Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 24.04.2018 SR/004/2018 |
Vorlage: | REF4/003/2018 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 149 KB |
Frau OB Seidel erläutert einführend, dass es bei dem Tagesordnungspunkt um die geplante Verlagerung der Sportanlagen des TSV Fichte Ansbach und den Antrag der ödp zur Nutzungsänderung des Areals am Messezentrum in ein gemischtes Quartier mit Wohnschwerpunkt und einem kleinen Anteil an gewerblicher Nutzung gehe. Das Grundstück sei seit kurzem für eine neue Nutzung freigeräumt. Es handle sich hierbei um eine interessante Fläche, deren zukünftige Nutzung einen Mehrwert im Sinne der Stadtentwicklung mit sich bringe müsse. Sie bittet zu bedenken, dass in der Diskussion auch liegenschaftliche Aspekte miteinbezogen werden müssten, die nur nichtöffentlich diskutiert werden könnten. Über Einzelheiten hierzu werde man dann dort informieren und den gefassten Beschluss anschließend öffentlich machen.
Herr Büschl verweist darauf, dass die weitere künftige Nutzung des Messegeländes bereits im Sportausschuss und im Bauausausschuss thematisiert wurde.
Die Stadt Ansbach habe 2015 das Grundstück der Tennishallen am Messegelände vom Bezirk erworben und die Fläche freigeräumt. Der ursprüngliche Vorschlag des TSV Fichte Ansbach über die Errichtung eines vereinsübergreifenden Sportzentrums konnte aus finanzieller Sicht nicht realisiert werden. In der nunmehr vorgelegten abgespeckten Variante des Projekts plane der TSV Fichte Ansbach die Aufteilung der Maßnahme in zwei Bauabschnitte. Der 1. Bauabschnitte beinhalte die reine Verlagerung der Vereinsräume und der Sportanlagen. Im 2. Bauabschnitt werde dann die Errichtung eines Sport- und Gesundheitszentrums angestrebt. Baurechtlich sei die Fläche bislang durch Bebauungsplan mit einem sog. Sondergebiet Messe überplant. Teile daraus seien der Zweckbestimmung Tennis unterstellt. Offene Punkte bestünden u.a. hinsichtlich der baurechtlichen Zulässigkeit wegen Hochwasserschutz und der Schulsportanlage für die Luitpoldschule (öffentlich) sowie Fragen zum Grunderwerb sowie zur Finanzierung/ Ablöse für Rechte an der Türkenstraße (nichtöffentlich). Der Antrag der ödp sehe eine neue Nutzung des Geländes als teilweise bebautes Quartier mit Wohnschwerpunkt vor mit einem Anteil von 30% der Wohneinheiten als geförderter Wohnraum, die über die neu zu gegründende Stadtbau Ansbach entwickelt werden könnte. Daneben solle der im Gelände verlaufende Onolzbach renaturiert werden. Dies wäre möglich durch einen städtebaulichen Wettbewerb oder ein gutachterliches Verfahren. Zu klären seien auch noch emissionsschutzrechtliche Fragen wegen der angrenzenden Straßen, der Bahnlinie und dem Gewerbegebiet.
Herr Schwarzbeck ergänzt, dass für den ursprünglichen Vorschlag des TSV Fichte Ansbach über die Errichtung eines Sportvereinszentrums zusammen mit mehreren Vereinen auf dem Gelände am Onolzbach Kosten in Höhe von 9,3 Mio. Euro veranschlagt worden seien mit einem Finanzierungsanteil der Stadt von rund 4 Mio. Euro. Mit Schreiben vom 01.03.2018 habe der Verein eine abgespeckte Variante des Projektes ohne Beteiligung weiterer Vereine mit einer Kostenschätzung von 5,65 Mio. Euro vorgelegt. In der neuen Variante solle die Realisierung in 2 Bauabschnitten erfolgen. Der 1. Bauabschnitt beinhalte den Bau von Rasenspielplätzen und den Funktionsräumen mit Kosten in Höhe von 1,975 Mio. Euro. Aus seiner Sicht gebe es bei der nun vorgelegten Variante eine Reihe von Unsicherheiten bei der Finanzierung. Eine eingeplante Sonderförderung sei sehr zweifelhaft und die angegebenen förderfähigen Kosten würden insbesondere hinsichtlich der Baunebenkosten deutlich von den Sportförderrichtlinien des BLSV abweichen. Bei Aufgabe der Sportanlage am bisherigen Standort in der Türkenstraße würde auch die Schulsportanlage für die Luitpoldschule wegfallen.
