Tagesordnungspunkt

TOP Ö 1: Städtepartnerschaft Ansbach - Fermo; 15-jähriges Bestehen im Jahr 2021 und Erneuerung des Partnerschaftsvertrages

BezeichnungInhalt
Sitzung:08.07.2022   SR/015/2022 
DokumenttypBezeichnungAktionen

Herr OB Deffner ruft den einzigen Tagesordnungspunkt der heutigen Sitzung auf.

 

Herr OB Deffner begrüßt alle Anwesenden, insbesondere den Bürgermeister der Stadt Fermo Herrn Paolo Calcinaro, die Stadträte der Stadt Fermo Assessore Roberto Simoni und Pierluigi Malvatani, die Ansbacher Stadträte, Herrn Friedrich Hilterhaus, Träger der Ehrenmedaille, den Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, el presidente del „Amici di Ansbach“ Francesco Gismondi, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Frau Rita Gianfranchi und ihre Stellvertreterinnen Frau Petra Müller und Frau Julia Borowsky, die erweiterte Vorstandschaft der „Amici di Ansbach“, die Gäste aus Fermo und die Cavalcata dell’Assunta, alle Freunde unserer Städtepartnerschaft sowie die Damen und Herren, Vertreter der Presse und Medien.

 

Städtepartnerschaft Ansbach - Fermo; 15-jähriges Bestehen im Jahr 2021 und Erneuerung des Partnerschaftsvertrages

 

Herr OB Deffner hält eine Rede zur Erneuerung der Partnerschaft:

 

„Ich freue mich sehr, Sie heute zur feierlichen Stadtratssitzung begrüßen zu dürfen.

Wir feiern heute gemeinsam mit unseren Freunden aus Fermo – und mit Blick auf den Europäischen Gedanken – das Jubiläum unserer Städtepartnerschaft.

 

Europa steht für Gemeinschaft, Freiheit und Frieden – wichtige Werte, die wir gerade in der jetzigen Zeit gemeinsam vertreten müssen, ja uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen müssen.

Das gelebte Miteinander sorgt gerade in unseren Städtepartnerschaften mit unseren europäischen Partnerstädten immer wieder für große Freude.

Besonders freut es mich, dass in den vergangenen Jahren auch zwischen unseren beiden Partnerstädten Anglet und Fermo, die über Ansbach verbunden sind, Freundschaften entstanden sind.

Ich darf daher ganz herzlich die Stadträtin für Städtepartnerschaft aus Anglet Mdm Marie Lassere zu unseren Feierlichkeiten begrüßen.

 

Städtepartnerschaft Fermo – Ansbach – unser 15. jähriges Jubiläum im letzten Jahr, welches wir heute nachholen – das ist ein ganz besonderer Anlass um zu feiern.

Es ist wunderbar, dass wir heute, nach zwei schwierigen Jahren, endlich wieder zusammen sein können und wertschätzen können, was wir an unserer Verbindung haben.

Denn diese lebt von dem gemeinsamen Miteinander, von gegenseitigen Besuchen und Austauschen zwischen Schulen, Vereinen und Freunden.

Auch die Pandemie hat dem kein Abbruch getan und wir haben neue virtuelle Möglichkeiten gefunden im Kontakt zu bleiben, wie zum Beispiel bei der virtuellen Messe Tipicita in Fermo.

Schauen wir auf die 15 Jahre (bzw. nun 16 Jahre) der Partnerschaft zurück, kann man nur von einem Erfolg sprechen.

Seit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags im Jahr 2006, bei der ich in Fermo zugegen sein konnte, wurden viele Projekte und Begegnungen realisiert.

 

Es haben sich zwei Partnerschaftsvereine, einmal in Italien und hier bei uns, gegründet, die der Grundstein unserer aktiven Liaison sind.

Francesco Gismondi ist in Fermo seit der Geburtsstunde der Partnerschaft Vorsitzender der „Amici di Ansbach“.

