Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Anfragen/Bekanntgaben

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Sitzung:24.09.2018   UA/003/2018 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Bekanntgabe PFC

 

Herr Kleinlein berichtet kurz über den früheren Sachstand bezüglich der PFC-Belastung am ehemaligen Feuerlöschübungsplatz in Katterbach. Im Herbst 2017 fanden in der ersten Erkundungsstufe Untersuchungen statt, die die Hotspots, also die besonders belasteten Gebiete, eingrenzten. Eine Sanierungsuntersuchung wurde von amerikanischer Seite in Auftrag gegeben; das Ergebnis soll Mitte nächsten Jahres vorliegen.

 

Im Februar 2018, so berichtet Herr Kleinlein weiter, fand eine Besprechung der Stadt Ansbach, der US-Garrison, der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (BIMA) und des Wasserwirtschaftsamts Ansbach statt. Dort war man sich einig, dass anhand des Zwischenergebnisses bereits Sanierungsmaßnahmen im laufenden Jahr beginnen sollten. Durch eine Abtragung des gewachsenen Bodens in den besonders belasteten Gebieten sollte verhindert werden, dass sich die Schadstoffe weiter ausbreiteten.

 

Nachdem Verzögerungen absehbar waren, kam es im August 2018 zu einer weiteren großen Besprechung. Neben Vertretern der Stadt und US-Garrison waren Vertreter der Regierung von Mittelfranken, des Wasserwirtschaftsamtes, der BIMA sowie der Landesbaudirektion Bayerns anwesend. In einer sehr kontrovers und teilweise leidenschaftlich geführten Diskussion, so Herr Kleinlein, konnte kein Konsens über die Notwendigkeit des Sanierungsbeginns ohne Vorliegen der Sanierungsuntersuchung erzielt werden. Als große Bremse für die geplante Auskofferung stellte sich die Landesbaudirektion Bayern, zentrale Stelle für Hochbau- und Ingenieurprojekte des Freistaats, sowie die BIMA heraus. Von beiden Behörden wurde ein Sanierungsbeginn ohne Vorliegen der Sanierungsuntersuchung grundsätzlich abgelehnt. Wie Herr Kleinlein weiter berichtete, war es auch für die Regierung von Mittelfranken als Rechtsaufsichtsbehörde sowie das Wasserwirtschaftsamt als Fachbehörde, vertretbar, bis zur Endfassung der Studie abzuwarten. Währenddessen wurde von den Vertretern der Stadt Ansbach auf das Abtragen des belasteten Materials bestanden.

 

Nach derzeitigem Stand sei frühestens nach Vorliegen und Auswertung der Sanierungsuntersuchung mit einem Sanierungsbeginn zu rechnen, so Herr Kleinlein. Dies führe zu einer sehr bedauerlichen, erheblichen Verzögerung, da auch 2019 nicht mit einem Sanierungsbeginn gerechnet werden könne.

 

Frau Oberbürgermeisterin Seidel betont, dass eine Verzögerung um weitere ein bis zwei Jahre nicht akzeptabel sei, da eine weitere Ausbreitung der Schadstoffe befürchtet werde müsse. Auch sei die fehlende Unterstützung der Regierung von Mittelfranken und des Wasserwirtschaftsamtes sehr bedauerlich.

 

Herr Stadtrat Forstmeier stellt fest, dass auch aus den anderen PFC-belasteten Arealen in Deutschland bekannt sei, dass ein großes Entsorgungsproblem bestehe. Es gäbe derzeit deutschlandweit keine Stelle, die PFC-belastetes Erdreich annimmt und somit keine Möglichkeit das Material zu beseitigen. Daher vermutet er, dass die Verzögerung auch aus diesem Grund in Kauf genommen wird.

 

Frau Oberbürgermeisterin Seidel vertritt dennoch die Meinung, dass es keine Alternative darstelle, weiterhin abzuwarten bis sich die Schadstoffe weiter ausbreiteten. Das Material müsse dann so abgrenzt gelagert werden, dass eine Schadstoffverbreitung ausgeschlossen werden könne, bis Möglichkeiten zur Beseitigung vorlägen.

 

Die weitere Verzögerung ist für Herrn Stadtrat Meyer völlig inakzeptabel. Seit über vier Jahren sei die Kontaminierung in Katterbach bekannt, ebenso wäre ja auch nachgewiesen, dass sich die Giftstoffe außerhalb des Kasernengeländes im Wasser befinden. Er vermute Unklarheiten hinsichtlich der Kosten. Weiter regte er an, sich an den Staatsekretär im Verteidigungsministerium, Herrn Silberhorn, zu wenden, als Franke sollte dieser an der Angelegenheit doch Interesse zeigen.

