Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 17.11.2016 SR/010/2016 |
Beschluss: | Dient zur Kenntnis. |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Frau OB Seidel
erklärt einführend, dass Ansbach weiterhin gut da steht. Die heutigen
HH-Beratungen finden auf der Grundlage stabiler Finanzen statt, denn in den
letzten Jahren wurde gut gewirtschaftet. Die gute Wirtschaftslage trägt
ebenfalls sehr positiv bei.
Für 2017 wird über
einen HH mit einem noch höheren Volumen als 2016 beraten (2016:: 145 Mio. €;
2017: über 152 Mio. €)
Gründe sind
erfreulich höhere Einnahmen aus Gewerbesteuer und Steuerbeteiligungen an
Einkommens- und Umsatzsteuer sowie mehr Schlüsselzuweisungen. Zahlreiche, große
notwendige Investitionen in die Stadt und deren Zukunft, siehe das Investitionspaket
von über 22 Mio. € (normal: 15 – 18 Mio. €), große Aufwendungen für den
Krankenhausverbund ANregiomed, aber auch höhere Ausgaben für die soziale
Sicherung, insbesondere auch steigende Ausgaben, aber auch Einnahmen für
Flüchtlinge.
Im
Investitionspaket sind viele wichtige Maßnahmen für Schulen, Straßen und
Infrastruktur enthalten. Zudem:
·
das Schrammhaus
– hier muss es im Sinne der Bürger, aber auch der Mitarbeiter weitergehen,
·
Erweiterung
der Bauschuttdeponie,
·
Erwerb
und Erschließung von Rohbauland für neue Wohnbaugebiete (Hennenbach,
Höfstetten) – wichtig für die weitere Entwicklung der Stadt,
·
Erschließung
Gewerbepark Elpersdorf – Vermarktungsbeginn in 2017! – damit werden Möglichkeiten
für weitere Ansiedlungen und Unternehmenserweiterungen geschaffen,
·
sozialer
Wohnungsbau – 8 Whg Kirchenweg => 2. HJ 2017 bezugsfertig!
·
Planungskosten
Konversion Barton Barracks,
·
Investitionszuschüsse:
ANregiomed, Freibadsanierung,
·
u.v.m.
Die Besonderheit
ist, dass ganz viele Maßnahmen im Haushalt enthalten sind, die 2016 bereits im
Stadtrat beschlossen bzw. schon begonnen wurden. Es sind also bereits viele
Dinge im Haushaltsentwurf finanziert, die seitens des Stadtrates für wichtig gehalten
und/oder als notwendig erkannt wurden. Zudem enthält der HH-Entwurf hohe
freiwillige Leistungen (über 2,7 Mio. €).
Der HH-Entwurf
zeichnet sich aus durch eine hohe Zuführung zum Vermögenshaushalt (von fast 11
Mio. €) und weist damit eine gute freie Finanzspanne auf. Hier zeigt sich die
finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt.
Stichwort:
Neuverschuldung: 1,75 Mio. € sind eingeplant. Dies erscheint legitim, weil viele
Investitionen in die Zukunft geleistet werden (Wohnbauland, Gewerbeflächen
bereitstellen, Sanierung von Schulen, neue Bauschuttdeponie und Fertigstellung
Promenade und Maximilianstraße) und die Investitionen für Wohnbaugebiete und
Gewerbegebiet Elpersdorf mittelfristig zurückfließen werden. Man war sich zudem
einig, dass die hohen Leistungen für ANregiomed nicht im „normalen“ HH untergebracht
werden können. Bis 2020 ist es Ziel, die Verschuldung
zu reduzieren.
Die vorgelegten
Anträge zeigen, große Einsparungen werden nicht angestrebt, sondern noch mehr
Investitionen in verschiedene Baumaßnahmen, höhere freiwillige Leistungen für
Kultur, Kinderbetreuung, Natur- und Landschaftsschutz und zudem sind Ansätze
für Stadtentwicklung und sozialen Wohnungsbau enthalten.
