Tagesordnungspunkt

TOP Ö 5: Bericht über die städtischen Gewerbeflächen

BezeichnungInhalt
Sitzung:20.07.2021   HFWA/007/2021 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  20/001/2021 
DokumenttypBezeichnungAktionen
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Herr Albrecht berichtet:

 

Die Stadt Ansbach habe ab dem Jahrtausendwechsel verschiedene Gewerbegebiete entwickelt und Flächen an Gewerbetreibende vermarktet. Insgesamt seien seit 2010 rund 55 ha Fläche an Gewerbebetriebe verkauft worden. Im Rahmen der Flächenvermarktung konnte die Entwicklung von Betrieben am Standort gesichert und Raum für Entwicklungen gegeben werden. Schwerpunkte lagen in den Gewerbegebieten:

 

-       Brodswinden (Gottlieb-Daimler-Straße, Robert-Bosch-Straße, Rudolf-Diesel-Straße, Werner-von-Siemens-Straße, Nikolaus-Otto-Straße)

-       Claffheim

-       Sondergebiet Technologiepark

-       Gewerbepark Ansbach-West

 

In den Jahren 2010 bis 2016 sei die Gewerbeflächenvermarktung der Stadt Ansbach von intensivem Wettbewerb mit den umliegenden Kommunen geprägt gewesen. Die Grundstückspreise hätten mitunter deutlich unter denen in Ansbach gelegen. In Folge dessen investierten einige Ansbacher Unternehmen auch in Umlandkommunen. In den letzten Jahren habe sich dieser Wettbewerb der Kommunen untereinander spürbar entschärft. Die Landkreiskommunen würden für die verbleibenden Grundstücksflächen mitunter ähnliche Preise wie die Stadt Ansbach aufrufen.

 

Herr Albrecht benennt Beispiele für die Bestandssicherung und Erweiterung ansässiger und regionaler Unternehmen:

 

-       Mondi

-       Oechsler

-       Eckart

-       Schneider Schweißtechnik

-       Maschinenring

-       EBA (Medizintechnik)

-       Freizeitwelt Nagel

 

Am Standort neu angesiedelt und damit zahlreiche Arbeitsplätze neu geschaffen, hätten Unternehmen wie z. B.:

 

-       Joris Ide

-       Variopack (Logistikdienstleister für Bosch-Werk Ansbach)

-       Hermes

-       Empasa (E-Commerce)

 

Seit dem Ankauf vornehmlich landwirtschaftlich genutzter Flächen bis 2003 und der Entwicklung der Gewerbegebiete seien keine neuen Entwicklungsflächen mehr erworben worden. An einzelnen Stellen sei durch die Anpassung von Bebauungsplänen notwendiger Raum für die Erweiterung von Flächen gegeben worden. So habe man eine Gleisvorbehaltsfläche in Brodswinden überplant, nachdem Planer für Gleisanschlüsse festgestellt hätten, dass ein Industriegleis aufgrund von Steigungen und Kurvenradien nicht realisiert werden könne. Diese Fläche sei den anliegenden Betrieben zum Kauf angeboten worden. Im Technologiepark gäbe es noch eine Erweiterungsfläche von ca. 1 ha, die gegenwärtig als Parkplatz für ANregiomed verwendet werde.

Her Albrecht stellt verfügbare Gewebegrundstücke in Brodswinden und im Gewerbepark Ansbach-West vor:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Textfeld: Gewerbegrundstücke in Brodswinden

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Textfeld: Gewerbegrundstücke im Gewerbepark Ansbach-West

 

Im Gewerbegebiet Brodswinden befänden sich zwei Gewerbeflächen mit einer GI-Ausweisung nach BauNVO im städtischen Besitz. Diese erlaubten die intensivste betriebliche Nutzung (Emissionswerte, Fahrzeugbewegungen, etc.), lägen in Autobahnnähe (< 3km) und in bzw. zwischen den Ballungsräumen in Süddeutschland. GI-Flächen seien selten und wertvoll, denn so könne man wertschöpfende sowie Gewerbesteuerzahlende Betriebe ansiedeln.

 

Bei der Vermarktung der Grundstücke würde die Wirtschaftsförderung nach folgenden Kriterien urteilen:

-       Schaffung von Arbeitsplätzen

-       Potenzial für künftige Gewerbesteuern (Betrachtung des Geschäftsmodells) und Verkaufserlös durch Grundstücksverkauf

-       ökologische Auswirkungen der Ansiedlung

-       gesellschaftliche Auswirkungen der Ansiedlung

-       Branche (seitens der Stadt werden keine Ansiedlungen von Logistikbetrieben mehr forciert)

-       Unterstützung lokaler und regionaler Betriebe bei der Unternehmensentwicklung

 

Dadurch wolle man die bestmögliche Ausnutzung der städtischen Gewerbeflächen und Verträglichkeit der Ansiedlungen erzielen.

 

Die Nachfrage nach Grundstücksflächen in Ansbach sei sehr hoch. Die Wirtschaftsförderung erhalte monatlich zahlreiche Grundstücksanfragen. Besonders oft würden angefragt werden:

 

-       Grundstücke von „Gründern“, die einen Betrieb aufbauen wollen

-       Lagerflächen/Hallen zur Vermietung an Dritte

-       PKW-Abstellflächen

-       Flächen für Logistik/E-Commerce

-       Grundstücke für Handwerker-Hof (Umschreibung für Halle mit Teilungsmöglichkeiten für größere Anzahl an Nutzern)

 

Herr Albrecht erläutert abschließend den Umgang mit Anfragen für Logistikimmobilien: Ansbach sei mit seiner Lage zwischen den Ballungsräumen Frankfurt, Stuttgart, Rhein-Neckar, Nürnberg und München sehr interessant für verschiedene Nutzungsarten der Logistik. Im überschaubaren Umkreis könnten zahlreiche Nutzer innerhalb von zwei Stunden erreicht werden.

Gleichzeitig sei eine enorme Nachfrage aus der E-Commerce-Logistik zu beobachten. Im Stadtgebiet und auch in den Kommunen im Landkreis Ansbach entlang der BAB A6 seien zahlreiche Logistikimmobilien entstanden. Aktuell würden auf zwei weiteren privaten Flächen im Stadtgebiet Hallen geplant werden, die sich auch für Logistikbetriebe (Kempe und Thermoselect) nutzen ließen.

Vor diesem Hintergrund stünde die Stadtverwaltung weiteren Logistikansiedlungen auf städtischem Grund zurückhaltend gegenüber.