Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Sanierung Tennenplatz

BezeichnungInhalt
Sitzung:16.07.2018   SPA/002/2018 
Beschluss:Einstimmig beschlossen.
Vorlage:  53/007/2018 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Herr Tax weist zu Beginn seiner Ausführungen darauf hin, dass in dieser Angelegenheit bereits im Herbst des vergangenen Jahres ein Beschluss vom Sportausschuss gefasst wurde. Er habe den Sachverhalt noch einmal ausführlich in der Sitzungsvorlage zur heutigen Sitzung zusammengefasst.

 

Der Stadtverband für Sport habe die Thematik bereits diskutiert und vorgeschlagen, noch einmal eingehend die Fragen zu klären, wie der Platz saniert werden könne und welcher Bedarf vorhanden sei.

 

Ziel des ursprünglichen Beschlusses aus dem Herbst 2017 war es, den Tennenplatz kostengünstig zu sanieren, um ein allwettertaugliches Spielfeld zu haben, das bei Bedarf allen Vereinen zur Verfügung gestellt werden könne. Mittlerweile sei jedoch mehrfach der Wunsch an die Verwaltung herangetragen worden, lieber einen Rasen- oder Kunstrasenplatz zu bauen.

 

Vom Leiter des Sportamtes wird noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass der Tennenplatz lt. Erbbaurechtsvertrag dem TSV 1860 Ansbach zugeordnet sei und die Stadt Ansbach den Platz nur gepachtet habe. Da der Platz jedoch vorrangig für den Fußball genutzt werde und der TSV keine eigene Fußballabteilung besitzt und den Platz auch nicht nutzt, erhält die Stadt Ansbach im Falle des Baus eines Rasen- oder Kunstrasenplatzes auch keinen Zuschuss vom Landessportverband. Dies wurde bereits geprüft und eine klare Absage vom BLSV erteilt.

 

Herr Tax informiert weiter, dass eine Umwandlung des Tennenplatzes zu einem Rasen- bzw. Kunstrasenplatz zu dem Zeitpunkt der letztjährigen Verhandlungen aus nie zur Diskussion stand. Ein Rasenplatz sei keine Schlechtwetteralternative und ein Kunstrasen zu teuer. Da bei den Nutzern des Tennenplatzes bezüglich der zur Verfügung stehenden Fußballplätze laut eigenen Angaben ein gewisser Engpass herrsche, wurde überlegt, den Tennenplatz wieder attraktiver zu machen. Es gab zu diesem Zeitpunkt also zwei Alternativen, den Tennenplatz zu sanieren. Eine Option war, den vorhanden Belag lediglich aufzuarbeiten und im Grunde so zu belassen, die zweite Möglichkeit, die vom Sportamt vorgeschlagen wurde, war, den Platz mit einem anderen Belag, dem sogenannten Rimuterra-Belag, zu sanieren. Der Sportausschuss hat in seiner Sitzung im September letzten Jahres einstimmig die Sanierung des Tennenplatzes mit dem Rimuterra-Belag beschlossen. Mit der im letzten Jahr beschlossenen Maßnahme wurde noch nicht begonnen.

 

Herr Bürgermeister Deffner erklärt, er habe sich über die anfallenden Kosten informiert. Für die Sanierung des Platzes mit dem Rimuterra-Belag entstünden Kosten in Höhe von ca. 120.000 € zuzüglich anfallender Pflegekosten von etwa 1.000 € im Jahr, ohne Personalkosten. Dem gegenüber stünden Kosten von 600.000 € zuzüglich anfallender Pflegekosten von 9.000 – 10.000 € im Jahr für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes. Die Kostenschätzungen sind mit den aktuellen Preisen am Markt durchaus vergleichbar und realistisch. Ohne eine Förderung ist es für die Stadt Ansbach finanziell schwer vorstellbar, ein Projekt in dieser Größenordnung zu realisieren. Seines Wissens nach gebe es Alternativen in Meinhardswinden und Obereichenbach. Er schlage vor, sich diesbezüglich mit den Vereinen noch einmal auszutauschen, ob es eventuell Kooperationen bei der Platznutzung geben könnte.