 

Herr Stadtrat Sauerhöfer erkundigte sich, ob nicht hier, wie auch bei anderen Projekten ein vorgezogener Maßnahmenbeginn durch das Hinwirken der Stadt Ansbach möglich wäre. Herr Kleinlein betont, dass genau dies die Absicht der Stadt Ansbach gewesen sei.

 

Frau Oberbürgermeisterin Seidel bittet den Umweltausschuss um Unterstützung und Legitimation dafür, sich an die übergeordneten Behörden zu wenden um die Dringlichkeit anzuzeigen und klarzustellen, dass die Stadt Ansbach mit dem vorgeschlagenen Zeithorizont nicht einverstanden ist.

 

Die Zustimmung wird einstimmig gegeben.

 

Abschließend betont Herr Stadtrat Sauerhammer, wie traurig das Versagen der anderen Behörden sei.

 

 

Bekanntgabe Amphibienwanderung

 

Zu Beginn spricht Herr Fritsche seinen Dank dem Betriebsamt und den ehrenamtlichen Helfern aus, ohne die die Aktion nicht möglich wäre. Er betont besonders den Einsatz von 18 Kindern aus Wallersdorf.

 

Die Wanderungszeit fand in diesem Jahr von Mitte März bis Mitte April statt, wurde aber von einem Kälte- und Schneeeinbruch in der dritten Märzwoche unterbrochen. Vor diesem Aktionszeitraum wurden im Silberbachtal, am Brücklesweiher, am TIZ und in Geisengrund Schutzzäune errichtet.

 

Insgesamt konnten 10961 Amphibien gerettet werden. Während z.B. in Geisengrund mit 2111 Tieren das beste Ergebnis seit 2012 erzielt werden konnte, ist jedoch am Brücklesweiher ein schlechtes Ergebnis mit nur 130 Tieren zu verzeichnen. Grund dafür wäre wohl das Überhandnehmen von Raubfischen in den Weihern. Dies sei bedingt durch das nicht mehr praktizierte Abfischen der Weiher. Da dieser jedoch privat verpachtet sei, habe die Stadt Ansbach hier nur wenig Handhabe.

Das Silberbachtal sei weiterhin das individuenträchtigste Gebiet. Auch in Geisengrund sei ein positiver Trend zu verzeichnen, was aber auch an der verbesserten Bezäunung liegt.

 

Die Aufteilung des Gesamtergebnisses setzt sich wie folgt zusammen:

 

 

Silberbachtal

Brücklesweiher

Strüther Berg/TIZ

Geisengrund

 

Gesamt

Erdkröte

5202

25

391

2111

 

7729

Grasfrosch

47

4

87

4

 

142

Wasserfrosch

0

14

3

0

 

17

Laubfrosch

0

0

4

0

 

4

Bergmolch

656

51

10

123

 

840

Teichmolch

2158

36

17

18

 

2229

Gesamt

8063

130

512

2256

 

10961

 

Als diesjährige Besonderheit erwähnt Herr Fritsche noch die Rettung der Hüpferlinge am Scheerweiher, wo im Frühjahr ein Amphibienschutzzaun entlang des Scheerweiherdamms aufgestellt und betreut wurde.

 

 

 

Anfragen:

 

1)

 

Herr Stadtrat Hüttinger bittet darum, im nächsten Umweltausschuss zu berichten, welche Maßnahmen nach der letzten Ausschusssitzung ergriffen wurden um die Pächter von städtischen Flächen zum Verzicht auf den Einsatz von glyphosathaltigen Mitteln und auf Substanzen auf Basis von Neonicotinoiden zu verpflichten.

 

 

2)

 

Herr Stadtrat Forstmeier spricht die Verbreitung multiresistenter Keime in Gewässern an. Er bittet die Verwaltung über diesbezügliche Erkenntnisse in Ansbach zu berichten.

 

3)

 

Herr Stadtrat Sauerhammer bittet darum, dass sich die Verwaltung die Situation am alten Steg in Wasserzell ansehen möge. Der alte Steg wurde rückgebaut, jedoch die Holzstempel im Wasser belassen. Dort fangen sich immer wieder Rückstände im Wasser. Er bittet die beginnende Verlandung und ggf. die Holzstützen zu entfernen.