Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Taxiwesen in Ansbach

BezeichnungInhalt
Sitzung:23.01.2017   VKA/001/2017 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Frau OB Seidel berichtet, dass immer wieder Hinweise auf Probleme mit dem Taxi- und Mietwagenverkehr in Ansbach eingingen.

Herr Kleinlein führt hierzu weiter aus, dass insbesondere Beschwerden über die Verfügbarkeit von Taxis in der Nachtzeit und an den Wochenenden vorgebracht worden seien. Beim Verkehrsausschuss vom 28.11.2016 sei daher vorgeschlagen worden, die Vorsitzenden der beiden Taxizusammenschlüsse zur nächsten Ausschusssitzung einzuladen um bei einem gemeinsamen Gespräch zu versuchen, eine Verbesserung dieser Problematik herbeizuführen.

Frau OB Seidel begrüßt die Vorsitzenden der beiden Taxizusammenschlüsse und bittet jeweils um Stellungnahme zur aufgezeigten Problematik:

 

Taxivereinigung, 1. Vorsitzender Herr Ebert, 2. Vorsitzende Frau Helm:

  • Herr Ebert teilt mit, dass der Taxivereinigung derzeit 13 Unternehmer angehören – insgesamt verfüge sie über 16 Taxis (ab 01.02.2017 17 Taxis) mit 36 Fahrern.
  • Die Auftragsvermittlung laufe seit Mitte Januar 2017 über eine Vermittlungsstelle in Nürnberg.
  • Während der Nachtzeit zwischen 2.00 Uhr und 4.00 Uhr werde nur ein Taxi bereitgehalten, da in dieser Phase erfahrungsgemäß nur eine geringe Anzahl von Aufträgen einginge (in manchen Nächten max. 1 Auftrag). An den Wochenenden seien nachts jedoch mehr Taxis im Einsatz, da insbesondere bei Betriebsschluss der Diskotheken die Nachfrage nach Taxibeförderungen ansteige. Es sei jedoch so, dass es hier auch bei dem verstärkten Einsatz von Taxis zu Wartezeiten käme.
  • In diesem Zusammenhang weist Herr Ebert auf die am Sonntag verstärkt hinzukommenden Fahrten für die Linienbedarfstaxis (LBT) und die Anrufsammeltaxis (AST) hin. Zusätzlich käme es auch durch die Anreise von Studenten am Sonntagabend (bis ca. 22.30 Uhr) oder der Abreise der Kursteilnehmer der Landesfinanzschule am Freitagnachmittag zu Wartezeiten.

Während dieser Arbeitsspitzen stünden 5 bis 7 Fahrzeuge zur Verfügung – jedoch käme es mitunter auch hier zu „Leerzeiten“. Der Bereithaltung von mehr Taxis während dieser Stoßzeiten steht jedoch keine proportionale Auslastung gegenüber, so dass sich diese aus betriebswirtschaftlichen Gründen für die Taxiunternehmer nicht rechnen würde.

  • Die Bereitstellung weiterer Taxis, insbesondere an den Wochenenden sei wegen Mangel an Taxifahrern schwierig. Hierfür seien dringend Aushilfen erforderlich. Als Grund für den Personalmangel, führt die 2. Vorsitzende, Frau Helm, auch den Mindestlohn von 8,50 €/Stunde mit an.
  • Frau Helm weist außerdem drauf hin, dass es bei den Nachtfahrten am Wochenende auch immer wieder zu Übergriffen auf die Taxifahrer/innen käme.

 

Bei dem Thema LBT- und AST-Fahrten erinnert Frau OB Seidel daran, dass sich beide Taxizusammenschlüsse bei der Auftragsvergabe dazu verpflichtet hätten, diese Fahrten problemlos neben den regulären Taxiaufträgen zu bedienen. Es dürfe keine Konkurrenzsituation zwischen den normalen Taxifahrten und den LBT-/AST-Fahrten geschaffen werden! Sie bitte darum dies zu beachten und eine ordnungsgemäße Abwicklung der jeweiligen Aufträge sicherzustellen.

