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Sitzung: | 29.06.2018 SR/016/2018 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Herr Bürgermeister Deffner begrüsst alle Anwesenden, insbesondere den Bürgermeister
der Partnerstadt Anglet, Claude Olive, die Abgeordnete in der französischen
Nationalversammlung, Florence Lasserre-David und die Stadtratsmitglieder aus
Anglet sowie den Ehrenbürger der Stadt Anglet, Herrn Klaus Dieter Breitschwert
und das Bezirkstagsmitglied Herrn Wolfgang Hoffmann, der in Vertretung des
Bezirkstagspräsidenten Herrn Richard Bartsch an der Sitzung teilnimmt. Ebenso
begrüsst Herr Deffner die aktuellen und ehemaligen Stadträte der Stadt Ansbach,
die Vorsitzenden der Freundschaftsvereine, den Vorsitzenden des
Freundschaftsvereins aus Fermo, Herrn Gismondi sowie Herrn Dekan Hans Stiegler.
Herr Bürgermeister Deffner ruft den einzigen Tagesordnungspunkt der heutigen
Sitzung auf.
Städtepartnerschaft Ansbach-Anglet -
50-jähriges Bestehen und Erneuerung des
Partnerschaftsvertrages
Herr Bürgermeister Deffner hält eine Rede zum 50-jährigen Bestehen der
Städtepartnerschaft Ansbach-Anglet.
Monsieur
le maire Claude Olive,
Deuxieme
Adjoint Anthony Bleuze,
Quatrieme
Adjoint Jean-Michel Barate,
Ich
darf Sie ganz herzlich zu unserer außerordentlichen Stadtratssitzung anlässlich
des 50-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft zwischen Anglet und Ansbach
begrüßen.
Ebenfalls
begrüßen möchte ich die Abgeordnete der Französischen Nationalversammlung und
Stadträtin Frau Florence Lasserre-David, Herrn MdL Andreas Schalk, die
anwesende Ansbacher Ehrenbürgerin Frau Gretl Schneider, den Ehrenbürger der
Stadt Anglet und langjährigen Bürgermeister und MdL Herrn Klaus Dieter
Breitschwert, Herrn Bezirksrat Hoffmann in Vertretung für Herrn
Bezirkstagspräsidenten Bartsch, die Damen und Herren des Stadtrats von Anglet
und des Ansbacher Stadtrats,
sowie
die ehemaligen Stadträte, die unsere 50-jährige Städtepartnerschaft zum Teil
mit aus der Taufe gehoben und viele Jahre aktiv begleitet haben, die
Vorsitzenden der deutsch-französischen Freundschaftsvereine Frau Christiane
Desarnaud Frau Elke Homm-Vogel und deren Mitglieder, Herrn Dekan Stiegler, die
Damen und Herren Bürgermeister aus dem Landkreis,
und
alle Ehrengäste, Vertreter aus Politik, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft, alle
Freunde und Wegbegleiter der Städtepartnerschaft,
die
Kolleginnen und Kollegen der beiden Stadtverwaltungen sowie die Vertreter der
Presse und Medien
Meine
sehr geehrten Damen und Herren,
ich
freue mich sehr, dass Sie mit Ihrer Teilnahme an der heutigen Stadtratssitzung
Ihr großes Interesse an unserer 50-Jährigen Städtepartnerschaft bekunden und
darf Sie in Vertretung von Frau Oberbürgermeisterin Seidel ganz herzlich begrüßen.
Sie
sendet Ihnen folgende Botschaft:
„Ich
bedaure es außerordentlich, dass ich diesen besonderen Moment in der Geschichte
unserer deutsch-französischen Städtepartnerschaft heute nicht mit Ihnen
gemeinsam erleben und Sie, liebe Gäste aus Anglet, persönlich begrüßen kann.
Das
Wochenende war schon ganz lange in meinem Terminkalender fest für unser
Jubiläum reserviert und ich hatte mich sehr auf ein Wiedersehen mit Ihnen allen
gefreut. Seien Sie versichert, dass ich aber in Gedanken heute bei Ihnen bin.
Und ich freue mich schon jetzt darauf, dass wir im September in Anglet
gemeinsam den zweiten Teil unseres Jubiläums feiern können!