Frau OB Seidel ergänzt, dass weitere Informationen, vor allem zur Ablöse der Rechte an der Türkenstraße, nur nichtöffentlich erfolgen können. In der heutigen Sitzung werde ein Grundsatzbeschluss angestrebt, in welche Richtung weiter geplant werden solle.
Herr Seiler erhält als Antragssteller das Wort.
Zusammenfassend erläutert er:
Ø es entstehe ein neues Areal mit ca. 3,2 ha möglicher Nutzungsfläche
Ø ca. 12.000 qm liegen innerhalb des für den Onolzbach festgesetzten Überschwemmungsgebiet
Ø ökologische Aufwertung des Gebietes durch Renaturierung
Ø unter der Regie der neu gegründeten Stadtbau Ansbach sollen auf dem Gelände neue Wohnungen im Rahmen des Kommunalen Wohnraumförderungsprogramm (KommWFP) errichtet werden
Frau Homm-Vogel führt aus, dass sie das Projekt des TSV
Fichte Ansbach unterstütze. Die Stadt Ansbach sei eine Stadt des Sportes und
habe bisher alle Vereine, außer den TSV Fichte, großzügig unterstützt. Es
handle sich bei dem Verein um einen Stadtverein, der auch in der Stadt bleiben
solle. Am jetzigen Standort sei keine Erweiterung möglich und auch sonst
stünden keine weiteren Flächen in der Kernstadt zur Verfügung. Aufgrund der
skeptischen Beurteilung von Behörden und Fördermittelgeber wurde das Konzept
angepasst. Der BLSV und der Freistaat habe zur abgespeckten Version eine
Förderung zugesagt. Das ambitionierte Projekt solle begleitet und nicht
verhindert werden. Eine Wohnbebauung sei aus ihrer Sicht am jetzigen Standort
des TSV Fichte in der Türkenstraße besser zu realisieren. Sie bittet nochmals
darum, das vorhandene Potential zu nutzen und den Verein zu unterstützen.
Herr Illig ist der Meinung, dass das Projekt eine Riesenchance für den Verein und eine
städtebauliche Entwicklung bedeute. Durch den Umzug des Vereins schaffe man in
der Türkenstraße ideale Voraussetzungen für einen neuen Wohn- bzw.
Mischstadtteil.
Frau OB Seidel bittet erneut darum, die Informationen zur
liegenschaftlichen Situation im nichtöffentlichen Teil abzuwarten. Nur dann
könne eine fundierte Entscheidung getroffen werden.
Herr Hayduk erklärt, der TSV Fichte sei einer der
größeren Sportvereine der Stadt mit einem Anteil an Jugendlichen von über 50
Prozent. Er gibt zu bedenken, dass am neu geplanten Standort am Onolzbach keine
Tennisplätze, keine Laufbahn und nur reine Rasenplätze geplant seien.
Grundsätzlich stehe er dem Projekt des TSV Fichte Ansbach positiv gegenüber,
gebe aber zu bedenken, dass die Finanzierung des 2. Bauabschnittes stark von
möglichen Partnern abhänge. Er bittet darum, keinen der Ansbacher Vereine zu
bevorteilen.
Frau OB Seidel spricht die sehr gute Jugendarbeit des TSV
Fichte an und erklärt, dass die ursprüngliche Idee eines vereinsübergreifenden
Sportzentrums sehr gut gewesen sei. Allerdings habe die abgespeckte Variante an
Attraktivität verloren. Man müsse zur Entscheidungsfindung die Informationen im
nichtöffentlichen Teil abwarten und die beiden Vorschläge auch auf Ihre
Umsetzbarkeit überprüfen.
Herr Stephan gibt zu bedenken, dass beim Bau von
Sportstätten vieles zu beachten sei wie z.B. die Frage nach Stellplätzen oder
auch die Lärmschutzrichtlinien.
Herr Deffner bittet darum, eine realistische Sicht auf
die Gesamtsituation zu werfen und eine nüchterne Betrachtung und Abwägung der
Vor- und Nachteile vorzunehmen. Er sehe vor allem die Problematik des
Lärmschutzes am Onolzbachgelände, das Fichtegelände sei im Gegensatz dazu ein
Bestandsstandort.
Herr Meyer bekundet, dass seine Fraktion den TSV Fichte unterstützen wolle, egal
an welchem Standort. Wichtig sei auch mehr bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen.
Herr Link stellt fest, dass alle genannten Argumente richtig und nachvollziehbar
seien. Er könne sich vorstellen, die freien Kapazitäten am Sportzentrum West zu
nutzen, sollte eine Ansiedlung am Onolzbachgelände nicht realisiert werden
können.
Frau OB Seidel beendet die öffentliche Diskussion und
verweist auf die weiteren Ausführungen im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.