Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 21.05.2019 BA/005/2019 |
Beschluss: | Einstimmig beschlossen. |
Vorlage: | 31/013/2019 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 146 KB |
Herr Büschl erläutert den Sachverhalt:
Das Bürgeramt ist die Dienststelle mit den häufigsten
direkten Kontakten zwischen Verwaltung und Bürger. Die Auswirkungen
gesellschaftlicher Veränderungen zeichneten sich dort in den letzten Jahren
sowohl in personeller, als auch in technischer Hinsicht gerade im Bürgeramt
signifikant ab.
Die Räume des Bürgeramtes sind in deren Grundauslegung rund
30 Jahre alt. Wenngleich das ursprüngliche Konzept mit der offenen, bürgernahen
und serviceorientierten Auslegung der Schalterplätze nach wie vor seine
Gültigkeit hat, wurde die technische Ausstattung an den Arbeitsplätzen seither
zunehmend komplexer und die technischen Anforderungen zunehmend diversifiziert.
Während im Jahr 1989 ein Arbeitsplatz noch aus folgenden Gerätschaften bestand:
1 Bildschirm mit Tastatur
1 Flachbettdrucker
1 Telefon
sind seit damals bis heute sukzessive folgende technischen
Geräte für die Sachbearbeitung hinzugekommen:
1 Tintenstrahldrucker für die Ausstellung von vorläufigen
Ausweisdokumenten
1 Scanner für die elektronische Archivierung
1 Fingerabdruckscanner für die Erfassung der Fingerabdrücke
1 Unterschriftstablett für die elektronische Erfassung von
Antragsunterschriften
1 Änderungsterminal
für die PIN- sowie Adressänderungen auf den neuen Personalausweisen
1 Handscanner für die Erfassung von Druckstücknummern von
Kfz-Dokumenten
Zusätzlich werden inzwischen und künftig an einzelnen
Arbeitsplätzen noch folgende technische Geräte benötigt:
-
Ein Kartenleser für den Versand der
Ausweisanträge an die Bundesdruckerei
-
Ein E-Pass Lesegerät für das Auslesen der auf
dem Chip gespeicherten Daten von Reisepässen
-
Ein Dokumenten-Prüfer zur Überprüfung der
Echtheit von Ausweis- und Fahrzeugdokumenten (derzeit noch nicht vorhanden, das
BMI beabsichtigt jedoch eine zwingende Vorhaltung mindestens eines Gerätes in
allen Zulassungs- und Ausweisbehörden)
-
Ein Headset für das Telefon
Nicht nur aus den geschilderten technischen Gründen, sondern auch aus der personellen Sicht sind Überlegungen zu einer Neugestaltung angestellt worden
A)
wie die Arbeitsbedingungen allgemein verbessert
werden können.
B)
wie der umgebaute barrierefreie Zugang vom
Parkplatz mit weniger Störungen im Bereich der Schalterplätze direkt an den
Wartebereich angebunden werden kann und nicht zuletzt,
C)
wie die verschiedensten Bürgeranliegen auch in
Zeiten hoher Kundenfrequenz möglichst optimal und serviceorientiert bearbeitet
werden können.
Mit diesen Erkenntnissen hat die Verwaltung das Büro Neumaier Innenarchitekten (Ansbach) eingeschaltet und mit der Aufgabe betraut, wie der ideale Arbeitsplatz im Bürgeramt konzipiert sein sollte und wie die Arbeitsplätze zweckmäßigerweise im Raum verteilt sind. Im Weiteren wurde eine Planung entworfen, die den Umstrukturierungen im Amt für Bürgerservice und Ordnung weitestgehend gerecht wird. Es werden im Mix „offene“ Schalterplätze (vorwiegend Bürgeramt, wie bisher), geschlossene Raumzellen, jedoch mit einer sozialen Kontrolle und Einzelbüros bereitgestellt.
Das Büro hat unter Einbindung der erfahrensten Kräfte
diverse Varianten entwickelt, von denen sich vier grundlegende Neuerungen
gegenüber der bisherigen Auslegung abzeichnen.
1.
Der Wartebereich ist akustisch vom
Schalterbereich getrennt, visuell aber weiter verbunden
2.