Alles
Gute für Sie, einen unvergesslichen Aufenthalt und a bientot! Vive le
jumelage!“
Meine
sehr geehrten Damen und Herren,
die
Fundamente der rund 2.200 deutsch-französischen Städtepartnerschaften sind
stabil, so eine Studie der Bertelsmann Stiftung. Bis 1975 war den Befragten
zufolge die Aussöhnung zwischen den beiden Ländern einer der wichtigsten Gründe
für eine Partnerschaft. Heute geht es eher darum, den Horizont zu erweitern,
andere Kulturen kennenzulernen. Junge
Leute aus den beiden Ländern dächten nicht mehr an Krieg, wenn sie einander
sähen, bestätigt beispielsweise auch die Historikerin Dr. Nathalie Piquet von
der Ruhr-Universität Bochum: «Man denkt vielleicht an Fußball, an Musik, an
Frau Merkel oder Monsieur Macron. Natürlich muss man trotzdem aufklären,
darstellen, analysieren und erklären, was passiert ist». Und was waren die Beweggründe
der Gründungsväter unserer Städtepartnerschaft?
Beide
Städte bemühten sich um eine Partnerstadt im jeweils anderen Land, Anglet schon
im Jahr 1966 und Ansbach 1967; die Aussöhnung der ehemaligen Kriegsgegner stand
nach der Unterzeichnung des Elysee-Vertrag im Jahr 1963 dabei ganz klar im
Vordergrund. „Eine bayerische Stadt mit kontinentalem Klima“ wünschte sich
damals Anglets Bürgermeister Dr. François Lacroix, als er über den „Rat der
Gemeinden Europas“ auf die Suche nach einer passenden Partnerstadt machte. Was
für eine glückliche Fügung, dass Ansbachs Oberbürgermeister Dr. Ludwig
Schönecker schon immer freundschaftliche Bande zu einer Partnerstadt „am
Wasser“ knüpfen wollte. Damit war der Grundstein für unsere Städtefreundschaft
gelegt, „eine bis heute bereichernde Partnerschaft, ohne eine Spur des
Überdrusses, die Paare in einem gewissen Alter ja manchmal überkommt“, so wurde
es treffend in unserem Jubiläumsbuch formuliert. Die offizielle Geschichte
unserer Städtepartnerschaft, die unzähligen Ereignisse, Begegnungen,
Freundschaften, Erlebnisse, eben die vielen kleinen Bausteine, die unsere
Städtepartnerschaft seit nunmehr 50 Jahren zu etwas ganz Besonderem machen -
all das auf 160 Seiten zu komprimieren, war eine wirkliche Herausforderung.
Absolut
unmöglich ist es aber, in einer rund 10-minütigen Rede die vielen wichtigen
Stationen unserer gemeinsamen Geschichte aufzuzeigen. Deshalb empfehle ich
Ihnen wärmstens unser Buch – und beschränke mich auf zwei wesentliche Punkte:
Dank
und Wertschätzung für die vielen Akteure in den vergangenen 50 Jahren sowie
einen Ausblick: unsere „Goldene Städtehochzeit“, wie die Kollegen in Anglet
unser Jubiläum gerne nennen, ist auch ein würdiger Anlass, um an die Väter und
Begründer der Partnerschaft zu erinnern und ihnen posthum unseren Dank
auszusprechen:
den
damaligen Oberbürgermeistern Dr. Schönecker und Dr. Lacroix, Ihren Nachfolgern
Herrn Mendiboure und Herrn Bonnet sowie Herrn Oberbürgermeister Dr. Zumach und
gleichermaßen den „Motoren“ der Partnerschaft wie Herrn Kellner, Herrn Lang und
Herrn Desoindre;
Und
ich möchte insbesondere denjenigen herzlich danken, die unsere besondere
Städtepartnerschaft lange Zeit politisch oder persönlich in engagierter Weise
begleitet haben und sich ihr bis heute verbunden fühlen:
Herrn
Oberbürgermeister a.D. Ralf Felber sowie Herrn Bürgermeister a.D. und
Landtagsabgeordneten a.D. Klaus Dieter Breitschwert und auf französischer Seite
den Bürgermeistern a.D. Lamassoure, Villenave und Espilondo.
Ein
besonderer Dank gilt natürlich den beiden aktiven Freundschaftsvereinen, die
das Herz unserer Partnerschaft bilden, mit ihren langjährigen ehemaligen
Vorsitzenden, Madame Marianne Richard und Herrn Richard Deuter sowie den
aktuellen Präsidentinnen Madame Christiane Desarnaud und Frau Elke Homm-Vogel.
