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Sitzung: | 08.07.2016 SR/013/2016 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Frau OB Seidel begrüsst alle Anwesenden, insbesondere den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Fermo, Herrn Francesco Trasatti. Frau OB Seidel erläutert, dass der Oberbürgermeister der Stadt Fermo, Herr Paolo Calcinaro, aufgrund eines aktuellen Zwischenfalls durch einen rassistischen Anschlag heute leider nicht in Ansbach sein kann und durch den stellvertretenden Bürgermeister, Herrn Francesco Trasatti vertreten wird.
Sie ruft den einzigen Tagesordnungspunkt der heutigen Sitzung auf.
Städtepartnerschaft Ansbach – Fermo;
10-jähriges Bestehen und Erneuerung des Partnerschaftsvertrages.
Frau Ob Seidel hält eine Rede zum 10-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Ansbach und Fermo.
Ich begrüße ganz herzlich den stellv.
Bürgermeister Francesco Trasatti – Willkommen in Ansbach. Wir bedauern sehr,
dass BM Calcinaro heute nicht an unserer Feier teilnehmen kann. Wir alle können
aber gut verstehen, dass eine Anwesenheit in Fermo zur Zeit wichtiger ist.
Gemeinsam mit unseren Freunden in Fermo sind wir zutiefst erschrocken über die
von Hass und Rassismus getriebene Tat durch die ein Mensch sterben musste. Wir
fühlen mit den Angehörigen und unseren Freunden in Fermo. Hass und
Fremdenfeindlichkeit haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Umso wichtiger
ist es, dass wir heute unsere Freundschaft feiern und erneut besiegeln. An der
Seite von Herr BM Trasatti begrüße ich zudem die Herren Stadträte Malvatani und
Tramannoni. Ich begrüße zudem die Damen und Herren des Ansbacher Stadtrates,
insbesondere BM Deffner und BM Porzner und auch die ehemaligen Stadträte, die
vor 10 Jahren die Städtepartnerschaft ins Leben gerufen haben. Mein Gruß gilt
Frau Luciani, Referentin der Stadt Fermo. Die Vorsitzenden der
deutsch-italienischen Freundschaftsvereine, Herrn Francesco Gismondi und Herrn
Christian Enghardt, begrüße ich ganz herzlich und die Mitglieder der
Partnerschaftsvereine. Ich grüße zudem die Ehrenbürgerin Gretl Schneider und
die Ehrengäste, die Freunde und Unterstützer der Städtepartnerschaft, Sie alle,
meine Damen und Herren und nicht zuletzt die Vertreter der Presse.
Herzlich willkommen zu dieser
außerordentlichen Stadtratssitzung aus besonderem Anlass: 10 Jahre
deutsch-italienische Städtepartnerschaft zwischen Ansbach und Fermo gilt es
gebührend zu würdigen! Ich freue mich sehr, dass wir dieses große Fest
gemeinsam begehen und Sie, sehr geehrter stellv. Bürgermeister Trasatti, lieber
Freund, mit Ihrer Delegation zu uns nach Ansbach gekommen sind um die
langjährige Freundschaft zwischen unseren Städten zu bekräftigen. Sie haben uns
ein großes Geschenk mitgebracht: die Cavalcata dell’Assunta. Herzlichen Dank
dafür! Die Fahnenschwinger begleiten unsere Städtepartnerschaft schon seit
Langem und sind mit ihren Auftritten immer wieder aufs Neue ein einzigartiges
Erlebnis. Sie werden am Sonntag bei unserem Festzug eine große Aufmerksamkeit
auf sich und damit gleichzeitig auf unsere Freundschaft mit Fermo ziehen.
Meine Damen und Herren, liebe Freunde, vor
10 Jahren stand der Zusammenhalt in Europa im Großen und Ganzen außer Frage,
auch wenn es immer schon gewisse Reibungspunkte zwischen den Partnern gab. Doch
jetzt ist es so weit gekommen, dass ein Land aus der EU austritt. Ich spreche
vom sog. Brexit. – just zum 10. Geburtstag der internationalen Partnerschaft
zwischen Ansbach und Fermo - was für ein Paukenschlag!
