Tagesordnungspunkt

TOP Ö 2: Klimaschutzbericht 2019

BezeichnungInhalt
Sitzung:18.06.2020   UA/004/2020 
Beschluss:Dient zur Kenntnis.
Vorlage:  23/003/2020 
DokumenttypBezeichnungAktionen
Dokument anzeigen: Vorlage Dateigrösse: 45 KBVorlage 45 KB

Herr Wickerath referiert über den Sachstandsbericht Klimaschutz 2019.

 

Hierbei berichtet er über die Veranstaltungen des Klimaladens im Laufe des Jahres 2019.

Im Februar wurde ein Vortrag zum „GebäudeEnergieGesetz“ (GEG) veranstaltet. Der Referent Jakob Merbach erörtert, dass das GEG das Engergieeinsparungsgesetz (EnEG), die Einergieeinsparverordnung (EnEV) sowie das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) zusammenführt. Dieses wurde heute, den 18.06.2020, vom Bundestag verabschiedet und tritt voraussichtlich im August 2020 in Kraft. Herr Merbach trägt die entsprechenden Schwerpunkte vor und informiert, welche Anforderungen das GEG stellt, welche Veränderungen für den Verbraucher durch die Einführung des GEG entstehen, sowie welche Fördermöglichkeiten bestehen.

Im März hielt Herr Boris Jungbauer einen Vortrag über „Innovative Heizsysteme im Bestand und Neubau“. Als Schwerpunkte des Beitrags beleuchtete er die Erzeugung von regenerativer Wärme durch Photovoltaik-Strom, ob sich Brennstoffzellen für Hauseigentümer lohnen, sowie Fördermöglichkeiten für Umstellung auf innovative Heizsysteme.

Im April war die Ernährungsberaterin des VerbraucherService Bayern (VSB), Frau Uta Toellner, zu Gast, um über das Thema „Kann man im Supermarkt klimafreundlich einkaufen?“ zu referieren. Sie gab Tipps zum klimafreundlichen Einkauf von Lebensmitteln im Supermarkt, zeigte die die ökologischen Vorzüge von regionalen Lebensmitteln auf und erklärte die Aussagekraft von verschiedenen Labels.  

In der ersten Maihälfte wurde die Ausstellung „Boden unter meinen Füßen“ vom VSB gezeigt. Die Präsentation hat die Bedeutung des Bodens für Individuen aufgezeigt. Ziel hierbei war das Aufmerksam machen, dass der Boden eine sehr kostbare Ressource ist, welche zunehmend vom Klimawandel, intensiver Landwirtschaft und Versiegelung gefährdet ist. Am Ende gab es eine Prämierung des Siegerfotos.

Am 06.11.2019 stellte der Energiepionier Willi Krauss aus Merkendorf vor, wie sich das „Leben im Aktiv.Haus“ gestaltet. Hier erläuterte er die Bauweise, Technik, Chancen und Grenzen, Investitionen sowie Fördermöglichkeiten.

 

Herr Wickerath zeigt weiterhin anhand von verschiedenen Grafiken den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Bereichen Wärme- und Stromproduktion in Ansbach auf.

Im Bereich Biomasse, thermische Leistung ist ein leichter Zuwachs zu erkennen. Während bei Pellets und Hackschnitzel von 2018 auf 2019 kein Zuwachs zu verzeichnen war, konnte nur bei Scheitholz ein geringes Plus verzeichnet werden.

Im Bereich Solarthermie fallen die Zuwächse moderat aus, nachdem in den Jahren 2001 bis 2009 starke Zuwachs zu verzeichnen war.

Keinen Zuwachs konnte die Branche der Geothermie verzeichnen, welche in Ansbach ein Nischendasein fristet. Insgesamt sind fünf Erdwärmesonden und vier Erdwärmekollektoren gemeldet.

Im Bereich der Stromproduktion konnten folgende Zuwächse von 2018 auf 2019 verzeichnet werden: beim Solarstrom ca. + 6 %, Biogas ca. + 12 %, Wind ca. + 13 %. Lediglich bei den Kraftwärmekopplung-Anlagen wurde ein Rückgang von – 7 % dokumentiert.

 

Zur Öffentlichkeitsarbeit stellt Herr Wickerath den „Tag der erneuerbaren Energien“ vor. Dieser fand am 28. April 2019 statt. Dabei stellten 15 private und gewerbliche Teilnehmer ihre Anlagen vor. Insgesamt zeigten 380 Besucher Interesse an den unterschiedlichen Anlagen. Die drei Kleinwindkraftanlagen und eine Hackschnitzelheizung seien hier Publikumsmagnet gewesen.

Herr Wickerath informiert den Ausschuss weiter über das „Stadtradeln“, welches im Zeitraum vom 24.06.2019 bis 14.07.2019 stattfand. Die Teilnehmer erradelten 63.634 km, welches einer Vermeidung von ca. 9.036 kg CO2 entspricht. Zeitgleich fand die Aktion „Kleine Klimaschützer unterwegs“ statt. Bei dieser Aktion geht es darum, dass Kinder während des Aktionszeitraums darauf achten, häufiger zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller in die Schule zu kommen. Die Punkte, die dafür vergeben werden, entsprechen 1:1 den Punkten für das Stadtradeln. Die Kinder haben 68.544 „grüne Meilen“ gesammelt.

Im September 2019 fand in der „Inklusiven Montessori Grundschule“ die Aktion „Biobrotbox“ statt. Es gehe darum, den Schülern der ersten Klasse ein gesundes Pausenbrot näherzubringen. Das Hauptaugenmerk in punkto Klimaschutz liegt hier auf regionalen Produkten, welche weniger Warenkilometer zurücklegen und damit klimafreundlicher sind.

 

Im Anschluss berichtet Herr Wickerath über stadtökologische Themen.

Im Januar wurde durch den Stadtrat ein Ökokonto beschlossen. Das Ökokonto basiert auf vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen. Es findet eine, zeitliche und räumliche Entkoppelung von Eingriff und Ausgleich statt. Es dient als Vorsorgeinstrument für die Eingriffsregelung in der Bauleitplanung. Die Vorteile sind, dass die Abwicklung der Bauleitplanung schneller von statten geht, dass kein „teurer“ Erwerb von Flächen im Bedarfsfall notwendig wird, die Vorleistungen der Stadt sind refinanzierbar und die Flächen können bis zu 3 % pro Jahr auf maximal 10 Jahre verzinst werden.

Im März und April wurden Obstbaumschnittkurse angeboten, da durch Gründung der Streuobstinitiative 2017 und den Streuobstsammeltag 2018 vermehrt angefragt wurde, Obstbäume richtig zu beschneiden. Hierzu konnten sich Obst- und Gartenbauvereine und Privatleute von Baumwartin Barbara Stadlinger aus Obernzenn unterweisen lassen.

 

Zum Schluss des Vortrages bittet Bürgermeister Dr. Bucka Herrn Wickerath anzufragen, in wie weit der Autokratiegrad der Stadt im Energiemix liegt.