Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Einrichtung von erweiterten Fahrrad-Aufstellstreifen an geeigneten Ampelstandorten
- Antrag Bündnis90/Die Grünen-Fraktion -

BezeichnungInhalt
Sitzung:01.07.2015   VKA/002/2015 
Beschluss:Mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmung: Ja: 5, Nein: 7
DokumenttypBezeichnungAktionen

Frau OB Seidel teilt mit, dass die Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion beantragt habe, an Ampelstandorten, an denen bereits Radfahrstreifen oder Schutzstreifen vorhanden seien erweiterte Aufstellstreifen für Radfahrer einzurichten. Außerdem sollen weitere Ampelstandorte auf ihre Eignung für die Einrichtung von Schutzstreifen und erweitere Aufstellstreifen geprüft werden.

 

Frau Stöhr erläutert, dass in Fortsetzung von Radverkehrsanlagen, die auf der Fahrbahn geführt werden, an lichtsignalgeregelten Knoten mit nur einer Aufstellspur ausgeweitete Radaufstellstreifen eingerichtet werden können. Um dem Radfahrer zu ermöglichen sich vor den haltenden Kraftfahrzeugen und damit im Sichtfeld der Autofahrer aufzustellen, sei für den Kraftfahrzeugverkehr auf der Fahrbahn eine zusätzliche zurückgesetzte Haltlinie, mit räumlichem und verkehrlichem Bezug zur Lichtsignalanlage, anzuordnen.

 

Nach Prüfung sei dies in der Triesdorfer Straße in Richtung Norden an der Abzweigung zur Welserstraße und in Richtung Süden an der Abzweigung zur Louis-Schmetzer-Straße möglich. An beiden Stellen sei bereits die Haltelinie des Radfahrstreifens der Haltelinie des Kraftfahrzeugverkehrs vorgelagert, sodass der Radverkehr schon jetzt vor dem motorisierten Verkehr zum Stehen komme.

Frau Stöhr führt weiter aus, dass nach den einschlägigen Richtlinien für die Aufstellstreifen eine Tiefe von 5 Metern nötig sei. Somit wäre bei Umsetzung die Haltelinie für den Kraftverkehr um ca. 3 Meter nach hinten zu versetzen. Zudem habe sich nach Auskunft des Tiefbauamtes eine in die Fahrbahn eingelegte Markierung wegen der besseren Haltbarkeit bewährt und solle daher in dieser Weise wieder vorgenommen werden. Die Entfernung der alten und das Einbringen der neuen Markierungen habe durch eine Fachfirma zu erfolgen. Außerdem seien die Umlaufzeiten der betreffenden Lichtsignalanlagen neu zu programmieren (Verlängerung der Schutzzeiten). Die Gesamtkosten für beide Maßnahmen lägen bei 10.000 € - eine Realisierung sei erst mit Bereitstellung der Haushaltsmittel möglich.

 

Durch die vorgezogenen Radfahrstreifen und die vorgelagerte Haltelinie bestehe zum einen bereits jetzt schon eine verbesserte Sichtbeziehung zwischen dem Rad- und Kraftfahrzeugverkehr und zum anderen werde es dem Radfahrer bei der Lichtsignaländerung auf „grün“ erleichtert, sich in den fließenden Verkehr einzugliedern. Bei Änderung der Umlaufzeiten der Lichtzeichenanlagen seien die Übergangsphasen zur Verbesserung der Sicherheit zu verlängern; was zur Folge habe, dass sich die Grünphasen verkürzen, was wiederum zu Lasten der Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte führe, da weniger Fahrzeuge passieren können.

Aus Gründen der Verkehrssicherheit und um die Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs zu gewährleisten, werde es daher als nicht erforderlich angesehen, ausgeweitete Radaufstellstreifen einzurichten.

Die Prüfung, ob im Stadtgebiet an weiteren lichtsignalisierten Knotenpunkten Radfahrschutzstreifen inkl. aufgeweiteter Aufstellflächen möglich seien, brachte kein weiteres Ergebnis.

 

Frau Krettinger erwidert, dass ihrer Ansicht nach die Einrichtung von aufgeweiteten Radfahraufstellstreifen an den besagten Stellen in der Triesdorfer Straße zu einer Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer beitragen würde. Der Abbiegevorgang des Radverkehrs in die Louis-Schmetzer-Straße sei im momentanen Zustand problematisch, da das Einordnen der Radfahrer zum links abbiegen nicht sicher gewährleistet sei. Die hierfür anfallenden Kosten seien im Hinblick auf den Nutzen vertretbar.

 

Frau Kernstock-Jeremias bekundet, dass sie sich dieser Meinung anschließe und den vorliegenden Antrag unterstütze.

 

Frau Beyer-Nießlein äußert hierzu, dass bei Umsetzung durch die erforderliche Vergrößerung des Aufstellstreifens zu befürchten sei, dass es zu einer vermehrten Verkehrsrückstauung komme; im Übrigen sehe sie die derzeitige Regelung als eine gute Lösung an.

 

Abschließend gibt Frau OB Seidel zu bedenken, dass die Maßnahme gut abzuwägen sei, zumal ihres Wissens nach die Umlaufzeiten der Ampelanlagen bereits ausgeschöpft seien und eine Verschlechterung des Verkehrsflusses nicht herbeigeführt werden solle. Zudem sei ja der Radverkehrsstreifen hier bereits vorgezogen. Sie bittet darum, sich auf Maßnahmen zu konzentrieren, die eine deutliche Verbesserung für den Radverkehr bringen und dafür die knappen Mittel einzusetzen.

 

Frau OB Seidel gibt den Antrag nochmals bekannt und lässt darüber abstimmen.

 


Beschluss:

 

Der Verkehrsausschuss beschließt, an lichtsignalisierten Knotenpunkten erweiterte Aufstellflächen für den Radverkehr einzurichten.