Umso glücklicher bin ich und sehr dankbar,
dass Europa auf unserer „kleinen“ kommunalen Ebene gut funktioniert. Die
Partnerschaft zwischen Ansbach und Fermo mag nur ein kleiner Beitrag zum großen
Ganzen sein, doch bin ich mir sicher, dass Städtepartnerschaften dennoch
insgesamt eine beachtliche Wirkung haben. Die Menschen in Ansbach und Fermo
fühlen sich einander nahe; Sprache, Mentalität, Kultur sind nicht mehr fremd.
Aus Fremden sind Nachbarn und Freunde geworden, ja, es sind sogar zahlreiche
enge, langjährige Freundschaften entstanden und für einige Bürger ist die
jeweilige Partnerstadt längst zur „2. Heimat“ geworden. Darüber sind wir sehr
glücklich und es macht uns auch ein wenig stolz!
Wir leben die europäische Idee und die europäischen
Werte aktiv: Freundschaft, Toleranz, Verständnis, Offenheit, Hilfsbereitschaft
und Frieden. Heute wollen wir nun in diesem Sinn unser Jubiläum begehen und
unseren Partnerschaftsvertrag zwischen Ansbach und Fermo erneuern und
bekräftigen. Wir wollen auch nach außen zeigen, dass wir zusammenstehen; wir
haben schon viel miteinander erlebt; wir kennen und schätzen uns und wir wollen
unsere Städtefreundschaft weiterführen und weiter stärken. Was die Zukunft für
Europa bringt – das kann Keiner vorhersehen. Doch lassen Sie uns auf unserer
kleinen, kommunalen Ebene zusammen dafür arbeiten, dass Ansbach und Fermo,
Deutschland und Italien sich auch weiterhin verstehen, schätzen und viele neue
Freundschaften entstehen. Dafür treten wir heute ein, dafür unterzeichnen wir,
geschätzter Kollege, im Namen unserer Städte abermals unseren bestehenden
Vertrag als Zeichen unserer Freundschaft und Verbundenheit.
In 10 Jahren hat sich viel getan. Seit 2006
gab es zahlreiche Projekte und Begegnungen. Seit Anfang an dabei - die beiden
Freundschaftsvereine hier wie dort sehr aktiv, die parallel zur
Städtepartnerschaft gegründet wurden. Der Verein der Freunde von Fermo und
Umgebung, seit 10 Jahren unter Vorsitz von Christian Enghardt und der Verein
Amici di Ansbach, seit 10 Jahren unter Vorsitz von Francesco Gismondi. Beide
Vereine sind das Herz unserer Freundschaft. Zwei wichtige Konstanten und
Motoren der Städtepartnerschaft sind die Vorsitzenden und die sehr aktiven
Mitglieder. Vieles passierte auf ihre Initiative: Vereinsbegegnungen,
Stammtische, Sprachkurse, Kochkurse, Schüleraustausch (zwischen
Platen-Gymnasium und Istituto Carducci-Galilei), Austausch und Zusammenwirken
der Chöre (St. Ludwig und Schola Christ-König und Giovanni Pierluigi da
Palestrina), dann der beliebte Spezialitäten-Stand der Fermani bei der Grünen
Nacht, Europafest und Weihnachtsmarkt. Die Weihnachtsmärkte-Reise der „Amici di
Ansbach“ mit Ansbach als „Basisstation“ – ein wichtiger Baustein. Ich denke
auch an den Andrea Postacchini-Violinenwettbewerb in Fermo, bei dem die Stadt
Ansbach ab und zu zugegen war – immer jedoch den Preis für den besten deutschen
Teilnehmer spendet. Alljährlicher Höhepunkt ist natürlich das
deutsch-italienisches Oktoberfest in Fermo mit viel Unterstützung der
Freundschaftsvereine. Zudem gab und gibt es Bürgerreisen, Vereinsreisen,
Jugendreisen und vieles mehr.
Wichtig bei alledem sind vor allem die
Menschen, die hinter diesen einzelnen Aktionen stehen - viele Ansbacher und
viele Fermani, die das alles erst ermöglichen. Sie machen unsere Freundschaft
lebendig. Sie setzen sich mit hohem Engagement für unsere Städtepartnerschaft
ein und sorgen für enge Bande. Ohne dieses vielfältige Engagement, ja die
Leidenschaft, wäre unsere Städtefreundschaft nicht möglich.
