Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Sachstandsbericht PFC-Schaden Katterbach

BezeichnungInhalt
Sitzung:13.06.2016   UA/002/2016 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  23/007/2016 
DokumenttypBezeichnungAktionen
Dokument anzeigen: Vorlage Dateigrösse: 27 KBVorlage 27 KB

Herr Kleinlein berichtet, dass seitens der Amerikaner eine Machbarkeitsstudie zur Minimierung der von der Liegenschaft „Katterbach Kaserne“ ausgehenden PFC-Emissionen erstellt wurde. Entsprechend den Empfehlungen dieser Machbarkeits-studie wird das auf dem Kasernengelände gefasste Grundwasser über Aktivkohlefilter zur PFC-Adsorption gereinigt und dann dem Katterbach zugeführt werden. Anhand von Bildern zeigt der Referent die in Containerbauweise erstellte Pilotanlage mit den in Reihe geschalteten vier Stahldruckfiltern mit je 1 bis 2 m³ Aktivkohle auf. Die Inbetriebnahme dieser Anlage erfolgte am 04.05.2016 und bis zum 03.06.2016 wurden bereits ca. 222 m³ Wasser behandelt. Es ist vorgesehen, diese Pilotanlage im Zeitraum Oktober/Dezember 2016 durch eine permanente Anlage abzulösen, die so lange wie nötig in Betrieb bleiben soll. Die Reinigungsleistung der Pilotanlage, so der Referent, sei effizient, da beim Reinwasser (nach Aktivkohlebehandlung) alle untersuchten Parameter unterhalb der analytischen Nachweisgrenze liegen.

Aus anderen bereits bestehenden Grundwassermessstellen auf dem Kasernengelände wurden weitere Proben hinsichtlich PFC untersucht. Aus dem hierzu inzwischen vorliegendem Datenmaterial kann ein großflächiges Schadensbild abgeleitet werden, das bislang nicht abschließend abgegrenzt werden kann. Nachdem sich auch eine Ausdehnung der Verunreinigungen Richtung Norden herauskristallisiert hat, wurde hiervon das Landratsamt Ansbach in Kenntnis gesetzt.

Weitere Detailuntersuchungen folgen, da Untersuchungen des „alten Feuerlöschü-bungsplatzes“ zeigten, dass dort ebenfalls Bodenverunreinigungen mit PFC vorliegen.

 

Herr Stadtrat Sauerhammer fragt, ob es keine erklärbaren Eintrittsflächen von oben gäbe.

 

Herr Kleinlein meint, dass zum derzeitigen Zeitpunkt alle Annahmen reine Spekulation seien.

 

Herr Stadtrat Enzner erkundigt sich, ob die Verunreinigungen etwas mit dem Einsatz von „Leichtwasser“ zu tun haben könnten.

 

Herr Kleinlein erläutert, dass hiervon nichts bekannt sei und man von Verunreinigungen durch Löschschaum ausgeht.

 

Für Frau Stadträtin Krettinger stellt sich die Frage, wie mit dem Wissen zur Behandlung der Verunreinigungen umgegangen werde und ob die derzeit eingesetzte Technik auch in anderen Bereichen Anwendung finden könne.

 

Frau Stadträtin Kernstock-Jeremias meint, dass es sinnvoll wäre, einen verbindlichen Entsorgungsplan mit Zeitrahmen aufzustellen.

 

Herr Böhmer erklärt hierzu, dass es derzeit für einen verbindlichen Sanierungsplan noch zu früh sei, da zunächst erst ein Konzept erstellt werden müsse. Auch könne jetzt noch nicht gesagt werden, in welchem Zeitraum die Aktion abläuft.

 

Frau Oberbürgermeisterin Seidel führt aus, dass man sich im Moment in einer Da-tensammelphase befinde und auf eine verlässliche Datenbasis abgezielt werde. An erster Stelle stehe die Reinigung der hinreichend bekannten Belastungsorte und an zweiter Stelle die Ermittlung der Verunreinigungsbereiche, über die noch keine genauen Erkenntnisse vorliegen. Frau Oberbürgermeisterin Seidel berichtet, dass sich die örtlich zuständigen Dienststellen der US-Streitkräfte sehr kooperativ gezeigt und sehr gut agiert haben. Ziel sei es, so bald wie möglich in Erfahrung zu bringen, woher die anderen Belastungen kommen und dies so akribisch wie möglich weiterzuverfolgen.

 

Herr Stadtrat Forstmeier erkundigt sich nach den Kosten und wer diese trägt.

 

Herr Kleinlein informiert, dass diese von der US-Army getragen werden.

 

Herr Stadtrat Sauerhammer spricht die Nutzung privater Brunnen, die in der Nähe des Kasernengeländes liegen, an.

 

Herr Böhmer teilt mit, dass die in Frage kommenden Brunnen beprobt wurden. Bei zwei Brunnen, bei denen Belastungen festgestellt wurden, könne das Wasser als „Brauchwasser“ genutzt werden. Auch hinsichtlich der Fische in den einschlägigen Gewässern in der Nähe des Kasernenareals gebe es kein Verzehrverbot.

 

Für Herrn Stadtrat Hüttinger ist es in erster Linie wichtig, dass eine weitere Ausbreitung der Verunreinigungen eingedämmt werde. In diesem Zusammenhang erkundigt er sich, ob bekannt sei, wie lange die Beseitigung des PFC-Schadens am Nürnberger Flughafen dauern werde.

 

Herr Böhmer antwortet, dass ihm aus den „Nordbayerischen Nachrichten“ bekannt sei, dass das Sanierungskonzept einen Zeitraum von 20 Jahren vorsehe.

 

 

Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen