Bezeichnung | Inhalt |
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Sitzung: | 09.11.2020 BA/010/2020 |
Beschluss: | Dient zur Kenntnis. |
Vorlage: | 32/019/2020 |
Dokumenttyp | Bezeichnung | Aktionen |
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Vorlage 147 KB |
Herr Wehrer berichtet, dass der Freistaat Bayern infolge der zunehmenden Starkregenereignisse die Förderrichtlinien überarbeitet und neue Programme aufgelegt hat.
Neben kleineren Überflutungen an den Siedlungsrändern im Stadtgebiet war vor allem der Bereich um die Dombachstraße im Ansbacher Südwesten in den letzten Jahren mit Abstand am stärksten betroffen. Daher wurden vorrangig für das Einzugsgebiet Dombach/Onolzbach Zuwendungen gemäß dem Förderprogramm „Integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzepte“ beantragt.
Mit Beschluss des Bauausschusses vom 15.01.2018 wurde die Bauverwaltung ermächtigt, das Verfahren bis zur Vergabe der Planungsleistungen durchzuführen. Diese Vorhaben wurden gem. Zuwendungsbescheid des Wasserwirtschaftsamtes Ansbach bewilligt, es werden Zuschüsse bis zu 75 % auf die Planungsleistungen erwartet.
Gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt wurden die Grundlagen des Umfanges der Hochwasserschutzkonzepte erarbeitet und nach Abschluss des Vergabeverfahrens das Ing.-Büro Christofori und Partner aus Roßtal beauftragt. Aufgrund der Komplexität dieser beiden Einzugsgebiete wurde vorrangig der Bereich des Dombaches betrachtet. Ziel dieser Studie ist, effektive und wirtschaftliche Lösungsvorschläge für einen wirksamen Hochwasserschutz auszuarbeiten.
Im Anschluss stellt Herr Christofori vom beauftragten Ingenieurbüro Christofori und Partner GbR die Ergebnisse der Studie im Rahmen eines Sachvortrages und einer ausführlichen Präsentation dar.
Herr Christofori zeigt zuerst anhand eines Luftbildes die Größe des Einzugsgebietes. An-
schließend stellt er die einzelnen Schritte für die Erstellung eines integralen Hochwasser- und Rückhaltekonzeptes vor:
• Begehung
und Besichtigung
• Ermittlung
des Berechnungsumfangs
• Abstimmung
mit dem Wasserwirtschaftsamt
• Übernahme
der Hochwasserabflussmengen
•
Bestandsvermessung durch die Stadtvermessung Ansbach
• Erstellung
eines 3D Modells
• Erfassung
der Berechnungsgrundlagen
•
Durchführung der 2D Abflussberechnung und Kalibrierung der Berechnungsergebnisse
Die Bestandsvermessung zeigt, dass eine enge
Folge an Gebäuden an den Bachläufen vorliegt. Die Bebauung reicht oft bis an das
Gewässer, teilweise wurde das Gewässer auch überbaut. Beispielbilder
dokumentieren den vorhandenen Zustand und stellen die starke Einengung des
Gewässers durch Brücken und die Bebauung dar.
Wichtig ist die Erstellung eines
Oberflächenmodells mit einer Verknüpfung der Daten des Sachgebietes Vermessung
und Geoinformation, sowie den Informationen des Landesamtes für Vermessung und
eine Überlagerung mit den Daten des Wasserwirtschaftsamtes, um die
unterschiedlichen Leistungsfähigkeiten der Oberflächensituation
aufzuzeigen.
Anhand einer Darstellung wird ein
100-jähriger Hochwasserabfluss, sowie das Gewässerabflussband in
unterschiedlicher Breite durch das Stadtgebiet gezeigt. Orientiert wird sich
dabei an einem HQ100, dies bezeichnet ein
Hochwasserereignis, das mit der Wahrscheinlichkeit von 1 Mal in 100 Jahren erreicht
oder überschritten wird.
Abschließend führt
Herr Christofori aus, dass man die kommenden Schritte mit der Stadt Ansbach und
dem Wasserwirtschaftsamt angehen wird, da sich das integrale Hochwasserschutz-
und Rückhaltekonzept in folgende unterschiedliche Wege gegliedert:
•
Abflussverbesserung
•
Rückhalteeinrichtungen (stehende Retention)
•
Gewässerrenaturierung (fließende Retention)
•
Rückhaltung in der Fläche
•
Untersuchung integrale Wirkung (Qualität, Gewässerökologie, Bodenerosion,
Wasserhaushalt)
• Technischer
Hochwasserschutz/Objektschutz
Herr
Oberbürgermeister Deffner spricht Herrn Christofori seinen Dank aus und
erklärt, dass bei diesem bedeutenden Projekt umfangreiches Handeln notwendig
ist.
Aus dem Gremium
wird nachgefragt,
Ø
Um Zuwendungen beim Ausbau zu erhalten ist
mindestens eine Sicherheit von HQ 100 zu erstellen, berichtet Herr Christofori.
Ø
Herr
Christofori bestätigt die Aussage und erklärt, dass mit der Rücknahme der
Überbauung und der seitlichen Bebauungen das Gewölbe vor Verstopfungen
geschützt werden soll.
Ø
Das Gewölbe ist nach dem derzeitigen
Kenntnisstand für ein HQ 100 dimensioniert, die Herausforderung ist den
breitflächigen Abfluss in das Gewölbe einzuleiten
Ø
Herr
Christofori betrachtet die Errichtung eines Dammes als sinnvoll.
Ø
Herr Christofori berichtet, dass die
Berechnungen den Abfluss HQ 100 mit Klimafaktor zeigen.
Ø
Diese
wird laut Herrn Christofori im Rahmen der weiteren Planungen erstellt.
Ø
Herr
Christofori spricht sich dafür aus, dass Beseitigungen angestrebt werden
sollen.
Ø
Diese
befinden sich derzeit in Bearbeitung, teilt Herr Christofori mit.
Ø
Eine Umsetzung von baulichen Maßnahmen dürfte
frühestens in 2 -3 Jahren möglich sein.
Ø
Herr Christofori
antwortet, dass die Schaffung von Rückhaltemaßnahmen als höchste Priorität
angesehen wird, in kurzer Zeit kann der Rückbau von Einbauten erfolgen.
Ø
Herr
Christofori stellt dar, dass eine Höhe von zwei bis drei Metern zu erwarten
ist.
Zudem wird darum
gebeten,
Herr Stadtrat
Sauerhammer weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass ein Rückbau bei den
Eigentümern für Ärger sorgen kann. Er spricht sich für eine Abflussverbesserung
aus und betont, dass seiner Meinung nach eine Rückhalteeinrichtung der richtige
Weg ist.
Herr Christofori
führt aus, dass sich eine Abflussverbesserung im Dombach aufgrund der örtlichen
Gegebenheiten ausschließt, auch möchte man die Unterlieger nicht
verschlechtern. Er zeigt hier ein Portfolio an Maßnahmen auf, der Schwerpunkt
wird aber im Bereich der Rückhaltung liegen, da es nicht zu einer
Verschlechterung der Situation kommen soll. Die Problematik zeigt sich meist im
Gewässereinlauf und führt zu einem Ausufern zu Beginn der Verrohrung. Durch
eine Gestaltung wird erreicht, dass das Wasser in die Verrohrung
einfließt.
Beschlussvorschlag:
Dient zur Kenntnis