 

Herr Ebert erklärt hierzu, dass die AST-/LBT-Fahrten (ca. 10 % der Aufträge) vorrangig gemäß Vorbestellung bedient werden würden. Zu Engpässen käme es nur, weil das übrige Fahrtenaufkommen schwer einzuschätzen sei.

 

 

Taxiunternehmen, 1. Vorsitzende Frau Schürrlein, 2. Vorsitzender Herr Luger:

 

  • Frau Schürrlein berichtet, dass dem Taxiunternehmen 9 Unternehmer angehören von denen insgesamt 13 Taxis betrieben werden.
  • Während der Nachtzeit sei es aufgrund der schwachen Auftragslage ausreichend, dass sich lediglich der 2. Vorsitzende, Herr Luger, mit seinem Taxi betriebsbereit halte.
  • Sie pflichtet dem bei, dass es schwierig sei, für Wochenend- und Nachtfahrten Personal zu finden, zumal auch von ihrer Seite bestätigt werden könne, dass es insbesondere an den Wochenenden nachts vermehrt zu Übergriffen auf Taxichauffeure käme.

 

 

Frau Krettinger hätte gerne Auskunft darüber, wie viele Taxis zu welchen Zeiten zum Einsatz kämen und wie viele und welche Art von Beschwerden eingegangen seien.

 

Nach Auskunft beider Taxizusammenschlüsse gingen grundsätzlich nur wenige Beschwerden ein. Herr Sterr erklärt hierzu, dass meist Beschwerden über Verspätungen eingingen, diese aber unter 0,5 % lägen.

Bei der Taxivereinigung seien ca. 12 bis 13 Taxis zwischen 7.00 Uhr bis 18.00 Uhr und 7 bis 8 Taxis von 18.00 Uhr bis 23.00 Uhr im Einsatz. Herr Ebert erklärt hierzu nochmals, dass Montag bis Mittwoch nur wenige Fahrten zu verzeichnen seien; ab Donnerstag würden aufgrund der bereits aufgezeigten Faktoren die Fahrten zunehmen.

Das „Taxiunternehmen“ halte tagsüber 6 bis 8 Taxis bereit, wobei deren Anzahl stündlich erhöht werde. Ab 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr erfolge wiederrum eine Reduzierung auf 3 bis 4 Taxis - ab 22.00 Uhr stehe nur noch 1Taxi zur Verfügung.

Bei dieser Gelegenheit weisen die Taxizusammenschlüsse darauf hin, dass im Landkreis nachts keine Taxis zur Verfügung stünden und diese Fahrten von ihnen mit abzudecken seien. Mitunter käme es dadurch vor, dass ein Taxi für einen Zeitraum von ca. einer Stunde nicht verfügbar sei.

 

Nach Meinung von Frau Kernstock-Jeremias sollten beide Zusammenschlüsse in den Nachtstunden besser kooperieren. Evtl. wäre bei Veranstaltungsende der Einsatz von Omnibussen eine mögliche Lösung.

 

Herr Sauerhammer kann die aufgezeigten Argumente nachvollziehen, appelliert jedoch an die beiden Unternehmen flexibel auf die jeweiligen Situationen zu reagieren – Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass genügend Fahrer zur Verfügung stünden.

 

Nach fortgeführter Diskussion bringt Frau OB Seidel als möglichen Lösungsvorschlag vor, die Bereithaltung von Taxis am Wochenende zwischen 22.00 und 0.00 Uhr wie folgt zu erhöhen: Taxivereinigung 4 bis 5 Taxis und Taxiunternehmen 2 bis 3 Fahrzeuge.

Frau OB Seidel bittet darum diesem Vorschlag nachzukommen und bei Engpässen besser zu kooperieren. Bei vermehrten Konkurrenzsituationen zwischen AST-/ und LBT-Fahrten bitte sie um Information.

 

Herr Luger äußert, dass das Taxiunternehmen zur Verbesserung der Situation versuchen wird, einen Unternehmer zu gewinnen, der zusätzlich die Nachtzeiten an den Wochenenden bedient.

 

Herr Ebert schlägt vor, verstärkt Werbung für Wochenendaushilfen zu betreiben.

 

Beide Taxizusammenschlüsse sollen nochmals zum Verkehrsausschuss im November 2017 eingeladen werden um über die Entwicklung der aktuellen Situation zu berichten.