Tagesordnungspunkt

TOP Ö 7: Vorstellung der Jugendberufsagentur

BezeichnungInhalt
Sitzung:10.10.2022   JHA/003/2022 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  12/043/2022 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Frau Tischer verweist auf die Sitzungsvorlage und gibt bekannt, dass im Koalitionsvertrag der Großen Koalition 2013 als Verpflichtung eine institutionalisierte Zusammenarbeit der örtlichen Akteure Jugendamt, Agentur für Arbeit und Jobcenter festgelegt wurde.

 

Die Jugendberufsagentur in der Stadt Ansbach (“JBA Stadt“) wurde mittels Kooperationsvereinbarung als rechtskreisübergreifendes Bündnis zur Unterstützung junger Menschen am Übergang Schule-Beruf und Arbeit am 15.12.2016 gegründet.

 

Mitglieder der strategischen Ebene sind die Verantwortlichen der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg (Frau Wolfinger), des Jobcenters (Frau Lender-Mieke) sowie für die Stadt Ansbach der Sozialreferent (Herr Nießlein) und die Leiterin des Amts für Familie und Jugend (Frau Kilian).

Die operative Arbeit erfolgt durch die Beauftragten Frau Mikusch (Agentur), Herr Schalk (Jobcenter) und Frau Tischer (Amt für Familie und Jugend).

Die Jugendberufsagentur bildet das institutionalisierte „Dach“ zur Zusammenarbeit.

Als oberstes Ziel wurde eine enge Kooperation vereinbart, die zum Abbau von Doppelstrukturen und zur zielgerichteten individuellen Beratung und Maßnahmenplanung dienen soll.

 

Als Teilziele wurden daraus abgeleitet:

*           Verringerung der Zahl jugendlicher Schulabbrecher:innen bzw. junger Menschen ohne konkrete berufliche Orientierung

*           Erhöhung der Zahl junger Menschen bis 25 Jahre in Ausbildung bzw. Arbeit

*           Verringerung der Zahl junger Menschen im ALG-II-Bezug

*           Verkürzung der Verweildauer junger Menschen bis 25 Jahren im ALG-I oder ALG-II-        Bezug

*           Verringerung junger Menschen, die nicht von bisherigen Unterstützungssystemen            erreicht werden

*           Verringerung von Ausbildungs- u. Maßnahmenabbrüchen

*           Bündelung und Strukturierung des vorhandenen Maßnahmen-Angebotes und       inhaltliche Weiterentwicklung

 

Im Februar 2018 fand eine große Veranstaltung aller Mitarbeitenden mit direktem Klientelkontakt statt. Von gemeinsam erarbeiteten Ergebnissen konnten verschiedene kurzfristig umgesetzt werden:

 

*           Personalisierung / Kennenlernen, Vernetzung

*           Gegenseitige Information über Ansprechpartner, Zuständigkeiten, Grenzen und    Möglichkeiten sowie von Maßnahmen und Angeboten der Kooperationspartner

*           Offene Sprechstunde im Jugendzentrum

*           Übergreifende, gegenseitige Hospitationen

 

Im Sommer 2019 wurde das Wohnprojekt „Es läuft“ initiiert. In dem Projekt konnte jedoch nur ein einziger junger Mensch aus dem Bereich der Jugendhilfe betreut werden, die weiteren Plätze wurden durch Klientel des Jobcenters belegt. Aus diesem Grund beendet das Amt für Familie und Jugend dieses Wohnprojekt im Sommer 2020, da es dem Jugendhilfe-Bedarf nicht entsprechen konnte.

 

Aufgrund der pandemischen Lage und der längerfristigen Erkrankung der Beauftragten des Jugendamtes für die operative Ebene, fanden bis Ende 2021 keine weiteren Aktivitäten der JBA statt.

 

Der insgesamt von den mit der Klientel zusammenarbeitenden Fachkräfte als positiv beschriebene Nutzen der JBA begründete ab Februar 2022 die „Wiederbelebung“ der Kooperation.

Folgende Ergebnisse wurden erzielt:

*           „Kick-off-Veranstaltung“ am 22.09.2022 in der Agentur für Arbeit

*           Festlegung eines Austauschformats zur Fortführung der Kooperation auf   Sachbearbeitungsebene der Beschäftigten mit Klientelkontakt

*           Sport-Event an einer Mittelschule im Frühjahr/Sommer 2023 zum Aufbau von

 Kontakten mit jungen Betroffenen sowie Bekanntmachung und Akzeptanz der JBA

als Angebot

*           Konzipierung Marketing/Öffentlichkeitsarbeit für die JBA

            (www.ansbach4u.de, App „wir in Ansbach“, Sticker/Poster mit QR-Code als Pfad)

*           Gegenseitige Fachvorträge zur Erweiterung der Kompetenz ALLER in der JBA und          zum Einblick in die Hintergründe der jeweiligen Aufgaben, Problemlagen, Vorgaben,      etc. der einzelnen Partner

 

In der gemeinsamen Veranstaltung der Jugendberufsagentur Stadt am 22.09.2022 wurde durch die ca. 50 teilnehmenden Akteure der drei Institutionen im Rahmen von Workshops die weitere Zusammenarbeit in der Jugendberufsagentur konzipiert und die Umsetzbarkeit breit und konkret diskutiert.

 

Die folgenden Vorhaben sind verbindlich geplant:

 

°           gemeinsame Mailadresse

°           Video Social Media (TikTok etc.).

°           Hospitation in den jeweiligen Ämtern

°           Vorstellung der Akteure im Rahmen eines Sportevents an einer großen Ansbacher

            Mittelschule

°           Wiederaufnahme des Beratungsangebots im Jugendzentrum zum Thema „Aus-

            bildung und Beruf“

 

Durch halbjährliche Kontakte der Akteure soll festgestellt werden, welche Aktionen etc. sinnvoll und zielführend sind. Zunächst soll das Fallaufkommen in der Jugendberufsagentur abgewartet werden, um z.B. die Einrichtung einer gemeinsamen (für das Jugendamt kostenfreien) Software für die Fallbearbeitung zu überlegen.

 

Auf Nachfrage von Frau Stein-Hoberg erklärt Frau Tischer, dass zum jetzigen Zeitpunkt kein zusätzliches Personal erforderlich ist. Die Entwicklung muss abgewartet werden.

 

Frau Stein-Hoberg regt die Zusammenarbeit mit Lehrkräften der Berufsschulen an.