Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Sachstandsbericht Klimaschutz

BezeichnungInhalt
Sitzung:19.02.2018   UA/001/2018 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  23/001/2018 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Herr Wickerath stellt den Sachstandsbericht Klimaschutz vor.

 

Im ersten Teil seines Vortrages berichtet er über die Veranstaltungen des Klimaladens im Jahr 2017.

Im Januar fand eine Ausstellung „GEPLANTE OSOLESZENZ“ statt. Hier sollen  Verbraucher beim Kauf von Produkten sensibilisiert werden, die Lebenszyklen (eventuell austauschbarer Akku bei Smartphones) zu berücksichtigen.

Im März fand ein Vortrag zum Thema „OBERFLÄCHENNAHE GEOTHERMIE – POTENZIALE IN STADT UND LANDKREIS“ statt. Hier referierte Herr Dietmar Weiß, Bauleiter für oberflächennahe Geothermie Systeme der Behringer + Dittmann Bohr GmbH, Nürnberg.

Der Vortrag im März befasste sich mit „CARSHARING MIT E-AUTOS“. Hier wurden die Vor- und Nachteile sowie die Wirtschaftlichkeit erörtert.

Im Mai veranstaltete der Klimaladen eine Ausstellung zum Thema „E-MOBILITÄT ERFAHREN“. Hier wurden die Ladeinfrastruktur und Fördermöglichkeiten unter anderem von Autos, Segway, E-Bike, Pedelec  aufgezeigt. Auch fand ein Vortrag zum Thema „E-MOBILITÄT“ statt. Hier erörterte Markus Rützel, Geschäftsführer der solid GmbH Fürth Ladezyklen von E-Autos, sowie welche E-Autos derzeit am Markt geführt werden.

Im Oktober fand die Ausstellung „KLIMAWANDEL – KLIMASCHUTZ“ in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein statt. Hier wurde anhand von Plakaten die Auswirkung des Klimawandels auf den Alpenraum dargestellt und wie Mann/Frau beispielsweise durch die entsprechende Mobilitätsstrategie (Anreise mit der Bahn) dem entgegenwirkt.

Der Energieberater Boris Jungbauer hielt im November einen Vortrag „ENERGETISCHES BAUEN UND SANIEREN“. Er ging hierbei näher auf die Dämmstoffe Steinwolle und Styropor ein. Er stellte auch verschiedene Modelle von Sanierungs- und Fördermöglichkeiten vor. Der Klimaladen war ebenfalls im November auf dem 12. Energietag in Triesdorf (Themenschwerpunkt: Solar/Photovoltaik) mit einem INFORMATIONSSTAND vertreten.

              

Für das 1. Halbjahr 2018 sind folgende Veranstaltungen im Klimaladen vorgesehen:

In der Zeit vom 18.01. – 20.02.2018 findet eine Ausstellung „BODEN SCHÄTZEN – BODEN SCHÜTZEN“. Hier werden die Verbraucher sensibilisiert, dass mit der Ressource Boden ein sorgsamer Umgang angezeigt ist, z. B. ohne Einsatz von Chemie im Garten.

Am 21. Februar ist ein Vortrag „LED-TECHNIK“ geplant. Hier werden die Einsparungspotentiale von LED-Beleuchtung, Einsatzorte und Lebensdauer aufgezeigt.

„SOLARTHERMIE UND/ODER PHOTOVOLTAIK“ sind Themen des Vortrages am 07. März im Klimaladen. Hier wird der Vortragende auch den Sinn des Heizens mit Strom erörtern.

Der Vortag am 16. Mai befasst sich mit dem Thema „EFFIZIENT STROM UND WÄRME ERZEUGEN“. Angesprochen ist der Bereich „Kraft-Wärme-Kopplung“. Der Referent wird hierzu die Wirtschaftlichkeit und Speichermöglichkeiten (auch bei Einfamilienhäusern) eingehen.

 

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Ansbach in punkto Wärmeproduktion berichtet Herr Wickerath, dass sich im Bereich der Biomasse (Pellets, Scheitholz, Hackschnitzel), weiterhin ein positiver Trend abzeichnet. Bei den Hackschnitzelanlagen sind stärkere Zuwächse zu verzeichnen als bei den Pellets- bzw. Scheitholzöfen.  

Bezüglich der Solarthermie ergibt sich weiterhin eine moderate Steigerung, die Zeiten der großen Zuwächse wie zwischen den Jahren 2001 und 2009 seien jedoch vorbei.

Herr Wickerath referiert weiter zum Thema Geothermie. In diesem Bereich habe es im letzten Jahr keine Zuwächse gegeben. Wie im Schaubild ersichtlich, liegt ein kaskadenförmiger Verlauf vor. Herr Wickerath stellt hier die 80-kW-Anlage in der Seniorenwohnanlage Quattro Ville heraus, die für den großen Anstieg im Jahr 2008 sorgte.

Zum Ausbau der erneuerbaren Energien in punkto Stromproduktion ist in den Jahren 2009 – 2017 ein sehr positiver Trend zu verzeichnen. Allerdings liegen noch keine Testat-Werte (bis auf Windkraft) vor. Im Bereich Solarstrom ist der Ertrag zwar leicht gesunken. Wegen ca. 8 % mehr Sonnenstunden als im Vorjahr dürfte dieser höher ausfallen.

 

Herr Stadtrat Sauerhammer wirft ein, dass die Werte durch die Direktvermarktung des Stroms nicht steigen würden. Hier lasse sich der Strom an Energieversorger verkaufen. Auch sei anzunehmen, dass der Stromselbstverbrauch nicht eingerechnet werden würde.