Zusätzliche transparente, aber akustisch
abgetrennte Büros sind vom offenen Schalterbereich separiert worden, um bspw.
der Führerscheinstelle verbesserte Sicherheit, aber auch die nötige Diskretion
zu bieten.
3.
Die Flächen der einzelnen Schalterplätze für die
Sachbearbeitung werden räumlich besser ablesbar, bieten gleichsam mehr
Diskretion, mehr Schallabsorption und sind dennoch für die übrigen Kräfte noch
einsehbar.
4.
Die technischen Anforderungen der einzelnen
Geräte zu optimalen Arbeitsabläufe zu organisieren haben im Denken „vom Kleinen
zum Großen“ zur Entwicklung neuer Arbeitsplatzinseln geführt.
Mit der Umgestaltung des Wartebereiches einhergehend
berücksichtigt der neue Entwurf zusätzlich einen verbesserten Brandschutz durch
die räumliche Abtrennung des Treppenhauses vom Zugangsbereich zum Bürgeramt.
Die Umbaumaßnahmen sind mit folgenden Kosten nach
Kostengruppen geschätzt.
KGr. 3:
Baukonstruktion 412.000 €
KGr. 4: Techn.
Anlagen 177.000 €
KGr. 6: Ausstattung
255.000 €
KGr. 7: Nebenkosten
180.000 €
Zwischensumme
1.024.000 €
Unvorhergesehenes
50.000 €
Gesamt
1.074.000 €
Zuzüglich sind Kosten für die Auslagerung während der
Bauzeit in Höhe von ca. 200.000 € (pauschaler Ansatz abhängig von der Wahl der
konkreten Lösung) anzusetzen, da ein Eingriff in die Raumoberflächen
einschließlich der elektronischen Infrastruktur zwingend nötig ist. Dies kann
nicht im laufenden Betrieb vor Ort erfolgen.
Insgesamt sind somit nach derzeitigem Stand 1.274 Mio. Euro
gesamt zu veranschlagen.
Derzeit werden für die Interimslösung zwei Szenarien
geprüft:
A)
Auslagerung in einen Modulbau bzw. eine
Leichtbauhalle auf der Hofwiese
B)
Anmietung von Büroflächen
Primäre Kriterien für die Wahl der Interimslösung sind die
EDV-Anbindung an das städtische Netz (Glasfaser zwingend), die Erreichbarkeit
für den Bürger (einschl. Stpl.), sowie die Sicherheit für die jeweiligen
Geschäftsprozesse.
Als Bauzeitplan sind für das Gesamtprojekt ca. 15 Monate
anzusetzen.
Entwurfs-/Ausführungsplanung 9-10 Wochen
Genehmigung 6 Wochen
Ausschreibung und Vergabe 19 Wochen
Bauausführung 20 Wochen
In einem ersten Schritt soll ein Musterarbeitsplatz eingerichtet werden, an dem die Bediensteten ihre ersten Erfahrungen sammeln und zusätzlich noch Verbesserungsvorschläge einbringen können.
Gekoppelt an diese neue Raumnutzung muss die Infrastruktur im Raum – Lüftung, Beleuchtung, abgehängte Decke, Arbeitsplatzverkabelung (EDV) u.a.m. - komplett anders ausgelegt werden. Die vorliegende Planung des Innenarchitekten wurde bereits im Personalausschuss vorgestellt und fand dort einhellige Zustimmung.
Mit der heutigen Vorstellung im Bauausschuss wolle man wie schon im Personalausschuss ein Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter senden.
Frau OB Seidel ergänzt, es sei eine wichtige Aufgabe, adäquate Arbeitsbedingungen zu schaffen. Man stehe in starker Konkurrenz zu anderen Arbeitgebern. Positiv sehe sie, dass es offene Inseln, aber auch geschützte Bereiche für sensiblere Gespräche gebe. Sie bittet trotz der Kosten um Zustimmung im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In der anschließenden Beratung wurde
Beschluss:
Der Bauausschuss beschließt, dass das Büro Neumaier Innenarchitekten aus Ansbach stufenweise mit der Objektplanung für die Innenräume, insbesondere im Bereich des jetzigen Bürgeramtes, beauftragt wird.
Die vorliegende Planung dient als Grundlage für die weitere Auftragsbearbeitung.