Tagesordnungspunkt

TOP Ö 3: Messwerte Luftgütemessstation 2015

BezeichnungInhalt
Sitzung:15.02.2016   UA/001/2016 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  23/001/2016 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Anhand von Tabellen und Säulendiagrammen erläutert Herr Brenner die Auswertungen der Messwerte der Luftgütemessstationen in Ansbach/Residenzstraße und in anderen mittelfränkischen Städten für 2015.

 

Luftgütemessstation in Ansbach/Residenzstraße:

Feinstaub: Jahresmittelwert

PM10  :  20 µg/m³   (Grenzwert (GW):  40 µg/m³)

PM2,5 :  13 µg/m³   (GW Stufe 1 ab 2015: 25 µg/m³)

                                (GW Stufe 2 ab 2020: 20 µg/m³)

 

Feinstaub: Überschreitungshäufigkeit der Tagesmittelwerte von > 50 µg/m³

PM10:  5 Tage (GW: 35 d/a)

 

Stickoxide: Jahresmittelwert

NO2  :  33 µg/m³    (GW: 40 µg/m³)

 

Stickoxide: Überschreitungshäufigkeit der Stundenmittelwerte von > 200 µg/m³

NO2  :  0 Tage (GW: 18 d/a)

 

Bei den Jahresmittelwerten für Feinstaub zeigt sich, dass diese von den Grenzwerten relativ weit entfernt liegen. Der Jahresmittelwert für Stickoxide befindet sich dagegen näher am Grenzwert. Aus einem Diagramm mit linearer Regression, das die Jahresmittelwerte von PM10 und NO2 in einem Jahreszyklus -ausgehend von 2000 bis 2015- darstellt, könne zumindest statistisch die tendenzielle Rückläufigkeit der Werte beobachtet werden. Insbesondere die Stickoxide müsse man jedoch im Auge behalten.

 

Wie in den Vorjahren, so der Referent, könne bei einem Vergleich der Messwerte für PM10 und NO2 mit anderen mittelfränkischen Städten festgestellt werden, dass die Werte an der Luftgütemessstation in Nürnberg/Von-der-Tann-Straße jeweils am höchsten sind.

 

Herr Brenner informiert weiter, dass von Seiten des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) eine Anfrage zur Einrichtung einer Messstelle zur Untersuchung zum luftgetragenen Eintrag persistenter Schadstoffe in Ökosysteme mit Hilfe von Bioindi-katoren vorliegt. Laut Mitteilung des LfU werden derzeit an sieben Dauerbeobachtungsstationen u.a. die Gehalte von Schwermetallen in standardisierten Weidelgraskulturen untersucht (anhand eines Bildes wird der Messaufbau aufgezeigt mit Ermittlung der Schwermetallen-Akkumulation in Weidelgras sowie Staubniederschlag und Stickoxid- und Ammoniakdeposition durch Sammelbehälter). Eine solche Messstation müsste natürlich gegen Vandalismus entsprechend gesichert werden. Diese aktuelle Anfrage des LfU werde jetzt in den betroffenen Ämtern und Sachgebieten geprüft. Seitens des LfU werde aktuell die Errichtung einer vorläufigen Messstelle über ein Jahr zur Standortprüfung angefragt. Aus der Sicht des Umweltamtes wäre es sinnvoll, eine solche Einrichtung im Bereich der bereits bestehenden Messstation an der Residenzstraße zu erstellen.

 

Herr Stadtrat Forstmeier bezieht sich auf ein Papier des Bundesamtes für Umwelt aus dem hervorgeht, dass im Bereich der angesprochenen Schadstoffe im deutsch-landweiten Vergleich Ansbach zu den vier Städten zählt, die einen starken Trend nach oben aufweisen.

 

Herr Brenner erklärt, dass ihm dieses von Herrn Stadtrat Forstmeier angesprochene Papier nicht bekannt sei und meint, dass bei der Interpretation und Prognose des Verlaufs der Konzentrationen von Schadstoffen auch der betrachtete Zeitraum (wie viele Jahre wird zurückgeblickt) und die Form der Regression (linear, exponentiell logarithmisch, etc.) eine Rolle spiele. In diesem Zusammenhang müsste auch daran gedacht werden, wie die Messungen in den jeweiligen Städten erfolgt seien, also entweder verkehrsnah oder verkehrsfern. Stickoxide sind an verkehrsnahen Messstationen in der Regel höher als an verkehrsfernen Messstationen. Hinzu kommt, dass Stickoxide maßgeblich an der Bildung und dem Abbau von bodennahem Ozon (O3) beteiligt sind, was sich an warmen sonnenreichen Tagen auch auf die örtliche Konzentration auswirkt.

 

 

Vom Sachvortrag wird Kenntnis genommen.