Tagesordnungspunkt

TOP Ö 9: Qualifizierung von Vollzeitpflegeeltern

BezeichnungInhalt
Sitzung:23.07.2018   JHA/002/2018 
Beschluss:Einstimmig beschlossen.
Vorlage:  12/010/2018 
DokumenttypBezeichnungAktionen
Dokument anzeigen: Vorlage Dateigrösse: 91 KBVorlage 91 KB

Frau Rosenberger erläutert, dass im Fall einer Fremdunterbringung eines jungen Kindes die Unterbringung in einer Pflegefamilie meist die pädagogisch geeignete Maßnahme ist. Durch eine Pflegefamilie hat das Kind die Möglichkeit, die notwendige Bindungssicherheit zu entwickeln und emotionale Stabilität zu erlangen. Die Unterbringung in Vollzeitpflege stellt einen weitaus geringeren Kostenaufwand für das Amt dar.

 

Die Herausforderungen, welche Pflegeeltern begegnen, sind enorm. Um Pflegeeltern intensiv zu unterstützen und ein Gelingen des Pflegeverhältnisses zu fördern sind zusätzliche Maßnahmen dringend notwendig.

 

In Zusammenarbeit mit dem Anbieter „Praxishof Wildenbergen“ konnte festgestellt werden, dass durch familientherapeutische Coachings notwendige Entwicklungsbedingungen erreicht werden können. Als sehr erfolgreich zeigt sich die Kooperation mit dem Hilfeanbieter.

 

Künftig sollen Pflegefamilien bei Aufnahme eines Pflegekindes diese Sonderleistung in Anspruch nehmen. Der Umfang der Sonderleistung soll sich nach dem Bedarf der Familien richten. Die Abrechnung soll in therapeutischen Einheiten erfolgen, eine therapeutische Einheit beinhaltet 8 Stunden Direktkontaktzeit. Eine therapeutische Einheit wird mit 770,00 € vergütet. Vorerst wäre ein Kontingent von 5 therapeutischen Einheiten sinnvoll, um anschließend zu prüfen, ob eine weitere Begleitung notwendig ist. Die Maßnahme wäre auf 1 Jahr befristet.

 

2017 wurden 7 Kinder in Vollzeitpflege vermittelt, 5 Kinder hätten einen entsprechenden Unterstützungsbedarf.  2 Kinder wurden bereits 2018 in Vollzeitpflege untergebracht.

 

Auf Nachfrage führt Frau Rosenberger weiter aus, dass die Pflegeeltern nach Wildenbergen fahren. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Anbieter zu den Pflegeeltern nach Hause kommt.

 

Es geht auch darum eine gute Basis zu schaffen. Die Pflegefamilien sind engagierte Privatpersonen und haben keine pädagogische Ausbildung. Sie werden mit den evtl. auftretenden Problemen des Pflegekindes konfrontiert. Hier soll diese Zusatzqualifikation zum Tragen kommen, um die Pflegefamilien intensiv fachlich zu begleiten und Handlungskonzepte und Möglichkeiten zu erarbeiten.


Beschluss:

 

Es wird beschlossen, Pflegeeltern bei Aufnahme eines neuen Kindes zur Unterstützung und Stärkung des Pflegeverhältnisses die vorgeschlagenen Therapieeinheiten zukünftig zu gewähren.

 

Die therapeutische Einheit umfasst 8 Std. direkten Kontakt zum Preis von 770,00 €