Herr Wickerath erläutert, dass die Zahlen sich nur auf die eingespeiste Strommenge bei den Ansbacher Stadtwerken beziehen.

 

Da seit November 2017 ein technischer Defekt an einer großen Biogasanlage vorliegt, konnten die Zahlen vom Vorjahr nicht erreicht werden.

Für den Bereich „Kraft-Wärme-Kopplung“ liegen noch keine Zahlen vor. Diese dürften aber ähnlich wie in 2016 sein, da keine nennenswert großen Anlagen hinzugekommen seien.

Im Bereich Windkraft konnte der positive Trend fortgesetzt werden. Die Verdoppelung des Ertrages von 2016 auf 2017 ist der Inbetriebnahme der beiden Windräder im Windpark Ansbach-Lichtenau mit einer Nabenhöhe von 120 m seit Mitte Februar 2017 zuzuschreiben.

 

Herr Wickerath informiert den Ausschuss weiter über die Bildungsinitiative Klimaschutz. Hier hebt er insbesondere das STADTRADELN hervor, dass 2017 zum zehnten Mal in Ansbach stattfand. Das Ergebnis von 2016 wurde nur um gut 500 Kilometer verfehlt. Dennoch erradelten die Teilnehmer 48.633 km, welches einer Vermeidung von ca. 7 Tonnen CO2 entspricht. Bundesweit erfreut sich das Stadtradeln immer größerer Beliebtheit. Im Jahr 2017 beteiligten sich 620 Kommunen, dies entspricht 25 % mehr als im Vorjahr.

Zeitgleich fand die Aktion „KLEINE KLIMASCHÜTZER UNTERWEGS“ statt. Bei dieser Aktion geht es darum, dass Kinder während des Aktionszeitraums darauf achten, häufiger zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller in die Schule zu kommen. Die Punkte, die dafür vergeben werden, entsprechen 1:1 den Punkten für das Stadtradeln. Die Kinder überholten mit 73.068 gesammelten „grünen Meilen“ hier wiederholt die Stadtradler.       

 

Zum 13. Mal fand am 20. September 2017 in der Metropolregion die Aktion „BIOBROTBOX“ statt. Bei der Aktion gehe es darum, den Schülern der ersten Klasse ein gesundes Pausenbrot näherzubringen. Das Hauptaugenmerk in punkto Klimaschutz liegt hier auf regionalen Produkten, welche weniger Warenkilometer zurücklegen und damit klimafreundlicher sind. Zu dieser Aktion in der Inklusiven Montessori-Grundschule konnte die zweite stellvertretende Landesbäuerin der Landfrauengruppe des Bayerischen Bauernverbandes und Bezirksbäuerin des Bezirksverbandes Mittelfranken, Frau Christine Reitelshöfer, gewonnen werden.            

 

Weiter berichtet Herr Wickerath darüber, dass im Oktober ein Workshop zum Thema „ÖKOLOGISCH ORIENTIERTE ENTWICKLUNG UND PFLEGE VON GRÜNFLÄCHEN IN DER STADT ANSBACH“ stattfand. Hintergrund ist ein Antrag der BAP zum Thema „Blühflächen“ vom September 2016 im Umweltausschuss. Diesen Vorschlag, ein „Umsetzungskonzept unter Beteiligung der Vereine“ zu erstellen, hatte Herr Büschl im Umweltausschuss vom 13.02.2017 aufgegriffen und die Einladung zu einer gemeinsamen Gesprächsrunde mit den Verbandsvertretern in Aussicht gestellt.  Zum Workshop waren Vertreter von verschiedenen Vereinen und Verbänden geladen. Zuerst wurden eine Bestandsanalyse der Handlungsfelder und der bereits bestehenden Kooperationen zwischen den Organisationen mit der Stadt Ansbach sowie gemeinsame Projekte benannt. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmer über gemeinsame Ideen und neue Projekte. Hier soll es zukünftig die Veranstaltung „Streuobstinitiative Ansbach“ geben, welche im Herbst 2018 erstmals einen Obstsammeltag plant. Die Patenschaften für (Obst-)Bäume und Blühflächen soll ausgeweitet werden. Auf privaten Flächen soll die Aktion „500 x Zukunft“ mit Obstbäumen der Stadt Ansbach starten.

 

Frau Oberbürgermeisterin Seidel lobt die Arbeit des Klimaladens. Die Bevölkerung nehme den Klimaladen bei Ausstellungen und Vorträgen gut an. Auch werden viele Fragen einschließlich der Verbraucherberatung der Stadtwerke beantwortet.

 

Herr Stadtrat Illig ist dankbar für die Aktivitäten, welche im Klimaladen entwickelt wurden, die auch eine große Bandbreite von Umwelt und Ökologie umfasse. Er stört sich jedoch, dass der Name „Klimaladen“ nicht mehr zeitgemäß wäre. Die Bezeichnung  „Umwelt-Öko-Laden“  wäre aktuell zutreffender.

 

Frau Oberbürgermeisterin erklärt, dass zum Zeitpunkt der Eröffnung des Klimaladens dies eine neue und zugkräftige Bezeichnung war. Nachdem sich die Projekte auch inhaltlich 95 % mit dem Klimaschutz befassen würden, die Benennung „Klimaladen“ richtig sei, auch habe sich der Name etabliert. Die große Bandbreite der Themen befassen sich alle inhaltlich letztendlich mit dem Begriff „Klima“.

 

Frau Stadträtin Weinberg-Jeremias erklärt, dass der Klimawandel immer noch das leitende Thema sei.