Lieber Francesco, ohne deinen Einsatz und deine Leidenschaft wäre die Partnerschaft zwischen Ansbach und Fermo nicht das, was sie heute ist!

Du bist der „Motore di collaborazione“!

 

Dies gilt in gleicher Weise auch für den Verein der Freunde von Fermo.

Liebe Frau Gianfranchi, durch Sie und Ihr Vorstandskollegiat, durch Ihr Herzblut und Ihre Bemühungen haben wir so eine aktiv gelebte Verbindung.

Natürlich bedarf es immer vieler Unterstützer, um Projekte und Austausche mit Leben zu erfüllen.

Und dies ist dank des Engagements und der Liebe zu Italien den vielen aktiven Vereinsmitgliedern der „Amici di Fermo“ in den letzten 15 Jahren vorbildlich gelungen.

 

Bereits seit J.W. Goethe wissen wir, dass es die Deutschen nach Italien zieht! („Die italienische Reise“)

 

Bei unserer Partnerschaft haben wir den Fokus auch auf die Jugendbegegnungen gelegt, dies ist auch in unserem Partnerschaftsvertrag festgehalten.

Es ist wichtig, dass auch die nächste Generation Interesse zeigt an einem Austausch unserer Städte und zwischen den Kulturen.

Nur so ist ein langfristiges Fortbestehen einer Partnerschaft gesichert, neue Aspekte und Interessen bereichern unsere vorhandene Beziehung und ermöglichen eine Weiterentwicklung.

Deswegen freut es mich außerordentlich, dass so viele Mitglieder der Cavalcata dell’Assunta, hauptsächlich Jugendliche, unsere Feierlichkeiten aktiv unterstützen und so zahlreich nach Ansbach gekommen sind.

Vielen Dank, dass Sie die Einweihung des Fermoplatzes bereichert haben.

 

Nicht zu vergessen ist, dass seit Beginn der Partnerschaft das Ansbacher Platengymnasium mit dem Insituto Carducci-Galilei in Fermo einen aktiven Schüleraustausch betreibt und wir hier als Stadt unterstützen können.

Ich erinnere an die zahlreichen Bürger- und Vereinsreisen auf deutscher und italienischer Seite in den vergangenen Jahren, deren sorgfältig ausgewähltes Programm es ermöglicht hat, Land und Leute kennenzulernen.

Ich selbst durfte bereits zum Beginn unserer Partnerschaft vor 15 Jahren nach Fermo reisen und die Stadt und die Fermani kennen lernen und freue mich schon jetzt auf meinen Besuch im Herbst.

Die vielfältigen Begegnungen auf unterschiedlichen Gebieten, sei es der Chor, die Feuerwehr, das technische Hilfswerk, Autoliebhaber oder Kulinarik-Fans.
Oder die gegenseitigen Feste (Altstadtfest, Beitrag bei Grüner Nacht, Ansbacher Weihnachtsmarkt), die dabei geholfen haben ein Stückchen von unserer eigenen Kultur mit in die Partnerstadt zu bringen.

Bei all diesen Anlässen kommen Menschen zusammen, es entstehen neue Kontakte und Verbindungen und unsere gelebte Freundschaft wird sichtbar.

Der heutige Tag soll uns alle daran erinnern, wie Grenzen überwunden werden können und wie wichtig und wertvoll Freundschaften sind!

Unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges wird uns diese Notwendigkeit noch mehr vor Augen geführt.

In diesem Sinne: Es lebe die deutsch – italienische Freundschaft! Lunga vita all'amicizia italo-tedesca!