Dies sind durchaus
gute Ideen und Maßnahmen und Vieles ist wünschenswert. Oft fehlt aber die
Finanzierung und manche Maßnahmen sind schlicht nicht oder noch nicht
durchführbar.
Frau OB Seidel wünscht sich für die HH-Beratungen, dass dem im Vorjahr
eingeschlagenen guten Weg für Ansbach treu geblieben wird und dass machbare
Maßnahmen auf den Weg gebracht werden und mit Mut zukunftsweisende
Entscheidungen getroffen werden. All dies mit Realitätssinn und unter
Berücksichtigung nicht wegzudiskutierender Zwänge (s.a. die unter Top 4 erforderliche
Entscheidung).
Herr Schwarzbeck
gibt anschließend einen Ausblick auf die aktuelle Gesamtsituation:
Das Ergebnis der
Steuerschätzung vom Nov. 2016 hat der Bayer. Städtetag wie folgt
zusammengefasst:
„Keine Finanzspielräume für Städte und Gemeinden - Bund, Länder und
Gemeinden können auch in den kommenden Jahren als Folge der guten Konjunktur
mit wachsenden Steuereinnahmen rechnen. Allerdings ergeben sich im Hinblick auf
die Dynamik auf der Ausgabenseite keine zusätzlichen finanziellen Spielräume für
die bayerischen Städte und Gemeinden.“
Wenn man sich die derzeit bekannten Zahlen zur aktuellen Finanzlage der
Stadt Ansbach ansieht, kann die Feststellung des Bayer. Städtetags so übernommen
werden.
Drei wichtige Punkte zur aktuellen städtischen Haushaltslage ruft Herr
Schwarzbeck vor den Beratungen in Erinnerung. Vielleicht haben diese
Ausführungen einen Einfluss auf die heute zu treffenden Entscheidungen:
Niedrigere Einnahmen im laufenden Haushalt 2016 aus Grundstückverkäufen
(rd. 2 Mio. €) sowie bei der Beteiligung an der Einkommensteuer (rd. 100.000 €)
können durch Mehreinnahmen bei den Schlüsselzuweisungen und der Gewerbesteuer
gedeckt werden. Sonstige Mehrausgaben können voraussichtlich durch viele
kleinen Mehreinnahmen bzw. Einsparungen finanziert werden.
Eigentlich müsste bei der derzeitigen konjunkturellen Lage keine
Neuverschuldung erforderlich sein. Außerordentlich hohe Ausgaben für ANregiomed
sowie die von Ihnen beschlossenen Ausgaben für die Entwicklung von Wohnbau- und
Gewerbeflächen zwingen die Stadt Ansbach für die Jahre bis 2018 in eine
Netto-Neuverschuldung. Da bereits viele Projekte und Baumaßnahmen beschlossen wurden,
wie z.B.
·
Sanierung
Berufs- und Wirtschaftsschule
·
Sanierung
Gebäude Weinbergschule
·
Baukostenzuschuss
zur Sanierung Freibad
·
dringen
notwendige Sanierung Rathausareal
·
Erweiterung
Bauschuttdeponie
konnte der Haushaltsentwurf 2017 nicht ohne neue Verschuldung
aufgestellt werden.
Er bittet darum, keine zusätzlich Baumaßnahmen zu beschließen, denn die
Verwaltung hat echte Probleme bei der Finanzierung (eine Neuverschuldung von
annähernd 5 Mio. € ist problematisch auch hinsichtlich der
Haushaltsgenehmigung) und das Baureferat hat noch mehr Probleme bei der
Ausführung. Wenn mehrheitlich weiter über das durchschnittliche Ansbacher
Niveau hinaus investiert werden soll, muss er dringend empfehlen, auch die
Einnahmegrundlagen = Hebesätze der Realsteuern der Ausgabenentwicklung
anzupassen.