Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Antrag auf Pfandringe - Jugendrat und Seniorenbeirat

BezeichnungInhalt
Sitzung:13.07.2020   BA/007/2020 
Beschluss:Mehrheitlich beschlossen.
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 1
Vorlage:  REF3/003/2020 

Herr Büschl stellt den Antrag auf Pfandringe des Jugendrates und Seniorenbeirates anhand einer digitalen Präsentation vor.

 

Auf den Antragstext und die Anlage mit der Modell- bzw. Preisübersicht wird Bezug genommen. Es ist sehr positiv zu bewerten, dass sich sowohl der Jugendrat, als auch der Seniorenbeirat Gedanken dazu macht, wie die Stadt gestaltet werden soll.  Besonders positiv ist auch zu betrachten, dass sich die beiden Organisationen mit deren Vorschlag auch um das Wohl von Hilfsbedürftigen sorgen. 

 

Zur Situation in Ansbach ist festzustellen, dass in der gesamten Stadt mehrere hundert Abfallkörbe, welche nahezu ausschließlich mit großen, nach oben offenen Einwurföffnungen installiert sind. Die Sammlung von Pfandflaschen findet daneben nicht nur aus Abfallkörben, sondern vereinzelt auch in Glascontainern statt. Dies unterstützt grundsätzlich den Ansatz der Kreislaufwirtschaft und trägt zur Vermeidung von Müll bei.

 

Darüber hinaus liegen neben unrepräsentativen, subjektiven Beobachtungen im Alltagsgeschehen weder dem Bau- noch dem Sozialreferat empirische Erfahrungen oder Zahlen vor, wie viele Pfandsammelnde es in Ansbach gibt, welche individuellen Problemlagen diese haben oder ob es gar so etwas, wie Gebietsaufteilungen gibt.

 

In der Praxis hat sich die Anbringung von Pfandringen in anderen Städten nicht bewährt, wie man nach umfangreicher Recherche im Internet und durch die Erfahrungen diverser Städte feststellen kann. Stellvertretend wird auf einen Artikel des „Stern“ aus 2019 verwiesen, welcher den Sitzungsunterlagen beigefügt wurde.

 

Hauptargumente gegen die Verwendung von Pfandringen sind, dass diese zum Anlegen von Müll zweckentfremdet werden und dies zur Verunstaltung des Stadtbildes beitragen würde. Daneben sind (auch wenn im Antrag nur wenige Exemplare in einer ersten Stufe angeschafft werden sollen) vergleichsweise hohe Kosten aufgerufen.

 

Die Bauverwaltung schlägt deshalb im Einvernehmen mit dem Referat 1 (Gesellschaft und Soziales) vor, das Anbringen von Pfandringen nicht weiterzuverfolgen.

 

Herr Büschl berichtet, dass ihm sowohl aus Recherchen im Netz, als auch persönlich aufgefallen ist, dass in Pfandringen in größeren Städten auch Flaschen ohne Pfand oder Tetra Pak-Kartonverpackungen entsorgt werden.

 

Ein Mitglied des Bauausschusses bestätigt dies und ergänzt, dass das Pfand dort auch nicht immer den Flaschensammlern zur Verbesserung ihres Einkommens zukommt.

 

Mitglieder des Gremiums sprechen sich in der anschließenden Diskussion

  • für den Antrag des Jugendrates und Seniorenbeirates aus und loben diesen ausdrücklich.
  • für eine temporäre Testphase aus.
  • für die Mitteilung von Erfahrungswerten durch das Betriebsamt aus.
  • für eine Dokumentation der Testphase durch den Jugendrat aus.
  • für kostengünstige Varianten und evtl. einer Fertigung der Pfandringe durch Ansbacher Unternehmen mit einem Werbeaufdruck aus.
  • für bis zu 4 Standorte, insbesondere am Bahnhof und in der Innenstadt, aus. 
  • dafür aus, Pfandflaschen wieder dem Mehrwegkreislauf zuzuführen um somit für Nachhaltigkeit zum Schutz der Umwelt zu sorgen.

 

Auch Herr Oberbürgermeister Deffner spricht sich für eine zeitlich begrenzte Testphase aus. Er sieht die Kosten als akzeptabel an, während der Testphase können neue Erkenntnisse gesammelt werden. Zum Zweck der Dokumentation wird man auf den Jugendrat zugehen. Man werde auf Ansbacher Betriebe zugehen und Angebote mit bzw. ohne Werbeaufdruck für die Vorrichtungen unterbreiten lassen. Er kann sich auch gut eine Förderung durch private Sponsoren vorstellen.

 

Herr Ziegler sagt spontan die Kostenübernahme für eine Halterung zu. Herr Dr. Kupser schließt sich im Namen seiner Fraktionsgemeinschaft an und übernimmt für die Freien Wähler/Die Ansbacher ebenfalls das Sponsoring für einen Pfandring.

 

 

 


Beschluss:

 

Dem Antrag des Jugendrates und Seniorenbeirates auf Anbringung von Pfandringen an öffentlichen Abfallkörben wird stattgegeben.