Herzlichen
Dank allen aktiven Vereinsmitgliedern, den vielen Gastfamilien und
gleichermaßen allen Vereinen und Bürgern, die den Austausch zwischen
Deutschland und Frankreich mit ganz viel Leidenschaft und Leben erfüllen. Nicht
zuletzt auch ein herzliches Dankeschön an die Verantwortlichen in den
Stadtverwaltungen: Claude Benavides, Martine Clemente, und Guy Mondorge als
ehemalige Verantwortliche auf der französischen Seite, aktuell Jean-Michel
Barate und Florence Marceillac, dem Ansbacher Partnerschaftsteam, früher
bestehend aus Siegfried Blank und Kathrin Blomeier, aktuell Ute Schlieker,
Debora Reichherzer und Renate Weinmann. Herzlichen Dank auch dem Bezirk
Mittelfranken für die wohlwollende Begleitung, teilweise auch tatkräftige und finanzielle
Unterstützung unserer Partnerschaft! Schön, dass Anglet nun im Einzugsbereich
Ihrer Regionalpartnerschaft liegt!
Ihnen
allen gilt unsere aufrichtige Wertschätzung und Dankbarkeit.
Meine
sehr geehrten Damen und Herren,
vieles
hat sich in den letzten fünfzig Jahren gewandelt. Die Freundschaft unserer
Städte und ihrer Bürger aber hat sich kontinuierlich vertieft, ist lebendiger
denn je und verbindet uns in vielfältiger Weise. Neue Vereine, neue Partner,
neue Freunde der Städtepartnerschaft sind dazugekommen. Das wird aus meiner
Sicht auch die größte Herausforderung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung
unserer Städtefreundschaft sein. Die Begeisterung dafür an die nächsten
Generationen weiterzugeben und diese genauso, wie die bisherigen langjährigen
Wegbegleiter, einzubinden, damit sie zu überzeugten Botschaftern für unsere
Städtepartnerschaft werden.
Es
gilt Erfolgsmodelle, wie den Weihnachtsmarkt, das Oktoberfest und die vielen
bestehenden Austauschprogramme beizubehalten, wenn nötig auf Veränderungen
anzupassen, gleichzeitig aber auch immer neue Projekte zu entwickeln und viele
neue Akteure zu gewinnen. Dies haben wir in der Erneuerung unseres
Partnerschaftsvertrags entsprechend verankert, dafür wollen wir uns die
nächsten Jahre und Jahrzehnte einsetzen.
Liebe
Gäste aus Anglet,
ich
wünsche Ihnen einen wunderbaren Aufenthalt in Ansbach.
Genießen
Sie das vielfältige Programm, das die Kolleginnen vom Amt für Kultur und
Tourismus für Sie zusammengestellt haben.
Freuen
Sie sich heute Abend auf das historische Galadinner in der Orangerie, das
farbenprächtige Maskenfest im Hofgarten, die Entdeckungstour durch Ansbach, den
Tag der Franken und auf die Ausflüge nach Rothenburg, Nürnberg und Triesdorf.
Auch
den Ansbachern möchte ich noch die Jubiläumsausstellung in der Gotischen Halle
im Stadthaus empfehlen; dort sind noch viele Fotos zu sehen, die es nicht ins
Buch geschafft haben, Geschichten nachzuerleben, Erinnerungen aufzufrischen ….
Schon
jetzt viel Freude dabei!
Meine
sehr geehrten Damen und Herren,
die
Freundschaft zwischen unseren beiden Städten und ihren Bürgern möge weiter
wachsen, und auch in den kommenden 50 Jahren so lebendig und stabil bleiben!
Vive
le jumelage!
Herr Bürgermeister Deffner übergibt das Wort an den Bürgermeister der Stadt
Anglet, Herrn Claude Olive.
