu werfen und die Weichen rechtzeitig zu stellen.

 

Herr Höhn erinnert daran, dass die BAP im Oktober 2017 im JHA einen Antrag mit der Forderung nach einer Bedarfsplanung gestellt habe. Die Antwort darauf sehe er als sehr gelungen an. Es wurde deutlich, dass ein großer Bedarf bestehe. Allerdings sei es wichtig, dass sich hier auch der Bund einbringe, leider habe man darauf keinen Einfluss. Die Ausbildung von Erziehern müsse dringend verbessert und die Löhne angepasst werden. Es sei sehr wichtig, dass man für die Betreuung auch Personal finde. Er erkundigt sich, ob es für das neue Kindergartenjahr ab September schon Zahlen gebe, wie viele Plätze belegt seien und wie viele fehlen.

 

Herr Nießlein antwortet, dass das subjektive Bedürfnis nicht den tatsächlichen Bedarf spiegele. Es gebe viele Belegungen, die letztendlich nicht in Anspruch genommen werden. Die Wartelisten seien daher nicht mit den tatsächlichen Bedarfen vergleichbar. Der Erfahrung nach seien die Beschwerden der Eltern verschwindend gering und dazu gebe es ja auch noch die Flexigruppen.

 

Herr Deffner sagt, er schließe sich Herrn Höhn an, dass es wichtig sei, dass man mit dem Personal hinkomme. Auch müsse man sich Gedanken machen über die Trägerschaft und man sollte daher frühzeitig Gespräche suchen, um zu sehen, wo die Reise hingehen kann.