Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 18.10.2021 BWA/009/2021 |
Beschluss: | Dient zur Kenntnis. |
Vorlage: | GSA/011/2021 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 325 KB |
Frau Lautenbacher stellt den Sachverhalt zu den Tätigkeiten der Stadtbau Ansbach vor.
Der Sachstandsbericht umfasst die bisherigen Tätigkeiten des
"Eigenbetriebs STADTBAU ANSBACH" im Rahmen der Eingliederung in die
Stadt Ansbach als "Geschäftsbereich STADTBAU ANSBACH“. Im Zeitraum von April 2020 bis September 2021
wurden über 50 Objekte im gesamten Gebiet der Stadt Ansbach lokalisiert und
untersucht. 36 Objekte wurden als Entwicklungspotentiale eingestuft und davon bei 32 ein
Kontakt mit den Eigentümern hergestellt.
Im Einzelnen
bedeutet dies:
Sieben Objekte
konnten nach einer genauen Recherche und Besichtigung ausgeschlossen werden.
Gründe hierfür waren z.B. ungeklärte Eigentumsverhältnisse oder Erreichbarkeit
des Grundstücks.
13 Inhaber
äußerten, dass die abgefragten Objekte für den Eigenbedarf bestimmt sind. Hier
handelte es sich sowohl um unbebaute Grundstücke als auch Gewerbeobjekte oder
Häuser.
Durch Initiative
und Kaufverhandlungen der STADTBAU ANSBACH erkannte der Eigentümer zweier
Grundstücken dessen Potential und bot diese in Eigeninitiative auf dem freien
Immobilienmarkt an. Das Kaufangebot eines Interessenten überstieg bei diesem Grundstück das Angebot und die
finanziellen Mittel der Stadt (STADTBAU). Dennoch werden dort Baulücken
geschlossen, auf welchen voraussichtlich Wohnraum entstehen soll.
16 Objekte wurden
als „Potential“ eingestuft. Hier wird laufend die Entwicklung/Situation
beobachtet und bewertet, um bei gegebenen
Anlass, reagieren zu können.
Derzeit werden vier
Objekte entwickelt, saniert oder gebaut. Dazu gehören: Schaitbergerstraße 36,
Kraußstraße 6, Fischerstraße 2 und perspektivisch das ehem. Messegelände
(aktuell Stadtentwicklung/Liegenschaftsamt in Vorplanungen).
Im Rahmen der
Altstadtentwicklung wurden bis zu gegenwärtigem Zeitpunkt mehrere Objekte
lokalisiert und recherchiert. In zwei Fällen war es nach dem ersten Gespräch
mit den Eigentümern klar, dass diese Objekte von den Eigentümern selbst
entwickelt und bewirtschaftet werden. In einem Fall wurden zuvor
Verhandlungsgespräche geführt. Allerdings, aufgrund der veränderten
Marktsituation, entschied sich der Eigentümer die Immobilie doch zu behalten
und weiter selbst zu bewirtschaften. Aktuell laufen
bei insgesamt sieben
Fällen Verhandlungen, hiervon vier in der Altstadt, mit den Eigentümern. Bei einem Objekt steht der Ankauf kurz bevor.
Frau Lautenbacher berichtet weiter über die laufenden und aktuellen Projekte und den Aufbau eines Leerstandsmanagement Wohnraum.
Die STADTBAU
ANSBACH entwickelt derzeit drei Projekte. Die bisher durchgeführten Arbeiten
und Aktivitäten beinhalten:
Fischerstraße 2
Die Werkplanung ist
erstellt und die Ausschreibung der Gewerke „Baumeisterarbeiten“, „Fenster“ und
„Dacharbeiten“ wird vorbereitet.
Kraußstraße 6
Nach den
erfolgreichen Kaufverhandlungen über das Anwesen im Herbst 2020 wurde dieses Objekt
im 1. Quartal 2021 durch die Stadt Ansbach erworben. Ein Nutzungskonzept über 6
Wohneinheiten mit gefördertem Wohnraum sowie einem Tageskindertreff wurde
erstellt. Einige der Räumlichkeiten dienen übergangsweise dem Amt für Kultur
und Tourismus als Lager. Im Sommer 2021 wurde ein
Interessensbekundungsverfahren durchgeführt. Anschließend erfolgte die Vergabe
an einen Architekten. Die ersten Vorentwürfe liegen bereits vor.
Schaitbergerstraße
36
Nach dem Erwerb des
Anwesens im Sommer 2020 als Schlüsselobjekt um die Hochwasserschutzmaßnahme des
Freistaats zu befördern fand die Beräumung durch das Betriebsamt statt.
Im September 2020 fand
die erste Begehung mit den zuständigen Verantwortlichen aus dem Bayerischen
Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) sowie der unteren Denkmalschutzbehörde
statt. Auf Grundlage dieses Gespräches sollen die Gebäude, bevor weitere
konzeptionelle Schritte gemacht werden, auf Alter (Zustand) und Tragfähigkeit
untersucht werden (Voruntersuchung). Hierfür wurden ein Bauforscher, ein
Statiker und eine Vermessungsfirma benötigt.
Im Winter 2020/2021
wurde das Dach wegen herabfallenden, abgebrochener Dachziegel mittels eines
Schneefangbrettes abgesichert. Für die auferlegten Voruntersuchungen wurden
drei Unternehmen beauftragt. Die ermittelten Gesamtkosten belaufen sich laut
Angebote incl. Eigenleistung (geschätzt) auf 38.294,00 €. Ein Zuschuss über
10.000,00 € wurde von dem BLfD im August 2021 bewilligt.