 

Herr Hayduk berichtet, der Stadtverband für Sport habe das Thema „Tennenplatz“ noch einmal intensiv diskutiert und macht hierzu folgende Ausführungen:

 

Der Tennenplatz sei grundsätzlich als Ausweichplatz während der schlechten Jahreszeit gedacht und wird derzeit auch von einigen Vereinen genutzt. Als im letzten Jahr über die Sanierung bzw. Umwandlung des Tennenplatzes diskutiert wurde, hatte man sich intern darauf verständigt, dass man nur einer Sanierung zum Tennenplatz zustimme. Mittlerweile haben jedoch die Verantwortlichen des TSV Ansbach ihre Meinung geändert und seien auch offen für einen Rasen- oder Kunstrasenplatz, da sie den Fußballvereinen nicht im Wege stehen möchten. Herr Hayduk betont aber, dass in diesen Fällen noch Verhandlungen mit dem TSV zu führen seien, was mit dem Platz geschieht wenn der Nutzungsvertrag zwischen Stadt und TSV gekündigt wird.

In der Stadtverbandssitzung wurde darüber hinaus über die Vergabe von Trainingszeiten eines eventuellen Kunstrasenplatzes diskutiert. Die Vergabe der Belegungszeiten müsse dann ebenso wie beim jetzigen Tennenplatz vom Sportamt aus erfolgen. Seiner Meinung nach müsse die Angelegenheit von zwei Seiten aus betrachtet werden. Die eine Seite sei, ob der Stadtrat dazu bereit wäre, für den Bau eines Kunstrasenplatzes eine hierfür noch festzulegende Summe in den Haushalt aufzunehmen. Die andere Seite sei, dass ein Kunstrasenplatz auch von den Vereinen intensiver genutzt werden würde. Durch eine verstärkte Nutzung entstehe jedoch ein neues Problem, nämlich die bereits jetzt voll ausgelasteten Kabinen/Umkleiden im Stadion. Der TSV Ansbach hat bereits signalisiert, dass er weiteres Gelände für den Bau von Kabinen nicht zur Verfügung stellen will. Abschließend bemerkt Herr Hayduk, dass es den Vereinen letztendlich nicht so wichtig sei, ob der Platz mit dem Rimuterra-Belag saniert oder eine Überholung des jetzigen Platzes erfolge. Die Intention damals war die, dass ein Rimuterra-Belag durch seine Beschaffenheit ein geringeres Verletzungsrisiko birgt. Wenn von den nutzenden Vereinen die Aussage käme, ihnen reiche lediglich die Aufarbeitung der Tenne mit Kosten von ca. 25.000 €, sei dies dem Stadtverband für Sport ebenfalls recht. Das weitere Vorgehen liegt nicht in der Hand des Stadtverbandes und auch nicht in der Hand der Vereine. Zum jetzigen Zeitpunkt empfehle der Stadtverband, den Beschluss bezüglich der Sanierung des Tennenplatzes mit dem Rimuterra-Belag auszusetzen. Danach können weitere Verhandlungen und Gespräche stattfinden. Bisher wurde der Bau eines Kunstrasenplatzes nicht weiter zur Diskussion gestellt, da man davon ausging, dass die Kosten hierfür den Rahmen sprengen würden. Wenn sich Frau Oberbürgermeisterin Seidel nunmehr wieder Gesprächen geöffnet habe und signalisiert, dass eventuell doch eine andere Variante in Betracht kommen könnte, mache es heute keinen Sinn, in der Angelegenheit in eine tiefere Diskussion einzusteigen. Heute gehe es nur darum, den im letzten Jahr gefassten Beschluss aufzuheben. Es wurde bereits vorgebracht, dass in Obereichenbach zwei Plätze ungenutzt sind. Es sollten seiner Meinung nach Überlegungen dahingehend stattfinden, einen Rasenplatz in Obereichenbach entsprechend zu verbessern, wenn dieser gemeinschaftlich genutzt wird. Vom Stadtverband wird die Anregung des Sportamtes, sich der Thematik Sportstättenentwicklungsplanung näher zu widmen, begrüßt.