Deshalb wollen wir heute anlässlich des
10-jährigen Jubiläums, innezuhalten und Dank sagen: Allen Aktiven, die so viel
Zeit und Energie für unsere Städtepartnerschaft aufbringen - wir sind ihnen
dafür sehr dankbar. Mein Kollege, stellv. Bürgermeister Trasatti, und ich sprechen
Ihnen, liebe Freunde und Aktive der Städtepartnerschaft, im Namen aller unsere
Anerkennung und höchste Wertschätzung für Ihr Engagement aus! Wir haben viel
geschafft in den letzten 10 Jahren! Danke, sehr geehrte Vorsitzende, liebe
Vereinsmitglieder, geschätzte Freunde, Förderer, Unterstützer, Aktive,
Gastgeber. Unser Dank gebührt aber auch den Politikern, zuallererst den
Begründern Oberbürgermeister a.D. Ralf Felber und Bürgermeister a.D. Klaus
Dieter Breitschwert sowie Bürgermeister a.D. Saturnino di Ruscio. Dank auch an
die ehemalige Bürgermeisterin Nella Brambatti für das Wirken während ihrer
Amtszeit zum Wohle der Städtepartnerschaft. Ebenfalls unseren herzlichen Dank
sagen wir an die Verantwortlichen in den Verwaltungen: aktuell Frau Schlieker und
Frau Herrmann bei uns, und den Verantwortlichen während der ersten wichtigen
Jahre, Herrn Blank und Frau Willer sowie dem Team in Fermo, aktuell Frau
Dorotei und Frau Curi.
Wir wollen nun gemeinsam unseren
Partnerschaftsvertrag erneuern und für die Zukunft bekräftigen. Ich wünsche mir
für die Zukunft viele begeisterte Ansbacher und Fermani, die sich für unsere
Freundschaft einsetzen. Zudem wünsche ich mir, dass unsere Freundschaft von
Dauer ist und sich zu jeder Zeit Nachwuchs/ Nachfolger finden, die die Idee der
Städtepartnerschaft fortführen.
Danke für die Aufmerksamkeit.
Frau OB Seidel übergibt das Wort an den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Fermo, Herrn Trasatti.
Herr Trasatti geht zunächst auf den rassistischen Anschlag auf einen in Fermo lebenden Flüchtling ein. Trotz des großen Schmerzes über diesen rassistischen Angriff sei es eine sehr wichtige Botschaft, dass Fermani heute hier in Ansbach seien. Heute gehe ist nicht nur darum das Jubiläum einer bedeutsamen Partnerschaft zu feiern. Es gehe auch darum Zusammengehörigkeit zu demonstrieren. Anschließend liest er die Rede des Oberbürgermeisters der Stadt Fermo, Herrn Paolo Calcinaro, vor.
Es ist mir eine
große Ehre, an dieser Stelle die Oberbürgermeisterin, die Referentinnen und
Referenten, den Stadtratsvorsitzenden, den gesamten Stadtrat Ansbach und alle
anwesenden Würdenträger zu begrüßen. Im Namen der ganzen Stadt Fermo und der
Gemeindeverwaltung, die ich leite, darf ich die freundlichen und warmherzigen
Grüße Fermos, der Fermani und der Gemeinde überbringen. Heute findet eine für
beide Städte sehr wichtige Veranstaltung statt: das zehnjährige
Partnerschaftsjubiläum, das unsere beiden Städte verbindet. Dabei geht es um
eine Zusammenarbeit und gemeinsame Vorhaben, die bereits beachtliche Ergebnisse
erzielten und in die gleiche Richtung weiterführen sollen: Wir wollen Projekte,
Initiativen und Programme zum Nutzen beider Städte in einem Geist der
Freundschaft gemeinsam gestalten und erleben. Fermo und Ansbach verbindet eine
Beziehung, die entstanden ist und sich im Laufe der Zeit gefestigt hat, die
durch Ähnlichkeiten, gemeinsame Gesichtspunkte und Unterschiede reifer geworden
ist. Das hat dazu geführt, dass beide Städte wachsen und jede Stadt in einem
gewinnbringenden Austausch Kultur, Geschichte, Sitten und Gebräuche der anderen
besser kennenlernen konnte. Die Botschaft, die aus diesem 10-jährigen Jubiläum
hervorgehen sollte, ist genau diejenige, die die heutigen Gesellschaften in der
Welt brauchen: Beziehungen pflegen, sich kennenlernen, sich miteinander
auseinandersetzen, um Möglichkeiten für kulturelle Entfaltung und Dialog
zwischen den Völkern zu entwickeln. Nach einem Jahr meines Amtsantrittes in der Stadtverwaltung, der ich
vorstehe, durfte ich Ansbach bereits
mehrmals besuchen und kurz nach meiner Wahl zum Oberbürgermeister auf
institutioneller Ebene gleich hierherkommen. In den Folgemonaten waren, nicht
nur im Oktober zum Oktoberfest, Reisegesellschaften, Bürgergruppen und junge
Studenten aus Ansbach nach Fermo unterwegs.
