Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: PFC-Schaden Katterbach

BezeichnungInhalt
Sitzung:25.09.2017   UA/003/2017 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  23/005/2017 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Herr Böhmer stellt den Sachstandsbericht zum PFC-Schaden in Katterbach vor.

 

Derzeit laufen weitere Untersuchungen am ehemaligen und am alten Feuerlöschübungsplatz. Hier werden,  zur räumlichen Eingrenzung der im Rahmen früherer Untersuchungen identifizierten Schadensherde, in beiden Verdachtsflächen, in einem mehrstufigen Untersuchungsprogramm folgende Maßnahmen durchgeführt:

 

           Kleinrammbohrungen

           Felskernbohrungen

           Einrichtung von Grundwassermessstellen

           Hydraulische Messungen

           PFC-Analytik an den Medien Boden, Fels, Grundwasser, Oberflächenwasser

 

Für beide Verdachtsflächen werde ein Untersuchungsbericht mit Sanierungsvariantenstudie erstellt.

 

Den Erkundungsstatus am ehemaligen Feuerlöschübungsplatz erläutert Herr Böhmer wie folgt:

In der ersten Erkundungsstufe (Kalenderwoche 26) wurden 26 Kleinrammbohrungen niedergebracht, um die genaue Schadenseingrenzung  vorzunehmen. Außerdem wurden 92 Bodeneluat-Analysen hinsichtlich PFC durchgeführt. In der Kalenderwoche 34 wurden vier Grundwassermessstellen als vollständige Brunnen bis an die Basis des Blasenstandstein-Aquifers fertiggestellt. Die erste Grundwasser-beprobung fand in der 35. Kalenderwoche statt.

 

Am alten Feuerlöschübungsplatz wurden 10 Kleinrammbohrungen niedergebracht, 35 Bodeneluat-Analysen hinsichtlich PFC durchgeführt, sowie eine Grundwassermessstelle eingerichtet.

 

Außerdem fanden im Bereich des Flugfeldes Untersuchungen des Oberbodens in der Tiefe von 0-30 cm statt. Die deutlichsten Belastungen wurden erwartungsgemäß im Bereich des ehemaligen Feuerwehrlöschübungsplatzes ermittelt.

 

Für den östlichen Teil der Kaserne (Entwässerung in Richtung Milmersbach auf Landkreisgebiet) wurden zwischenzeitlich im Auftrag des Landratsamtes Ansbach weitere Gewässeruntersuchungen durchgeführt, die jedoch nur geringe Belastungen mit PFC ergaben (im Bereich der Schwellenwerte gemäß LfU-Merkblatt).

 

Darüber hinaus gab Herr Böhmer einen Ausblick auf weitere Maßnahmen zum Schadensfall. Es sollen an insgesamt 20 Grundwassermessstellen standortweite Grundwasser-Beprobungsrunden hinsichtlich PFC vorgenommen werden. Die Proben aus den neu eingerichteten Grundwassermessstellen sollen zusätzlich auf ein umfangreiches Parameterspektrum untersucht werden. Im Herbst 2017 soll eine standortweite Grundwasser-Stichtagsmessung an allen verfügbaren Grundwasser-messstellen mit integraler, hydraulischer Auswertung erfolgen. Anschließend soll im Herbst/Winter 2017 die Umsetzung der zweiten eingrenzenden Erkundungsstufe beginnen. Die Dokumentation und integrale Auswertung, sowie die Machbarkeitsstudie soll in 2018 vorliegen.

Die Abstimmung der Ergebnisse der Oberbodenuntersuchungen mit den Fachbehörden werde derzeit vorgenommen.

 

Stadträtin, Frau Krettinger, fragt an, wann mit einer Sanierung begonnen werden könne und ob eine Ausbreitung der Schadstoffe verhindert werden könne, damit nicht weitere Gebiete verseucht werden.

 

Herr Böhmer erklärt, dass derzeit bereits als Sicherungsmaßnahme das aus dem Kasernenbereich in Richtung Katterbachverrohrung abfließende Grundwasser über eine Anlage abgereinigt und damit ohne Schadstoffbelastung der Katterbachverrohrung zugeführt werde. Im Übrigen liegen derzeit noch keine ausreichenden Erkenntnisse über die genauen Grundwasserströmungsverhältnisse auf dem Kasernenareal vor (schwierige geologische Situation aufgrund der topographischen Lage). Es sei jedoch Ziel der laufenden Untersuchungen diese zu klären. Erst dann seien Sanierungsmaßnahmen effektiv und zielführend durchführbar.                          

 

Frau Stadträtin Krettinger bemängelt, dass es immer noch keinen genaueren Zeitplan für die Sanierung gäbe.

 

Herr Stadtrat Müller erkundigt sich nach weiteren Schadstoffen auf dem Gelände.

 

Herr Böhmer erklärt, dass sich die dargestellten Untersuchungen auf per- und polyfluorierten Chemikalien und den bekannten Schadensschwerpunkten des ehemaligen und alten Feuerlöschübungsplatzes erstrecken. Andere bekannte Verunreinigungen wie z. B. im Bereich einer ehemaligen Tankstelle werden in gesonderten Verfahren bearbeitet.

 

Herr Stadtrat Hillermeier fragte, wer die Untersuchungen durchführe.

 

Herr Böhmer zeigt auf, dass das Umweltamt der Stadt Ansbach der US-Army mitteile, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen. Seitens der US-Army Garrison Ansbach werde mit der Durchführung der Maßnahmen ein unabhängiges Gutachterbüro beauftragt, welches dann für die Durchführung z. B. Bohrarbeiten entsprechende Unteraufträge erteile.

 

Frau Stadträtin Krettinger bittet darum, die Untersuchungen voranzutreiben, da die Geduld stark strapaziert werde durch den bereits lang andauernden Untersuchungszeitraum.

 

Herr Kleinlein führt an, dass zwischen der Stadt Ansbach und der US-Army bereits seit 2016 ständig Gespräche und verschiedene Termine stattfänden, wobei die entsprechenden Maßnahmen erläutert würden. Die US-Army zeigt sich hier sehr kooperativ und hat bereits zusätzliche Sicherungsmaßnahmen eingeleitet. So sei z.B. temporär eine Reinigungsanlage beschafft worden, um die Zeit für die Mittelbeschaffung und Ausschreibung einer stationären Anlage zu überbrücken.