 

Aufgrund der vielen offenen Fragen und der vehement vorgetragenen Ablehnung des Rimuterra Belages durch die nutzenden Sportler schlägt der Stadtverband für Sport dem Sportausschuss folgenden Beschluss vor:

 

Aussetzung des Beschlusses vom 27.9.2017 zur Sanierung des Tennenplatzes auf unbestimmte Zeit. Gleichzeitig wird die Verwaltung beauftragt folgende Punkte zu klären:

 

  • Welche Kapazität ist derzeit vorhanden? (Anzahl und Art der Plätze, davon vereinseigen und städtisch)
  • Welcher Bedarf wird von den jeweiligen Vereinen gemeldet? (Anzahl der aktiven Mitglieder, Mannschaften im offiziellen Spielbetrieb, Trainingseinheiten und Platzbedarf)

 

Von den Vereinen mit Fußballabteilung wird im Gegenzug erwartet, dass eine Kooperationsbereitschaft zu erkennen ist und gegebenenfalls auch Plätze gemeinschaftlich genutzt werden müssen. Die Bildung von Spielgemeinschaften, Fusionen und Jugendfördergruppen ist dabei zu unterstützen.

 

Frau Homm-Vogel äußert, sie begrüße es, dass der Sportausschuss bereit sei, einen bereits bestehenden Beschluss zu revidieren. Sie sei jedoch darüber erstaunt, dass der Stadtverband für Sport die Aufhebung des Beschlusses empfehle. Im Protokoll vom September letzten Jahres stehe, der Stadtverband für Sport habe sich einstimmig für die Sanierung des Tennenplatzes mit dem Rimuterra-Belag ausgesprochen. Dies spreche gegen die heutigen Ausführungen von Herrn Hayduk. Wichtig sei nun, mit allen Vereinen Gespräche zu führen. Ihrer Meinung nach solle Ansbach weiterhin einen zentralen Fußballplatz haben. Frau Homm-Vogel betont, es dürfe von Seiten der Verwaltung nicht davor zurückgeschreckt werden, die liegenschaftlichen Fragen mit dem TSV Ansbach zu klären. Da der TSV den Platz ohnehin nicht nutze, könne von der Stadt überlegt werden, den Platz zu übernehmen, damit eine Förderung möglich sei.

 

Herr Bürgermeister Deffner stellt klar, es müsse im Falle des Baus eines Kunstrasenplatzes auf jeden Fall ein Konstrukt gefunden werden, um eine Förderung zu erhalten.

 

Herr Link merkt an, dass sich zu der Meinung des Stadtverbandes für Sport insofern etwas geändert habe, da inzwischen Erfahrungen mit Rimuterra-Plätzen vorlägen. Deshalb kam auch vom Nachwuchsleistungszentrum und den Vereinen die Bitte, darüber nachzudenken, ob es wirklich dieser Belag sein müsse. Dieser sei seiner Meinung nach nicht geeignet.

 

Herr Link führt weiter aus, er wisse, dass Frau Oberbürgermeisterin Seidel mit der SpVgg Gespräche geführt habe, wie man den Wünschen der Vereine nachkommen könne. Die SpVgg Ansbach würde sich an den Kosten für den Bau eines Rasenspielfeldes beteiligen. Da er auch von anderen Vereinen wisse, dass das Interesse an einem Rimuterra-Platz nicht groß sei, sei er ebenfalls der Meinung, dem Vorschlag des Stadtverbandes zu folgen und die Ertüchtigung des Platzes mit einem Rimuterra-Belag nicht umzusetzen. Um eine Entscheidung zum Bau eines Rasen- oder Kunstrasenplatzes zu treffen, müssen weitere Gespräche geführt und abgewartet werden.

 

Herr Hayduk nimmt Bezug auf die Frage von Frau Homm-Vogel und erklärt, dass sich die Mitglieder des erweiterten Vorstandes des Stadtverbandes für Sport aus allen Sparten der Mitgliedsvereine zusammensetzen. Es werde versucht, möglichst alle Sportarten vertreten zu haben. Bei der Zusammensetzung der Mitglieder gehe es um die Fachleute diverser Sportarten, nicht um die einzelnen Vertreter der Fußballvereine. Wenn gleich mit Herrn Link, Herrn Gründel und Herrn Heubeck durchaus auch Vertreter der Sparten Fußball mit dabei sind.


Beschluss:

 

Einstimmig wird vom Stadtverband für Sport die Aussetzung des Beschlusses vom 27.09.2017 zur Sanierung des Tennenplatzes auf unbestimmte Zeit beschlossen.