Heute feiern wir
eine Zwischenstation unseres langen gemeinsamen Weges, dessen Beginn auf 2006
zurückgeht. Dafür danke ich den verschiedenen, aufeinanderfolgenden
Gemeindeverwaltungen für die tägliche Arbeit, die sie gemeinsam voranbringen,
und insbesondere den Vereinen „Amici di Ansbach“ und „Amici di Fermo“.
Heute möchte
unsere Stadt dieses Jubiläum feiern und
es mit einem unserer Schmuckstücke und Botschafter ehren, nämlich der
„Cavalcata dell’Assunta“, Fermos historischer Erinnerung. Das soll die
Grundlage für die künftige Entwicklung sein.
Es lebe Fermo!
Es lebe Ansbach!
Das anwesende Ensemble „Onoldia Brass“ spielt die Italienische Nationalhymne und die Deutsche Nationalhymne, wozu sich alle Anwesenden erheben.
Frau OB Seidel verliest den Partnerschaftsvertrag:
Die Stadt Ansbach, vertreten durch die Oberbürgermeisterin Carda
Seidel, und die Stadt Fermo, vertreten durch den stellvertretenden
Bürgermeister Franceso Trasatti, bekräftigen am heutigen Tag die seit zehn
Jahren bestehende Städtepartnerschaft zwischen Ansbach und Fermo.
Vorrangiges Ziel der Städtepartnerschaft ist es, die persönlichen
Beziehungen zwischen den deutschen und italienischen Bürgerinnen und Bürgern,
den kulturellen, wirtschaftlichen sowie touristischen Austausch zwischen den
beiden Städten zu fördern und fortzuführen. Vor allem soll die Zusammenarbeit
beim Kennenlernen der Jugend beider Städte verstärkt werden: beim intensiven
Austausch auf der Ebene der Schulen und Sportvereine. Weiterhin gilt es die
neugeschlossenen Kontakte zwischen den Chören und dem Technischen Hilfswerk
voran zu treiben.
Die Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger, die Vereine und kulturellen
Gruppen aus Ansbach und Fermo sind weiterhin dazu eingeladen, aktiv an der Städtepartnerschaft
teilzunehmen und diese zu unterstützen.
Die Stadt Ansbach, die Kommune Fermo und die sechs Partnergemeinden
(Falerone, Massa Fermana, Montappone, Monte Giberto, Monte Vidon Corrado und
Smerillo) rufen alle Bürgerinnen und Bürger aus Ansbach und Fermo auf,
insbesondere auch die junge Generation, sich aktiv für ein weltoffenes Europa
einzusetzen, das geeint und reich in seiner kulturellen Vielfalt ist.
Zugleich bekunden sie den gemeinsamen Willen, mit der Erneuerung des
Städtepartnerschaftsvertrages die friedliche Zusammenarbeit zwischen
Deutschland und Italien fortzuführen und zur Stärkung der Europäischen Union
beizutragen.
Der Stadtrat stimmt dem Inhalt
des erneuerten Partnerschaftsvertrages zwischen Ansbach und Fermo einstimmig
zu.
Die Partnerschaftsverträge werden von Frau OB Seidel und Herrn stellvertretenden Bürgermeister Trasatti in beiden Sprachen unterzeichnet und ausgetauscht.
Herr Bürgermeister Trasatti trägt sich in das Goldene Buch der Stadt Ansbach ein.
Es erfolgt der Austausch der Gastgeschenke.
Frau OB Seidel schließt die Sitzung und lädt die Anwesenden zum Deutsch-Italienischen Fest in den Beringershof ein.