 

Diesen engen Zusammenhalt wünsche ich mir auch für die kommenden Jahre!“

 

Herr OB Deffner bedankt sich an dieser Stelle bei allen, die die Städtepartnerschaft zwischen Fermo und Ansbach möglich gemacht haben und seit über 15 Jahren aktiv leben. Bei den damaligen Entscheidungsträgern, die Stadträte der beiden Städte, bei Bürgermeister a.D. Saturnino di Ruscio (sprich: di Ruscho) und den leider schon verstorbenen Oberbürgermeister Ralf Felber, bei Bürgermeister Paolo Calcinaro und seinen Kolleginnen und Kollegen der Comune di Fermo sowie den Kolleginnen und Kollegen der Stadt Ansbach, bei den aktuellen Vereinsvorsitzenden Francesco Gismondi und Rita Gianfranchi sowie auf der deutschen Seite Vorgänger Christian Enghardt und bei allen aktiven Vereinsmitglieder in beiden Vereinen sowie bei allen Bürgerinnen und Bürgern in Fermo und Ansbach, die die Partnerschaft mit Leben füllen! Sein Dank gilt auch Frau Elisa Saibene für die Übersetzung.

 

 

Bürgermeister Paolo Calcinaro trägt anschließend seine Rede vor:

 

„Es ist mir eine große Ehre, dem Bürgermeister, den Stadträten, dem Vorsitzenden des Stadtrates, dem gesamten Stadtrat von Ansbach und allen anwesenden Würdenträgern meine persönlichen Grüße und die der gesamten Stadt Fermo zu überbringen.

 

Ich freue mich sehr, endlich hier bei Ihnen persönlich vor Ort sein zu können, nach diesen zwei Jahren, die durch den Gesundheitsnotstand der Corona-Pandemie geprägt waren und die wir nie vergessen werden.

 

Jetzt ist es an der Zeit, neu durchzustarten, sich wie früher zu treffen, um den Faden weiterzuspinnen, der uns im Namen der Freundschaft verbindet, der Beziehungen, der kulturellen und sozialen Kontakte, die unsere beiden Städte aufgebaut haben und weiter ausbauen wollen.

 

Die Geschichte der Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Gemeinden begann 2006 und wurde 2016 mit der Unterzeichnung des Beschlusses zur Neubestätigung der Städtepartnerschaft in Fermo fortgesetzt.

 

Die Verfolgung eines gemeinsamen Ziels ist die Seele der Verbindung zwischen Ansbach und Fermo, ein Weg, den wir gemeinsam begonnen haben und den wir weiter gemeinsam gehen wollen, weil wir Städte der Europäischen Union sind, Städte, die sich der Welt öffnen und mit gemeinsamen Projekten und Initiativen Zeugnis ablegen wollen für eine Botschaft des Friedens, die heute notwendiger ist denn je.

 

Die Beziehungen zwischen Ansbach und Fermo haben sich im Laufe der Zeit gefestigt; sie sind dank dieser Affinitäten, der gemeinsamen Standpunkte, die zum Wachstum der beiden Städte beigetragen haben, der Kenntnis der Kultur, Geschichte und Traditionen der jeweils anderen Stadt zu einer Beziehung des gegenseitigen Austauschs herangereift.

 

In den letzten Jahren gab es viele Gelegenheiten für Begegnungen zwischen Fermo und Ansbach, einer Stadt, die ich kurz nach meiner Wahl zum Bürgermeister im Jahr 2015 im Rahmen einer meiner ersten Amtshandlungen kennenlernen durfte. Und in den folgenden Monaten und Jahren sowie jeweils im Oktober anlässlich unseres Oktoberfests sind jede Menge Gruppen von Bürgern und jungen Schülern und Studenten aus Ansbach zu uns auf Besuch nach Fermo gekommen.

 

Heute ist für Fermo ein ganz besonders bewegender und feierlicher Tag, denn die Stadt Ansbach möchte uns ein großes Geschenk machen und einen Platz nach unserer Stadt benennen. Wir freuen uns über das innige Gefühl der Freundschaft zwischen unseren Gemeinden, das auch in dieser Geste wunderbar zum Ausdruck kommt.

