Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Taxiwesen in Ansbach
-Sachstandsbericht-

BezeichnungInhalt
Sitzung:06.11.2017   VKA/003/2017 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
DokumenttypBezeichnungAktionen

Frau OB Seidel begrüßt die Vorsitzenden der beiden Taxizusammenschlüsse und verweist auf den Verkehrsausschuss vom 23.01.2017, bei dem das Ansbacher Taxiwesen bereits thematisiert wurde und man mit den beiden Vereinigungen so verblieben war, dass diese beim Ausschuss im November 2017 über die zwischenzeitliche Entwicklung der Situation berichten mögen. Anlass hierfür seien insbesondere Beschwerden über die Verfügbarkeit von Taxis in der Nachtzeit und an den Wochenenden gewesen.

 

Taxivereinigung, 1. Vorsitzender Herr Ebert, 2. Vorsitzende Frau Helm:

 

Herr Ebert teilt mit, dass die Taxivereinigung 15 Fahrzeuge im Einsatz habe. Zur Verbesserung der Verfügbarkeit in den Stoßzeiten wurde ein Bereitschaftsplan erstellt – so könne sichergestellt werden, dass ca. 85 % der Taxi-Bestellungen innerhalb von 5 Minuten (Auftragsannahme - Weiterleitung an Taxis - Fahrtbeginn) und ca. 10 % innerhalb von 20 Minuten vermittelt werden.

Geeignetes Personal zu finden gestalte sich trotz intensiver Bemühungen als schwierig - zum einen sei der Erwerb eines Personenbeförderungsschein erforderlich, zum anderen müsse die Ortskundeprüfung erfolgreich abgelegt werden. In den vergangenen Monaten konnte lediglich ein neuer Fahrer dauerhaft gewonnen werden.

Bei besonderen Termin oder Veranstaltungen, wie z. B. der Kneipenjagd seien planmäßig verstärkt Fahrzeuge im Einsatz. Probleme bei der Verfügbarkeit und verlängerten Wartezeiten werden jedoch auch von den Fahrgästen selbst erzeugt, in dem z. B. am Wochenende in den Nachtstunden Taxen zu den Diskotheken- und Barbetrieben in die städtischen Randgebiete und Ortsteile geordert werden und beim Eintreffen dieser die Fahrgäste, wegen einer sich zwischenzeitlich anderweitig ergebenen Fahrgelegenheit, nicht mehr anwesend seien .

 

Auf Nachfrage von Frau OB Seidel bzgl. der Anzahl der eingehenden Beschwerden und dem Beschwerdemanagement führt Herr Ebert aus, dass bei der Vermittlungszentrale eingehende Beschwerden an ihn als Vorsitzenden weitergeleitet werden würden. In etwa handle es sich um ca. zwei Beschwerden pro Monat - meist wegen Verspätungen oder dem Ausbleiben des bestellten Taxis. Nach Prüfung der genannten Daten werden die betreffenden Vorgänge auf mögliche Verbesserungen hin untersucht. Als Entschädigungsleistung werde gegebenenfalls ein Gutschein in Höhe von 20 € o. ä. an den betroffenen Kunden ausgegeben

Frau OB Seidel fragt nach, wie Taxireservierungen z. B. für den Folgetag behandelt werden. Herr Ebert führt dazu aus, dass sich eine Sicherstellung/Gewährleistung/Garantie dieser Methode nur dann realisieren lasse wenn 30 Minuten vor der reservierten Fahrt kein anderer Auftrag angenommen werden würde – was jedoch aus betriebswirtschaftlichen Gründen von den Fahrern kaum so praktiziert werde. Reservierungen seien am ehesten noch in der Zeit zwischen 6.00 Uhr und 6.30 Uhr „handlebar“. Jeder Fahrer werde jedoch über solche Aufträge per Datenfunkdisplay informiert und sei auch angehalten, diese Fahrten soweit möglich zu übernehmen, damit der Fahrgast pünktlich abgeholt werde.

 

Frau OB Seidel und weitere Ausschussmitglieder drückten hierzu in Unverständnis aus. Wenn man am Vortag reserviert habe, müsse man auch davon ausgehen können, dass das Taxi komme.

 

Taxiunternehmen, 1. Vorsitzende Frau Schürrlein, 2. Vorsitzender Herr Luger:

 

Frau Schürrlein berichtet, dass es Wochentags kaum Probleme gebe - um die Situation am Wochenende zu optimieren, werden Arbeitspläne für alle Fahrer erstellt.

Mittlerweile verstärke ihr Team zwei neue Taxifahrer in Vollzeit und eine teilzeitbeschäftigte Fahrerin. Nächstes Jahr käme, das Bestehen der Prüfungen vorausgesetzt, noch ein weiterer Fahrer hinzukommen.

Die eingehenden Beschwerden seien nach Auskunft von Herrn Luger bei durchschnittlich 5.000 Fahrten pro Monat sehr gering. Auch er gehe den Beschwerden nach und versuche Verbesserungen herbeizuführen.

 

Frau OB Seidel bittet die beiden Taxizusammenschlüsse darum, zu den Linienbedarfstaxen (LBT) und den Anrufsammeltaxen (AST) Stellung zu nehmen:

 

Herrn Ebert erklärt hierzu, dass die LBT- und AST-Fahrten wie alle anderen Fahrten bedient werden. Leider käme es hier immer wieder zu Leerfahrten, da bei z. B. verkehrsbedingten Verzögerungen der Fahrgast nicht mehr anwesend sei - dies sei darauf zurückzuführen, dass manche Kunden gleichzeitig bei beiden Taxizusammenschlüssen ordern und das Taxi nutzen, das zuerst ankommt und das dann nicht mehr benötigte andere Taxi nicht abgesagt werde.

 

Herr Link berichtet über einen Vorfall, bei dem ein Taxi bestellt wurde, mehrmals nachgefragt wurde, aber letztendlich nicht kam und dann nach ca. zweistündiger Wartezeit abgesagt wurde.

Die anwesenden Vertreter der Taxizusammenschlüsse erklären hierzu, dass für eine Recherche in diesem Fall erst geklärt werden müsse, welche Taxi-Telefonnummer die Auftraggeberin gewählt habe. Neben der Taxivereinigung und den Taxiunternehmern seien auch einige Einzelunternehmer aktiv, deren Telefonnummern ebenfalls im Umlauf seien.

 

Herr Ebert drückt sein Bedauern darüber aus, dass der während der Bauarbeiten im Bereich Promenade vorübergehend eingerichtete Taxistand am Martin-Luther-Platz in Kürze aufgehoben werden soll – dieser habe sich bewährt. Außerdem stünden nach Umgestaltung des Taxistandes an der Promenade dort nur noch 5 statt bisher 14 Plätze zur Verfügung. Für die Taxischaft/Taxler wäre eine Steigerung der Anzahl der Taxistände/wären mehr Taxistände im Innenstadtbereich sehr wünschenswert.

Herr Soldner bittet daraufhin um Vorschläge von Seiten der „Taxler“, in welchen Bereichen weitere Taxistände sinnvoll wären und sagt eine Prüfung derer zu.

 

Frau OB Seidel bedankt sich bei beiden Vertretern der Taxischaft für die Ausführungen und Bemühungen um eine Verbesserung der Situation herbeizuführen und bittet um eine weitere Personalsuche. Frau Krettinger schließt sich dessen an.