Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Erhöhung der US-Einheiten an den Standorten Ansbach-Katterbach und Illesheim; Informationen durch den stell. Kommandeur der 12. Kampffliegerbrigade Herrn Kevin Scherrer;

BezeichnungInhalt
Sitzung:16.02.2017   SR/002/2017 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
DokumenttypBezeichnungAktionen

Herr Deffner begrüßt den stellv. Kommandeur der 12. Kampffliegerbrigade, Kevin Scherrer, sowie die weiteren anwesenden Personen der US Army.

 

Herr Scherrer weist anhand einer Präsentation auf folgende Fakten hin:

 

Ø  bis Mitte März 2017 wird die US Militärpräsenz in Ansbach und Illesheim wieder auf das Niveau von vor 2 Jahren steigen

Ø  3290 „Hubschrauber-Soldaten“ werden in Deutschland stationiert sein

Ø  64 Hubschrauber sollen in Ansbach-Katterbach und 41 Hubschrauber in Illesheim stationiert sein.

Ø  ein Teil der Truppe und der Fluggeräte werden außerhalb des Ansbacher Standortes eingesetzt (z.B. in Polen, Türkei, Lettland aber auch in Wiesbaden und in Grafenwöhr)

Ø  trotzdem werde es im Raum Ansbach mehr Hubschrauberlärm geben

Ø  die Rotationseinheit, die jeweils für 9 Monate in der Garnison stationiert ist, verstärke die fest stationierten Truppen

Ø  die Rotationseinheit trage zur „Abschreckungs- und Verteidigungskapazität“ der Allianz bei und sei eine Direktantwort auf die Ereignisse in Europa

Ø  die 12. Heeresfliederbrigade sei mit Familienangehörigen fest in Deutschland stationiert

Ø  die 10. Heeresfliegerbrigade sei auf Rotationsbasis und ohne Familienangehörige hier

Ø  die Flugbewegungen finden etwa im gleichen Zeitraum wie bisher statt

Ø  im Sommer sollen weniger Flüge stattfinden

Ø  die Regeln und Vorschriften des militärischen Luftfahrthandbuches werden eingehalten

Ø  zweimal im Jahr erfolgt im Rahmen der Fluglärmkommission ein Austausch/ eine Diskussion mit den Bürgermeister der umliegenden Gemeinden

Ø  positive Auswirkungen seien die vielen deutsch-amerikanischen Freundschaftsevents, das Bereitstellen von Kapazitäten im Katastrophenfall sowie das Beitragen zur regionalen Ansbacher Wirtschaft

Ø  die seit über 70 Jahren bestehende deutsch-amerikanische Freundschaft müsse fortgeführt werden.

 

Herr Deffner bedankt sich bei Herrn Scherrer für die Informationen und bittet um Fragen aus dem Gremium.

 

Herr Meyer erklärt, die heutigen Aussagen widersprechen denen der Bundesregierung. Diese hätte eine zu erwartende Hubschrauberzahl von 136 angekündigt. Er bittet zudem um Informationen, welche und wie viele Flüge wann nach Osteuropa verlegt werden. Nach seinen Informationen sei auch die Regierung hierüber nicht rechtzeitig informiert worden. Zudem bittet er darum, die Lärmschutzkommission auch für den Ansbacher Raum zukünftig im öffentlichen Rahmen durchzuführen.

 

Herr Scherrer antwortet, dass die Anzahl und Art der Übungen, die in Osteuropa durchgeführt werden, sei oftmals nur relativ kurzfristig bekannt. Er könne heute keine generelle Einschätzung abgeben, wer wann und wo fliegen werde. Die Soldaten der Rotationseinheit sollen sich zunächst in Ansbach und Illesheim an die Gegenebenheiten vor Ort gewöhnen und dann bei guter Wetterlage in den Osten verlegt werden. Aus der vorgestellten Graphik könne man ersehen, dass die Flugzeiten in den Sommermonaten nach unten gehen und ihren Tiefstand mit rund 800 Flügen im September hätten. Da die Anzahl der Hubschrauber wieder annähernd der Zahl von 2015 entsprächen, sei auch die Anzahl der Flugstunden wie 2015, lediglich die in den osteuropäischen Raum verlegten Übungen würden ansteigen.

Auf Nachfrage von Herrn Meyer ergänzt Herr Scherrer, dass jede Helikopter-Crew pro Monat 10-20 Stunden fliege.

 

Herr Illig bittet um nähere Erläuterung, was sich durch die neue Situation für die Bevölkerung ändert. Es werden laufend Gespräche mit der US-Army geführt ohne eine Hoffnung auf Besserung. Was werde um wieviel und in welchem Zeitraum für die Bevölkerung schlechter?

 

Herr Scherrer erläutert, die strategische Planung in den nächsten 5-10  Jahren sei den Politikern überlassen und die Soldaten hätten den Anweisungen zu folgen. Er bat um Verständnis, dass Übungsflüge notwendig seien, um einsatzbereit zu sein um den Zweck der Nato zu erfüllen. Auf Nachfrage von Herrn Illlig über die kurzfristigen Änderungen erklärt Herr Scherrer, dass die 10. Heeresfliegerbrigade ihre Übungen aufgrund der NATO-Entscheidung ausdehnt. Die Rotationseinheit werde in 9 Monaten ersetzt, wie lange dieser Turnus anhalte, könne er nicht sagen.

 

Herr Deffner verweist auf die Graphik mit den dargestellten Flügen in den kommenden Monaten.

 

Herr Scherrer ergänzt, dass dies lediglich Schätzungen aufgrund der Planungen sind.

 

Herr Hüttinger bittet darum, die neuen Piloten darauf aufmerksam zu machen, nicht über bewohntes Gebiet oder auch das Klinikum zu fliegen.

 

Herr Deffner unterstützt die Bitte von Herrn Hüttinger.

 

Herr Scherrer erklärt, dass es Teil der Einführungsprozedur sei, anfangs nur in Begleitung erfahrener Piloten zu fliegen. An den Flugrouten habe sich nichts geändert.

 

Frau Kernstock-Jeremias verweist auf den Stadtratsbeschluss von 2009 mit der Forderung nach einem Nachtflugverbot, bittet diesen zu akzeptieren und auch bei der Ausbildung der Piloten daraufhin zu verweisen.

 

Herr Scherrer bekräftigt die Notwendigkeit von Nachtübungsflügen im Pilotentraining.

 

Herr Seiler bittet um Zusendung der vorgestellten Präsentation und fragt an, wie sich das Zusammenleben ändern wird und ob die zusätzlichen Soldaten in den Kasernen wohnen werden oder sich Wohnflächen außerhalb suchen können, wie dies auch früher schon möglich war.

 

Herr Scherrer erklärt, dass die Soldaten der Rotationseinheit größtenteils in den Kasernen wohnen werden, da sie ja ohne Familien nach Deutschland kämen.

 

Frau Frauenschläger untermauert die Aussagen von Herrn Deffner und Herrn Hüttinger zu den Flügen über bewohntes Gebiet und aktuell auch über Kinderspielplätze in den Nachmittagsstunden. Sie erneuert den Wunsch des Stadtrates die Fluglinien einzuhalten und nicht über bewohntes Gebiet und Kinderspielplätze zu fliegen.

 

Herr Deffner bedankt sich bei der Abordnung der US-Army für die Teilnahme an der heutigen Sitzung und die Beantwortung der Fragen aus dem Gremium.