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Sitzung: | 09.10.2018 SR/009/2018 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Frau OB Seidel führt einleitend aus, dass die Stadträte heute einen Haushaltsentwurf für das Jahr 2019 erhalten, der vom Gesamtvolumen etwas über der Finanzplanung liegt und insgesamt 164 Mio. € umfasst
Es wurden rund 25 Mio. € investiert (zahlreiche
Maßnahmen sind bereits vom Stadtrat beschlossen), davon rd. 5,5 Mio. € für
Schulen und deutlich über 3 Mio. € für Kindertagesstätten (Berufs- und
Wirtschaftsschule, Schule Schalkhausen, KiGa Pfaffengreuth, Kinderhaus
Kunterbunt). Für den Straßenbau und für Erschließungsmaßnahmen sind 8,4 Mio. €
vorgesehen (Straße am Drechselsgarten, Rothenburger Straße, Neustadt, Baugebiet
Meinhardswinden).
Frau OB Seidel betont, dass 2019 keine neue
Verschuldung vorgesehen ist, sondern ein Abbau der Verschuldung um ca. 1 Mio €.
Dies alles ohne die Einnahmen aus dem Grundstücksgeschäft in Elpersdorf. Diese
Einnahmen verbessern das Ergebnis 2018 und werden voraussichtlich die Rücklagen
für die Zukunft stärken
Die Gründe für den großen Haushalt seien u.a. steigende Sozialausgaben, ANregiomed und erhöhte Personalkosten durch Stellenmehrungen z.B. bei der Kinderbetreuung.
Frau OB Seidel weist darauf hin, dass mit diesem Haushaltsentwurf eigentlich alle hier im Hause sehr zufrieden sein können. Sie appelliert daher an die Stadträte, sich mit weiteren Investitionen zurück zu halten.
Herr Schwarzbeck führt aus, dass der Haushaltsentwurf so früh wie in diesem Jahr noch nie an die Stadträte ausgehändigt wurde. Der Haushaltsentwurf wird ausgeglichen vorgelegt und enthält gegenüber den Vorjahren um rd. 17 % gestiegene Ausgaben für Investitionen und Investitionsfördermaßnahmen. Wie mittelfristig geplant, wird mit dem Haushaltsentwurf 2019 auch ein Rückgang der Verschuldung eingeleitet.
Das Gesamtvolumen des Haushaltsentwurfs 2019 ist mit 164 Mio. € deutlich gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Der Anstieg des Haushaltsvolumens von rd. 8 Mio. € gegenüber dem Vorjahr war mittelfristig bereits so vorgesehen.
Trotz eines Rekordhaushaltes kann die Verwaltung einen Haushaltsentwurf 2019 vorlegen, der einen Rückgang der Verschuldung um fast 1 Mio. € vorsieht. Dies war nur möglich, da die Verwaltung äußerst sparsam kalkuliert hat und bei den Einnahmeerwartungen teilweise an die Obergrenze des Möglichen gegangen ist.
Der vorliegende Haushaltsentwurf 2019 hat viele Gründe für den Anstieg des Haushaltsvolumens. Einige möchte Herr Schwarzbeck beispielhaft aufzählen:
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für
Trägerausgleichszahlungen und Baukostenzuschüsse an das gemeinsame
Kommunalunternehmen ANregiomed sind über 4,5 Mio. € eingeplant. Ähnliche
Beträge werden in den Jahren der mittelfristigen Finanzplanung die Haushalte
belasten.
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Auch die
Personalausgaben steigen im Jahr 2019 auf 36,6 Mio. €. Hierzu werden noch
Beträge für Stellenmehrungen, die bei den Stellenplanberatungen beschlossen
werden, hinzukommen. Insbesondere wird im Bereich der Kinderbetreuung im
Kinderhaus Kunterbunt eine Stellenmehrung erforderlich werden.
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Ein weiter
ansteigender Zuschussbedarf für den UA 4 „Soziale Sicherung“ war unvermeidbar.
Der in diesem Einzelplan um fast 2 Mio. € gestiegene Zuschussbedarf wird zu
einem großen Teil aus zusätzlichen Personalkostenzuschüssen für die
Kinderbetreuung in Einrichtungen erforderlich.
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Die Einnahmen aus
Steuern und Steuerbeteiligungen sowie Schlüsselzuweisungen wurden im
Haushaltsentwurf 2019 optimistisch um fast 5 Mio. € höher kalkuliert. Dabei ist
berücksichtigt, dass die Stadt Ansbach deutlich höhere Schlüsselzuweisungen
erwarten kann und vom Stadtrat die Hebesätze bei der Grundsteuer und der
Gewerbesteuer auf 380 v. H. angehoben wurden.
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Die von Frau OB
Seidel bereits genannten hohe Investitionsausgaben für die Schulen und für
Kindertagesstätten schlagen im Investitionshaushalt mit über 8 Mio. € deutlich
zu Buche. Auch Investitionszuschüsse z. B. für die Freibadsanierung oder das
Retti Palais belasten die städtischen Haushalte noch bis zum Jahr 2020.
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Investitionen in
Infrastruktureinrichtungen insbesondere der Straßenausbau stellen einen großen
Ausgabeblock im Entwurf des Vermögenshaushalts dar. Die Erhöhung dieser
Ausgabenkategorie Straßen- und Brückenbau um rd. 2,5 Mio. € auf über 8,4
Mio. € lässt erkennen, dass hier Investitionsbedarf besteht.
