Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Vorstellung des Projekts "Pflegelotsen";
Antrag CSU vom 03.09.2016

BezeichnungInhalt
Sitzung:27.09.2016   AfS/002/2016 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.

Frau Burmann berichtet, in Deutschland hätten 10 % der Beschäftigten pflegerische Verantwortung für Eltern, den Partner oder ein Kind. Modellrechnungen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass durch die demografische Entwicklung in Deutschland die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2020 um rund 20 Prozent steigen werde. Das bedeute, immer mehr Beschäftigte werden zukünftig die Pflege eines Angehörigen mit ihrer Berufstätigkeit vereinbaren müssen.

 

Ein  Pflegefall trete häufig unerwartet auf und verändere nicht nur das Leben der Pflegebedürftigen sondern auch das der Angehörigen, die sich innerhalb kürzester Zeit den neuen Herausforderungen stellen müssen. Hilfreich sei in diesem Fall die Unterstützung in Form von schneller und konkreter Auskunft über regionale Möglichkeiten und Angebote zur Pflege sowie über die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Diese Erstberatung mit Wegweisefunktion könnten sogenannte betriebliche Pflegelotsinnen und Pflegelotsen als erste Anlaufstelle für Betroffene leisten. 

 

Die Pflegelotsen bündeln wichtige Informationen zu regionalen Anlaufstellen, helfen individuelle Lösungen zu finden und weisen durch den Pflegedschungel. Sie fördern zudem eine familienfreundliche Unternehmens- und Stadtkultur.

 

Dauer und Inhalte einer Fortbildung zu betrieblichen Pflegelotsen:

  • Drei halbe Nachmittage – 13:00 bis 17:00 Uhr
  • Anbieter in der Region: Diakonische Akademie Rummelsberger Dienste

 

Das Angebot wurde bislang von den Bündnissen für Familie in Zusammenarbeit mit der jeweiligen Wirtschaftsförderung und mit Unterstützung der Europäischen Metropolregion umgesetzt.

 

In Ansbach bieten zwar der Seniorenbeirat und das Sozialamt bereits eine Pflegeberatung an, das Problem seien aber die „Notfälle“. Hierfür könne die Fortbildung zu betrieblichen Pflegelotsen sehr interessant sein.

In der Fortbildung werden alle wesentlichen Informationen zu rechtlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen, zentrale Angebote und Anlaufstellen vor Ort, Überblick über Pflegeformen/-möglichkeiten, Palliativ- und Hospizversorgung etc. vermittelt. Alle Teilnehmenden erhalten einen Pflegekoffer mit Informationsmaterialien die direkt auf die Region zugeschnitten sind.

 

Das Angebot richte sich an Personalverantwortliche in Unternehmen, Betriebsräte oder andere interessierte Beschäftigte. Es können sich auch ehrenamtliche Engagierte von Anlauf- und Beratungsstellen schulen lassen.

 

Die Kosten belaufen sich auf  280,00 € pro Person. Die Organisation des Angebots würde durch das Bündnis für Familie erfolgen.

 

Der Bedarf der Unternehmen sei momentan noch schwer abzuschätzen. Laut der Wirtschaftsförderung sei bisher das Interesse an KiTa-Angeboten größer. Dies könne sich aber, auch aufgrund des demographischen Wandels, schnell ändern.

 

Frau Burmann halte das Projekt „Pflegelotsen“ für eine gute Sache. Aber das Wissen sei natürlich weg, wenn die ausgebildete Person das Unternehmen verlasse. Auch für den Seniorenbeirat sei die Fortbildung interessant.

 

Frau OB Seidel bedankt sich bei Frau Burmann für den Bericht.

 

Herr Kötzel ist der Ansicht, dass das Thema eine große Baustelle werde.

 

Frau OB Seidel entgegnet, dass man demnächst diesbezüglich Kontakt mit dem Seniorenbeirat aufnehmen werde

 

Herr Fabi sagt, er halte es für eine gute Idee, dass es künftig in den Unternehmen Pflegelotsen geben soll. Dies sei sehr wichtig, auch wenn das Thema sehr komplex sei, und der „Pflegelotse“ nicht alles umfassen könne.

 

Frau Dr. von Blohn schließt sich dem an. Sie finde es auch sehr gut, dass es damit eine unbürokratische Anlaufstelle in großen Betrieben geben solle.

 

Herr Höhn erkundigt sich in diesem Zusammenhang, was es neues bei der „Gesundheitsregion“ gebe.

 

Herr Nießlein teilt mit, dass die neue Geschäftsführerin seit 01.08. tätig sei und sich auch bereits im AK Gesundheit und bei Frau OB Seidel vorgestellt habe.

 

Frau OB Seidel informiert, dass Frau Lechner einen sehr netten und engagierten Eindruck machte.

 

Frau Burmann ergänzt noch, dass dann auf der neuen Homepage auch der Pflegeplatzmonitor einfacher zu finden sei.