Sehr geehrter Herr
Bürgermeister Deffner, lieber Kollege,
Sehr
geehrte Stadträte aus Ansbach,
meine sehr geehrten Damen
und Herren der Stadtverwaltung Ansbach
liebe Frau Abgeordnete,
meine lieben Kollegen aus
Anglet,
sehr geehrte Damen, sehr
geehrte Herren,
liebe Freunde,
Sie werden
verstehen, dass meine ersten Worte Frau Seidel gelten, die aus
Krankheitsgründen heute nicht anwesend sein kann. Wir sind alle bestürzt über
die unglückliche Verkettung der Krankheitsfälle ihrerseits. Wir bedauern ihre
Abwesenheit sehr. Aus tiefstem Herzen wünsche ich, wünscht die ganze Delegation
der Stadt Anglet ihr eine vollkommene Genesung und wir hoffen, sie in Anglet
bei bester Gesundheit wieder zu treffen.
Es bewegt
mich zutiefst, dass ich heute hier vor Ihnen sprechen kann.
In unserer Funktion als gewählte Bürger unserer
Stadt sind wir es gewohnt, Reden zu verschiedensten Anlässen zu halten.
Und man könnte glauben, dass diese Praxis uns immun
macht und manchmal unsere Vorträge ein wenig unpersönlich und gekünstelt
ausfallen.
Doch heute Morgen fühle ich ganz das Gegenteil.
Ich bin
mir des Privilegs bewusst, hier im Jahr 2018 als Bürgermeister von Anglet mit
Ihnen das goldene Jubiläum unserer Partnerschaft zu begehen.
Ich bin
mir allerdings auch bewusst, nur die Reihe der Bürgermeister weiterzuführen,
die mir vorangingen und dass ich persönlich keinen besonderen Verdienst
errungen habe, um die Ehre zu haben, mich heute an Sie zu wenden.
Die
Abgeordneten unserer beiden Städte sind 1968 eine ungeheure Herausforderung
eingegangen: eine dauerhafte Freundschaft zwischen zwei Städten zu besiegeln.
Zwei Städte, die komplett gegensätzlich sind. In der Sprache, im Klima, der
Geschichte, der Sitten, des Städtebaus und der Traditionen.
Diese
Städtepartnerschaft hätte wie viele andere enden können. Mit einem Schild am
Eingang unserer Städte und einmal im Jahr mit einem guten Essen der Stadtväter.
Und voilà
hier sind wir heute alle versammelt, 50 Jahre später, reich an einer außer
gewöhnlichen Bilanz, reich an dauerhaften, soliden Freundschaften, reich an
zahlreichen Austausch-Aufenthalten und vor allem reich an engagierten Bürgern,
von denen einige bereits seit 50 Jahren dabei sind und andere glücklicherweise
in die Fußstapfen getreten sind und regelmäßig neue schaffen.
Ich weiß
nicht, ob Sie in Deutschland auch diesen Ausdruck gebrauchen, aber in
Frankreich feiert man 50 Jahre Ehe als Goldenen Hochzeit.
Das wertvolle, unveränderliche Metall, das selbst
bei schwächstem Licht glänzt, ist das Symbol der Beständigkeit, der Schönheit
und des ewigen Reichtums.
Wir haben
keinen Goldschatz angehäuft in diesen 50 Jahren, wir haben etwas viel
Wertvolleres aufgebaut: die Freundschaft, das lebendige, aufregende, edle Gold,
das dieses Jubiläum krönt.
Dieser außergewöhnliche Erfolg ist die Frucht von
verschiedenen Faktoren.
Sicher,
der politische Wille ist beiderseits nie abgeflaut, aber es sind unsere
Mitbürger, die durch ihr Engagement, ihre Bereitschaft, ihre Gastfreundschaft
und ihre Einstellung Jahr für Jahr dieses Vertrauen aufgebaut haben.
Es sind
unsere Mitbürger, die, in ihrer Heimat verwurzelt, vor allem europäische
Mitbürger geworden sind, die die Grenzen und Vorurteile weggeräumt haben, um
eine dauerhafte Freundschaft wachsen zu lassen.
Besser als
eine lange Rede ist das Jubiläumsbuch, das wir gemeinsam entworfen, geschrieben
und herausgegeben haben. Die Leidenschaft und der Großmut bezeugen die Wahrheit
unserer Jumelage: ihre Menschlichkeit, ihre Ehrlichkeit und ihre Verwurzelung
in den Herzen der Ansbacher und Angloy.
Ich möchte
hier feierlich meine ehrliche Anerkennung gegenüber der Stadt Ansbach
aussprechen, allen Abgeordneten und Verantwortlichen der Stadt wie auch den
Bürgern von Ansbach, die sich mit Energie und Hingabe eingebracht haben, um
unsere Partnerschaft am Leben zu erhalten.
