Tagesordnungspunkt

TOP Ö 9: Historischer Pavillon auf der Promenade;
Bereitstellung überplanmäßiger Mittel

BezeichnungInhalt
Sitzung:20.09.2022   HFWA/008/2022 
Beschluss:Einstimmig beschlossen.
Vorlage:  40/084/2022 

Herr Jakobs erklärt, dass für die Sanierung und den Wiederaufbau des Pavillons auf der Promenade zusätzliche Haushaltsmittel benötigt werden.

 

Bisher wurden für die Sanierung und den Wiederaufbau des Pavillons bei den Haushaltsstellen 02.6334.9401 (Sanierung) und 02.6334.9461 (Betriebstechnische Einrichtung) 265.000 € wie folgt bereitgestellt:

 

Die Gesamtausgaben für die Sanierung und den Wiederaufbau des Pavillons werden auf rund 330.000 € geschätzt. Zur Begleichung der Rechnungen werden vom Hochbauamt zusätzliche Mittel in Höhe von 65.000 € beantragt.

 

Die grundsätzliche Entwicklung der Pavillonkosten geht im Kern auf eine sich im Laufe der Zeit verändernde Aufgabenstellung und eine nicht ausreichend tiefgehende Analyse des Bestandes und eine fehlende Planung zurück. Die Arbeiten sollten auf der Basis von auf Stundenschätzungen beruhenden Angeboten erledigt werden. Eine unabdingbare Detailplanung der meisten erforderlichen Konstruktionen und Anschlusspunkte erfolgte insofern nicht. Eine Konkretisierung der Durchführungsabsicht und der Kostenberechnung war damit auch nicht wirklich möglich. Die Veranschlagungen im Haushalt erfolgten immer auf der Basis dieser angebotsbasierten Kostenschätzungen. 2017 bestand noch die Absicht, die Finanzierung aus Haushaltstellen des Onolzbachgewölbes zu finanzieren, was jedoch nicht möglich war.

 

Die erste Kostenschätzung für die 300er und 400er Kosten (Bauwerk und Haustechnik) ergab 2017 60.000 €, davon 15.000 € für Fundamente, 10.000 € für Elektro- und Sanitärinstallation und 32.000 € für Zimmerer und Malerarbeiten. 2018 wurde mit weiterer Konkretisierung der Bearbeitung die Kostenschätzung ohne Innenausbau und Nebenkosten auf 90.000 € korrigiert, wobei eine Kücheneinrichtung z. B. für die Nutzung als „Bratwurstpavillon“ nicht enthalten war. Da eine Verpachtung ohne Kücheneinrichtung als Sonderanfertigung nicht erfolgen konnte, gehörten die betriebstechnischen Einrichtungen ab 2019 zum Pavillonprojekt.

 

Folglich wurden für den Haushalt 2020 125.000 € angemeldet und eingestellt. Aufgrund der Coronazeit und eines Sachbearbeiterwechsels erfolgte in 2020 keine prioritäre Bearbeitung des Projektes. Aufgrund der erkennbaren Unterdeckung wurden für den Haushalt 2021 178.000 € angemeldet und eingestellt, 35.000 € für die betriebstechnische Einrichtung und 143.000 € für bauliche Anlagen selbst. Ohne dass die Baumaßnahme begonnen war, hatte sich der erwartete Kostenrahmen seit 2017 verdreifacht.

 

Auf dieser Basis wurden im Frühjahr 2021 die ersten Aufträge erteilt. Ziel war, den Pavillon bis zum Jahresende 2021 aufstellen zu können. Erst mit dem anschließenden Transport des Pavillons in die Zimmerei erfolgte die erste Befassung mit den konstruktiven Defiziten und Erfordernissen. Zur Unterstützung wurde ein Architekturbüro mit dem Fachgebiet Denkmalgerechtes Bauen eingeschaltet, um im Bereich der Ausführungsplanung zu unterstützen. Wesentliche Erkenntnisse aus der Befassung mit der Bausubstanz führten zu einer gänzlich anderen Wasserführung im Bereich des Fußpunktes des Pavillons und damit zu einer anderen Gründung. Die Erkenntnisse am Objekt zeigten, dass die Erhaltung der originalen Schiebeholzfenster nicht möglich war. Gleiches galt für den Erhalt der Holzrolladen, die in ihrer Substanz so schlecht waren, dass sie nur rekonstruierend wiederhergestellt werden konnten. Schließlich war mit fortschreitender Entfernung der Farbe klar, dass auch die Dachsparren ersetzt werden mussten.

 

Mit der Vorbereitung der Wiederaufstellung des Pavillons kam auch der Standort des nicht mehr beabsichtigten Sommercafés wieder zur Sprache, der bereits 2012 vom Hochbauamt vorgeschlagen worden war.

 

Wesentliche Faktoren der Kostensteigerung waren:

·        20.500 € Fettabscheider und 2. Wasseranschluss (teilweise zusätzlich)

·        51.000 € Mehrkosten Zimmerei für Gebäudeinstandsetzung

·        12.000 € Mehrkosten Innenausbau einschließlich Geräten

·        37.000 € Ersatz der historischen Schiebefenster (nicht reparabel)

·        10.000 € Baunebenkosten

·        25.000 € Wannenrinne (konstruktiv erforderlich)

·          6.300 € Schirme

 

Die Entwicklung der einzelnen Kostenbausteine ist in der Kostentabelle (Anlage) dargestellt.

 

Die Deckung der Mehrausgaben ist durch Minderausgaben bei HHSt. 02.2353.9402 (Gymnasium Carolinum – Ertüchtigung Brandschutz) gewährleistet, da sich hier die Planung verzögert hat.


Beschluss:

 

Für die Sanierung und den Wiederaufbau des Pavillons auf der Promenade werden überplanmäßige Mittel bei der HHSt. 02.6334.9401 in Höhe von 47.055,11 € und bei der HHSt. 02.6334.9461 in Höhe von 17.944,89 € bereitgestellt. Die Deckung erfolgt durch Minderausgaben bei HHSt. 02.2353.9402.