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Wie bereits
mehrmals im Stadtrat berichtet, werden dringend zusätzliche
Kinderbetreuungseinrichtungen in der Stadt Ansbach erforderlich. Neben den
eigenen Baumaßnahmen in Pfaffengreuth – Akazienstraße und am Kinderhaus
Kunterbunt stehen auch ausreichend Mittel für Erweiterungsbaumaßnahmen an
Kindergärten kirchlicher Träger zur Verfügung. In der mittelfristigen Planung
die Sie voraussichtlich in ca. zehn Tagen erhalten werden, wird der Bau von
Kinderbetreuungseinrichtungen weiterhin ein Schwerpunkt sein.
Neben der Aufzählung einer ganzen Reihe positiver Punkte die im Haushaltsentwurf 2019 enthalten sind, sollte auf Probleme und Risiken die die Haushaltsplanung der Stadt Ansbach in sich birgt, hingewiesen werden. Herr Schwarzbeck möchte in vier Punkten versuchen, die nicht zu unterschätzenden Probleme und Schwierigkeiten für die zukünftige Haushaltsplanung aufzuzeigen:
1. Die steigenden Ausgaben für soziale Leistungen müssen auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten aufgebracht werden. Ob dies bei rückläufigen Steuereinnahmen und niedrigeren staatlichen Zuweisungen möglich ist, bleibt dahingestellt. Die Gesamtproblematik „soziale Leistungen“ müsste verstärkt an Bund und Land herangetragen werden, denn dort werden die gesetzlichen Regelungen geschaffen, die dann von den Kommunen vollzogen und finanziert werden müssen.
2. Die Stadt Ansbach gewährt in vielen Bereichen hohe freiwillige Leistungen. Diese freiwilligen Leistungen können bei guter konjunktureller Lage ohne größere Probleme geleistet werden. Seitens des Stadtrates sollte aber kein Wettstreit ausgetragen werden, wer höhere freiwillige Leistungen für Kultur, Sport und sonstige Organisationen bereitstellen will. In finanziell schwierigen Zeiten muss auch bei freiwilligen Leistungen gespart werden. Dies ist für einen Stadtrat keine angenehme Aufgabe.
3. Das Dauerthema ANregiomed wurde schon des Öfteren näher erläutert. Der Hinweis, dass bis zum Jahr 2022 weiterhin erhebliche Millionenbeträge bereit zu stellen sind, sollte bei der Vorstellung des Haushaltes wenigstens kurz angerissen werden. Im Jahr 2023 werden Ausgleichszahlungen in Höhe von über 7 Mio. € erwartet. Hierfür sind entsprechende Rücklagen vorzuhalten.
4. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf des Gewerbegrundstücks in Elpersdorf kann die allgemeine Rücklage aufgefüllt werden. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Planungen für die Zukunft, dass ähnliche Verkäufe nicht mehr möglich sind, da erst neue Gewerbegebiete entwickelt werden müssen und hierfür derzeit noch nicht abschätzbare Ausgaben entstehen werden.
Herr Schwarzbeck betont, dass der Stadtrat heute einen Haushaltsentwurf 2019 erhalte, der in vielen Bereichen sehr positive Akzente setzt. Der Verwaltung ist dabei bewusst, dass die vielen Wünsche des Stadtrates nicht immer berücksichtigt werden konnten. Bei den Haushaltsberatungen am 22. November 2018 können gegebenenfalls noch andere Prioritäten setzen. Man sollte bei dem weiteren Vorgehen aber berücksichtigen, dass eine beliebige Vermehrung der Einnahmen keine Lösung zur Finanzierung sein wird, da der Haushaltsentwurf wie bereits ausgeführt ausgereizt ist.
Kurz möchte er noch auf die Mehreinnahmen im Jahr 2018 aus Grundstücksverkäufen eingehen. Die Planungen sehen vor, dass die im Haushalt 2018 eingeplanten Darlehensaufnahmen einschließlich der aus 2017 übertragenen Darlehensermächtigungen nicht erfolgen. Durch dieses Vorgehen wird die mit dem Haushalt 2018 geplante Verschuldung von 29,7 Mio. € am Ende des Jahre 2019 auf rund 23 Mio. € reduziert. Geplante Sondertilgungen sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Abschließend gibt Herr Schwarzbeck noch drei Hinweise für die weitere Abwicklung der Haushaltsplanung 2019:
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Die Verwaltung
wird zu den Haushaltsberatungen eine Fortschreibung des Haushaltsentwurfs
vorlegen. Dies ist erforderlich, da bei dem frühzeitigen erstellten
Haushaltsplan manche Unabwägbarkeiten enthalten sind, die noch bereinigt werden
müssen.
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Die Ergebnisse
der Steuerschätzung vom November sowie die Verhandlungen zum Finanzausgleich
sind wie jedes Jahr im Haushaltsentwurf noch nicht enthalten. Wobei sich
abzeichnende Tendenzen bereits berücksichtigt sind.
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Die Finanzplanung
2020 bis 2022 wird derzeit erstellt und wird spätestens in der 43. KW per Post
nachgereicht.
Sollten bei der Arbeit am Haushaltsentwurf 2019 Fragen
auftauchen, steht die Finanzverwaltung für aufklärende Erläuterungen gerne zur
Verfügung. Herr Schwarzbeck bittet, die Fraktionsanträge zu den Haushaltsberatungen
bitte spätestens bis Dienstag 13. November 2018, um 10.00 Uhr bei der
Stadtkämmerei vorzulegen.
Herr Schwarzbeck bedankt sich für die Aufmerksamkeit und erinnert daran, dass dies sein letzter und ein guter Haushalt sei. Dieser führe zu vielen neuen Investitionen. Er bittet darum, nicht noch kräftig draufzusatteln, da das Bauamt mit den beinhalteten Investitionen bereits an der Grenze sei.