Frau OB Seidel verweist auf den vorliegenden Antrag der
SPD-Fraktion, Herr Dr. Wacker, Chefarzt der Kardiologie der
ANregiomed-Kliniken, für die heutige Stadtratssitzung einzuladen.
Herr Porzner zieht seinen Antrag nunmehr zurück, da die
Einladung von Herrn Dr. Wacker nicht erfolgt ist.
Frau OB Seidel lässt Wortmeldungen zum Tagesordnungspunkt
Linksherzkatheter-Bereitschaft zu, da sich die Thematik nicht nur auf den
Antrag der SPD-Fraktion bezieht.
In der anschließenden lebhaften Debatte wird Folgendes
ausgeführt:
- Herr Hüttinger appelliert,
die Forderung vom November 2014 an den Landrat und an ANregiomed, dass die
Rundumversorgung von Herzinfarkt-Patienten in Ansbach bewahrt werden soll,
zu bekräftigen.
- Frau OB Seidel verliest in
diesem Zusammenhang die von allen Fraktionen im November 2014
unterzeichnete Erklärung an Herrn Dr. Ludwig und Herrn Dr. Goepfert. Diese
fordert, die Verschlechterung und Einschränkungen bei der
Infarktpatientenversorgung wieder zurückzunehmen. Nur ein optimales
Zeitmanagement habe vielen Betroffenen
das Leben gerettet. Die Aufhebung der Wochendienstbereitschaft für
Akutherzkatheter-Eingriffe in Ansbach und Rothenburg bedeute dagegen für
die Ansbacher und die Bürger der Region eine inakzeptable Verschlechterung.
Alle sieben Fraktionen lehnten diese Fortführung damals entschieden ab.
Längere Transportwege würden die Heilungschancen erheblich mindern.
- Frau Dr. von Blohn
erinnert an die gleichlautende mehrheitliche Empfehlung des AK Gesundheit
vom 6.7.2016. Diese empfiehlt dem Stadtrat Ansbach, dringend an der
Forderung aller Stadtratsfaktionen an den Vorsitzenden des
ANregiomed-Verwaltungsrates und den damaligen Vorstand von ANregiomed vom
13.11.2014 uneingeschränkt aufrecht zu erhalten. Die Forderung beinhaltet:
Das ständige Vorhalten der Herzkatheter-Bereitschaft am Klinikum Ansbach
ist unabdingbar, da das Klinikum Ansbach Schwerpunktkrankenhaus ist,
zentral im Versorgungsgebiet von Stadt und Landkreis gelegen ist und über
eine der Schwerpunktversorgung entsprechende Intensivstation zur Behandlung
von Infarktpatienten verfügt.
Protokollergänzung auf Antrag von
Frau Dr. von Blohn
in der Stadtratssitzung am
20.09.2016, TOP 10:
Frau Dr. von Blohn verliest
die von der CSU-Stadtratsfraktion einstimmig beschlossene Erklärung zur
Linksherzkatheter-Bereitschaft:
- Herr Dr. Bucka erklärt,
die Versorgung in den anderen Kliniken sei nicht mit Ansbach vergleichbar,
was aufwendige Rückverlegungen notwendig mache. Er verurteilt die von Dr.
Wacker eingeführten Veränderungen, da Patienten häufig auch auf eigene
Faust nach Ansbach kämen und dann womöglich woanders hinmüssten.
- Herr Dr. Bucka bezeichnet
Dr. Wacker als „Brandstifter“ und lehnte dessen Teilnahme in einer
Stadtratssitzung ab. Herr Porzner erwidert, dass dies eine strafrechtlich
relevante Beleidigung sei und wirft der BAP „Stimmungsmache und
Scharfmacherei“ vor. Frau OB Seidel ermahnt Herrn Dr. Bucka dringend sich
zu mäßigen.
- Frau Koch bemängelt, ohne
genaue Informationen eine Entscheidung treffen zu sollen. Sie zeige
Verständnis für die Haltung von Herrn Dr. Wacker, dessen Lösung, diese
garantiere eine kreisweite Versorgung.
Frau OB Seidel zitiert aus ihrem
Schreiben an Frau Conrad vom 4.7.2016. Gerade im Schwerpunktkrankenhaus in
Ansbach müssten alle wesentlichen Leistungen angeboten werden. Dies gelte auch
für eine verlässliche LHK-Bereitschaft an allen Wochenenden. In dem Schreiben
fordert Frau OB Seidel Frau Conrad auf, hierfür Sorge zu tragen.
Frau Kernstock-Jeremias beantragt
die Bekräftigung der Forderung vom November 2014.
Frau OB Seidel unterbricht aufgrund
heftigster Diskussionen und großer Unruhe im Raum die Sitzung. Als sich die
Anwesenden beruhigt haben, nimmt sie die Sitzung wieder auf.
Frau Raschke-Dietrich stellt
einen Antrag auf Ende der Beratung, den Frau OB Seidel nach Überprüfung der
rechtlichen Vorschriften zur Abstimmung freigibt.
Diesem wird gegen 8 Stimmen entsprochen.
Frau OB Seidel erteilt Frau Koch das
Wort, damit diese ihren Beitrag beenden kann. Frau Koch fordert erneut genaue
Informationen.
Es wird nunmehr über den Antrag
von Frau Kernstock-Jeremias, der Stadtrat möge seine Äußerung vom 13.11.2014
zum Erhalt der LHK-Bereitschaft im Schwerpunktkrankenhaus Ansbach bestätigen,
beschlossen.
Mehrheitlich beschlossen.
JA 32 NEIN 3
Herr Porzner bittet Frau OB
Seidel darum, das Gesprächsangebot von Frau Conrad für die Stadträte anzunehmen.
Frau OB Seidel verweist auf den
für Gesundheitsfragen installierten AK Gesundheit.
Frau Dr. von Blohn weist darauf
hin, dass das Gremium AK Gesundheit dem Stadtrat nur Empfehlungen geben und
keine Beschlüsse fassen könne.
Herr Hüttinger erinnert an die
regelmäßige Berichterstattung von Frau Conrad im Gremium und bittet, Frau
Conrad zur nächsten Stadtratssitzung einzuladen.