 

Am Ende dieses Tages und dieses Treffens möchten wir eine wichtige Botschaft unterstreichen: Die modernen Gesellschaften der Welt müssen miteinander in Beziehung treten, sich kennenlernen, einander begegnen, um Möglichkeiten für kulturelles Wachstum und den Dialog zwischen den Völkern zu schaffen.

 

Der heutige Tag ist eine neue Etappe auf unserem langen gemeinsamen Weg, der 2006 begonnen hat und für den ich den verschiedenen Stadtverwaltungen danken möchte. Mein herzlicher Dank gilt auch der täglichen Arbeit, die in Zusammenarbeit zwischen dem Verein „Amici di Ansbach“, unter dem Vorsitz von Francesco Gismondi, und dem Verein „Amici di Fermo“ unter der Leitung von Rita Gianfranchi geleistet wird.

 

Deshalb möchte unsere Stadtverwaltung heute dieses Treffen würdigen, indem sie es mit einem unserer symbolträchtigsten Botschafter, der Cavalcata dell'Assunta, Vertretern des historischen Palio-Rennens von Fermo, ehrt und damit den Grundstein für die Zukunft legt.

 

Viva Ansbach

Viva Fermo“

 

Nachdem die deutche und die italienische Nationalhymne gespielt wurden verliest

Herr OB Deffner den Partnerschaftsvertrag:

 

Die Stadt Ansbach, vertreten durch Oberbürgermeister Thomas Deffner, und die Stadt Fermo, vertreten durch Bürgermeister Paolo Calcinaro, bekräftigen am heutigen Tag die seit fünfzehn Jahren bestehende Städtepartnerschaft zwischen Ansbach und Fermo.

 

Vorrangiges Ziel der Städtepartnerschaft ist es, die persönlichen Beziehungen zwischen den deutschen und italienischen Bürgerinnen und Bürgern, den kulturellen, wirtschaftlichen sowie touristischen Austausch zwischen den beiden Städten zu fördern und fortzuführen. Vor allem soll die Zusammenarbeit im Jugendbereich beider Städte verstärkt werden. Die beiden Städte verständigen sich darauf, bestehende Austausche und Aktivitäten weiterhin zu pflegen und in der Zukunft neue Möglichkeiten für eine bilaterale Kooperation zu schaffen.

 

Die Verwaltung, die Bürgerinnen und Bürger, die Vereine und kulturellen Gruppen aus Ansbach und Fermo sind weiterhin dazu eingeladen, aktiv an der Städtepartnerschaft teilzunehmen und diese zu unterstützen.

Die Stadt Ansbach, die Kommune Fermo und die sechs Partnergemeinden (Falerone, Massa Fermana, Montappone, Monte Giberto, Monte Vidon Corrado und Smerillo) rufen alle Bürgerinnen und Bürger aus Ansbach und Fermo auf, insbesondere auch die junge Generation, sich aktiv für ein weltoffenes Europa einzusetzen, das geeint und reich in seiner kulturellen Vielfalt ist.

 

Zugleich bekunden sie den gemeinsamen Willen, mit der Erneuerung des Städtepartnerschaftsvertrages die friedliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien fortzuführen und zur Stärkung der Europäischen Union beizutragen.

 

Ansbach, den 8. Juli 2022

 

 

Der Stadtrat stimmt dem Inhalt des erneuerten Partnerschaftsvertrages zwischen Fermo und Ansbach einstimmig zu.

 

 

Die Partnerschaftsverträge werden von Bürgermeister Paolo Calcinaro und Herrn Oberbürgermeister Thomas Deffner unterzeichnet und ausgetauscht.

 

Anschließend erfolgt der Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Ansbach und der Austausch der Gastgeschenke (Miniatur des Altstadt-Tastmodells aus Bronze der Stadt Ansbach).

 

Herr OB Deffner beendet die Sitzung und lädt alle Anwesenden recht herzlich zum Aufstellen des Kirchweihbaumes, zum Kirchweihumzug und zum anschließendem Internationalen Abend mit italiensicher Band und französischen Choreinlagen im Festzelt ein.