Damit die
umfangreichen Voruntersuchungen durchgeführt werden konnten, mussten jedoch zuvor
die neuzeitlichen Bauteile entfernt und drei Schürfen erstellt werden. Die
Entfernung der neuzeitlichen Bauteile sowie die Erstellung der Schürfen wurde
durch das Betriebsamt durchgeführt. Zusätzlich, aufgrund der Eigenschaft als Bodendenkmal, musste die Erstellung der
Schürfen von einer archäologischen Firma begleitet werden. Diese Arbeiten sind
nunmehr abgeschlossen.
Ebenfalls konnte
die benötigte Vermessung abgeschlossen werden und die Auswertung der Daten
sowie die Erstellung der Pläne liegen zwischenzeitlich vor. Die anschließende
Bauforschung und die statische Untersuchung sollen im Oktober bzw. November
2021 erfolgen. Diesbezügliche Gutachten werden für Ende 2021 bzw. Anfang 2022
erwartet.
Der stetig
steigende Bedarf an bezahlbarem Wohnraum für die einkommensschwachen Gruppen in
Ansbach steht dem gleichzeitige Wegfall zahlreicher Wohnungen aus der Bindung
für geförderten Wohnraum und dem fortschreitenden Leerstand inner- und
außerhalb der Stadtzentren entgegen.
Diese Gegensätze
sollen durch das Engagement der STADTBAU ANSBACH und durch die Einführung eines
kommunalen Leerstandsmanagements gezielt angegangen werden.
Der Geschäftsbereich STADTBAU ANSBACH ist gemäß seinem Aufgabenbereich für die Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden, der Schaffung von Wohnraum (min. 50 % sozialer Wohnraum) und der Bereitstellung von Wohnraum und Flächen für Existenzgründer zuständig. Hierbei ist die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung, Öffentlichkeitsarbeit und der Stadtführung ein wichtiger Baustein. Für das Leerstandsmanagement im Bereich Gewerbeimmobilien im Stadtgebiet Ansbach ist die Wirtschaftsförderung der Stadt zuständig. Bei der Bereitstellung von Flächen für Existenzgründer arbeitet die STADTBAU ANSBACH mit der Wirtschaftsförderung zusammen.
Das kommunale
Leerstandsmanagement zielt auf Ansbacher Bürgerinnen und Bürger mit geringem
Einkommen (z.B. Alleinerziehende, Familien, Geringverdiener, ALG I und II,
Senioren und Behinderte) sowie auf Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive, die
Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, ab. Über das Modell sollen
private Vermieter/Eigentümer, die leerstehenden Wohnungen oder ungenutzte
Immobilien besitzen, über Nutzungsmöglichkeiten angesprochen und beraten werden.
In der Vorarbeit hat die STADTBAU ANSBACH bereits mit anderen Kommunen Kontakt
aufgenommen, welche uns einen kleinen Einblick über deren Aufbau und Strategie
gewährt haben. Oftmals wird das Leerstandsmanagement überwiegend im
Gewerbeimmobilienbereich genutzt und kaum im Sektor Wohnen. Allerdings konnten
einige Informationen eingeholt und nachfolgende mögliche Aktivitäten erarbeitet
werden:
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Bestandsanalyse
·
Erster
Ansprechpartner/in bei Anfragen: Geschäftsbereichsleiterin Anja Lautenbacher der STADTBAU ANSBACH ®
bei fachbezogenen Fragen Weitergabe an Fachabteilung der Verwaltung der Stadt
Ansbach (Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Hochbauamt)
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Einbettung
eines Kontaktbogens auf der Homepage der Stadt Ansbach für Meldungen von
möglichen Leerständen
·
Kauf
von angebotenen Gebäuden/Grundstücke durch die Stadt Ansbach
Herr
Oberbürgermeister Deffner spricht seinen Dank für die umfangreiche
Zusammenfassung aus.
Aus dem
Gremium wird vorgeschlagen,
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verstärkt Hinweise auf der Homepage der Stadt Ansbach anzubieten.
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eine erhöhte Pressearbeit und Veranstaltungen für Bürger und
Investoren anzustreben.
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aktiv als Ansprechpartner für unentschlossene Verkäufer zu agieren
und dies zu publizieren.
·
eine feste Anlaufstelle für Bürger in der Altstadt niederschwellig
anzubieten.
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eine verstärkte Initiative zu zeigen und als Schwerpunkt das
Zugehen auf die Bürger zu setzen.
Nachgefragt
wird zudem der Zeitpunkt der Vergabe für das Objekt Fischerstr. 2 und die
Denkmaleigenschaft des Nebengebäudes in der Schaitbergerstr. 36.
Frau Lautenbacher
erklärt, dass für das Objekt Fischerstr. 2 der Bereich Schallschutz noch
Klärung bedurfte. Noch in diesem Jahr werden etliche Gewerke ausgeschrieben.
Für das Objekt
Schaitbergerstr. 36 ist das Gutachten der Voruntersuchungen für das Landesamt
für Denkmalschutz und der Unteren Denkmalschutzbehörde abzuwarten. Die Scheune
des Anwesens steht teilweise unter Denkmalschutz, nicht jedoch die sonstigen
Nebengebäude.