Ich denke
auch an diejenigen, die uns bereits verlassen haben und deren Andenken uns
immer in Erinnerung bleiben wird. Diese Menschen waren die Pioniere unserer
Partnerschaft und haben sich um deren Gründung verdient gemacht.
Von Herzen
danke ich den Aktiven von heute, die es geschafft haben, den Weg weiter zu
gehen, aber vor allem ihn zu erneuern, bestärken und mit originellen
Initiativen erweitern.
Beeindruckt
bin ich von der Dynamik unserer Zwillingsschwester Ansbach, ihrem Willen, und
ihrer Bereitschaft für Neues.
Ich
gratuliere Ihnen und möchte Ihnen im Namen der Stadt Anglet unsere Dankbarkeit
aussprechen.
Liebe
Bürgermeister, liebe Kollegen, wir haben allen Grund uns zu freuen, uns zu
gratulieren, den außerordentlichen Erfolg zu feiern und ich danke Ihnen, liebe
Freunde, liebe Ansbacher für Ihre Bemühungen, die Sie sich für den Empfang
gemacht haben.
Dank
unseres Erfolges können wir uns auch der Zukunft zuwenden.
Die Ziele, die wir seit 50 Jahren teilen, haben sich im Laufe der Zeit
weiter-entwickelt.
Von der
deutsch-französischen Versöhnung sind wir schnell zur Zusammenarbeit, zur
Freundschaft übergegangen.
Wir haben
den Prozess der europäischen Einigung begleitet, so wie wir in den früheren
Jahren und auch heute noch leben und erleben: durch unseren Austausch auf
privater und offizieller Ebene.
Aber die Herausforderungen, die uns erwarten, sind
anderer Natur. Sicher, eine große Anzahl dieser Herausforderungen überfordert
uns und scheint sogar einige Regierungen zu lähmen.
Aber die
Unsicherheit gegenüber der Zukunft verbietet es uns passiv zu bleiben. In
unseren Kommunen und mit unseren Mitbürgern müssen wir heute unsere
europäischen Überzeugungen teilen, die sich auf die enge Beziehung zwischen
Deutschland und Frankreich stützen.
Wir müssen
auch die Verdienste der EU wertschätzen, die Reisefreiheit der europäischen
Bürger, den Erasmus-Austausch, die gleiche Währung und den Frieden auf unserem
Kontinent, der schließlich schon seit 70 Jahren währt, nach 2 Jahrtausenden
unablässiger Kriege.
Wir müssen unsere demokratische Freiheit
verteidigen, unsere Achtung der Menschenrechte und vereint und stark bleiben
gegenüber anderen Weltmächten.
In einigen
Minuten werden Sie, liebe Kollegen, über den neuen Partnerschaftsvertrag
abstimmen. Ein Vertrag, der uns verbindet und den wir erstmals gemeinsam
erarbeitet haben mit einem identischen Text für unseren Beschluss.
Wir sind sicher, dass Sie ihn selbst und alle unsere Freunde von Ansbach
und Anglet beherzt Stück für Stück umsetzen werden, um daraus einen
durchschlagenden Erfolg zu machen. Einen Erfolg, den wir in 50 Jahren feiern werden.
Ich bin
der tiefsten Überzeugung, wenn ich Sie hier fröhlich entschlossen sehe, dass
wieder einmal mehr Deutsche und Franzosen, Ansbacher und Angloy, dass wir alle
zusammen der Jugend das Tor der Hoffnung öffnen können!
Es lebe Ansbach !
Herr Deffner
verliest das Grußwort des französischen Generalkonsuls Pierre Lanapats.
Sehr
geehrte Damen und Herren,
als französischer
Generalkonsul in Bayern ist es mir eine besondere Ehre, Ihnen anbei mein
Grußwort zum 50-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen den
Gemeinden Ansbach und Anglet übermitteln zu dürfen. Ein halbes Jahrhundert der
fränkisch-französischen Freundschaft: darauf können Sie wahrlich stolz sein.
Die Wichtigkeit dieser
Städtepartnerschaften möchte ich besonders betonten: denn Sie sind es, die den
Deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, auch Elysée-Vertrag genannt, mit
Leben füllen und die deutsch-französische Freundschaft Realität werden lassen.
Der am 22. Januar 1963 von General de Gaulle und Kanzler Adenauer
unterschriebene Elysee-Vertrag besiegelte die Aussöhnung zwischen unseren
beiden Völkern und stellte die Beziehungen zwischen Frankreich und der
Bundesrepublik Deutschland auf eine neue Grundlage, aus der Partnerschaft und
Freundschaft erwachsen. Ganz aktuell, zum 55. Jahrestag des Vertrages, gibt es
auch politische Bemühungen der französischen Nationalversammlung und des
Deutschen Bundestages hin zu einer Neufassung des Elysée-Vertrages.
Heute
sind wir alle von der Wichtigkeit der deutsch-französischen Beziehung fest
überzeugt. Dies ist aber nicht nur das Ergebnis eines politischen unermüdlichen
Willens sondern auch der Beteiligung der gesamten Bevölkerung aus allen
Altersgruppen. Für das Vorankommen der europäischen Idee und dem europäischen
Zusammenhalt ist dieses Engagement der Zivilgesellschaft von großer Bedeutung.
Deshalb sind solche konstanten und engagierten Städtepartnerschaften, wie
diejenigen zwischen Ansbach und Anglet, eine der wichtigsten Stützpfeiler der
deutsch-französischen Zusammenarbeit.
Sie pflanzen heute einen
Freundschaftsbaum. Möge dieser Baum sich von einem zarten Pflänzchen zu einem
kräftigen Stamm entwickeln. Möge Ihre Freundschaft fortbestehen, bis hier ein
alter und knorriger Baum steht, an dessen Naturschönheit und Schatten sich noch
viele weitere Generationen in deutsch-französischer Freundschaft erfreuen
können!
Es lebe die
deutsch-französische Freundschaft! Vive l’amitié franco-allemande!
Pierre Lanapats,
Französischer Generalkonsul in Bayern
Das anwesende Ensemble
„Onoldia Brass“ spielt die französische und die deutsche Nationalhymne, wozu
sich alle Anwesenden erheben.
Herr Bürgermeister Thomas Deffner verliest den Partnerschaftsvertrag:
Wir, Bürgermeister Claude Olive, Bürgermeister von
Anglet,
und Thomas Deffner, Bürgermeister von Ansbach, im
Auftrag der Räte unserer Städte und unterstützt von unseren Mitbürgern, verpflichten
uns, die freundschaftlichen Beziehungen zwischen unseren beiden Städten im
Sinne einer verstärkten Partnerschaft zu entwickeln und zu bereichern. So wie
der Elysée-Vertrag seit 1963 die Freundschaft zwischen Frankreich und
Deutschland besiegelt, so soll unsere seit nunmehr 50 Jahren fest verwurzelte
und erfolgreiche Städtepartnerschaft auch weiterhin ein stabiles Fundament für
das gegenseitige Verständnis in der gesamteuropäischen Partnerschaft bilden. Das
dichte und dauerhaft geknüpfte Netz von persönlichen und institutionellen
Beziehungen wollen wir weiter intensivieren, unsere Freundschaft pflegen und
vertiefen und mit einem verstärkten Austausch von Kindern, Jugendlichen und
jungen Erwachsenen die neue Generation für unsere Städtepartnerschaft
begeistern!
In der Überzeugung, dass Kommunen und ihre Bürger
nach wie vor wesentliche Akteure bei der Bewältigung der europäischen
Herausforderungen sind, appellieren wir nachdrücklich an junge Menschen,
gemeinsam mit uns dem Frieden und der Freundschaft zwischen unseren beiden
Ländern zu dienen und ein Europa aufzubauen, das zuversichtlich in die Zukunft
blickt.
Der
Stadtrat stimmt dem Inhalt des erneuerten Partnerschaftsvertrages
zwischen Ansbach und Anglet einstimmig
zu.
Die Partnerschaftsverträge
werden von Herrn Bürgermeister Deffner und Herrn Bürgermeister Olive in beiden
Sprachen unterzeichnet und ausgetauscht.
Herr Bürgermeister Olive trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Ansbach ein.
Anschließend erfolgt der
Austausch der Gastgeschenke.
Herr Bürgermeister Deffner beendet die Sitzung und lädt alle Anwesenden zum
Deutsch-Französischem Fest in die angrenzenden Räume im Kulturzentrum ein.